Als er im Sommer auf die Ausschreibung der künstlerischen Leitung beim Philharmonischen Chor Augsburg stieß und daraufhin im Internet noch weitere Informationen über das Ensemble zusammentrug, da war er, wie er sagt, „beeindruckt, wie lange es diesen Chor schon gibt, was für eine eindrucksvolle Geschichte er hat“. Künftig ist es an Johannes Lamprecht selbst, die Tradition weiterzuführen: Mit Beginn des kommenden Jahres ist der 27-Jährige der neue künstlerische Leiter des Philharmonischen Chors und somit der Nachfolger des im September nach längerer Krankheit verstorbenen Wolfgang Reß.

Lamprecht ist gebürtiger Koblenzer, den jedoch Ausbildung und Beruf nach München geführt haben. Hier an der Musikhochschule studierte er Kirchenmusik und Orgel sowie Dirigieren, daneben assistierte er beim Münchner Bach-Chor unter Hansjörg Albrecht und Johanna Soller. Seit September dieses Jahres ist Lamprecht Organist an St. Peter in München, belegt daneben weiterhin an der Hochschule den Master-Studiengang für Chordirigieren und ist zudem freiberuflich als Dirigent und Sänger beschäftigt. Und nun eben auch künstlerischer Leiter beim Philharmonischen Chor in Augsburg.

„Für mich ist es eine Ehre …“

Die Chemie hat beim ersten Treffen bereits gestimmt, erzählt Lamprecht. Es folgte eine Einladung zum Probedirigat mit dem Chor, Teile von Mendelssohns „Elias“ waren dabei die musikalische Grundlage des ersten gemeinsamen Arbeitens. Auf die Ausschreibung der Chorleiterstelle war, wie es vom Vorstand des als Verein organisierten Chors hieß, insgesamt eine „deutlich zweistellige Zahl“ an Bewerbungen eingegangen. Als bei Lamprecht schließlich die Zusage aus Augsburg eintraf, Nachfolger von Wolfgang Reß zu werden, war die Freude groß. „Für mich ist es eine Ehre, ein solches Ensemble zu übernehmen“, sagt der Auserkorene. Ab Januar wird Lamprecht nun einmal in der Woche von München nach Augsburg pendeln zu den Proben mit dem Philharmonischen Chor.

Die Programmatik, mit der Wolfgang Reß über vier Jahrzehnte hinweg den Chor prägte, will der Neue grundsätzlich weiterführen. „Ich möchte die oratorische Tradition weiterhin pflegen, darin aber auch einen neuen Akzent setzen mit Oratorien aus der Barockzeit.“ Lamprecht kann sich hierfür vorstellen, auch mit Orchestern zusammenzuarbeiten, die sich der historischen Aufführungspraxis verschrieben haben.

Und wann wird sich der Philharmonische Chor mit seinem neuen künstlerischen Leiter der Öffentlichkeit präsentieren? Für Juni nächsten Jahres ist ein größeres Konzert in Planung. Mehr, sagt Johannes Lamprecht, könne er noch nicht verraten.

  • Stefan Dosch

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