Eine Visualisierung zeigt den Siegerentwurf für die Hamburger Oper in der Hafencity.

AUDIO: Bürgerschaft stimmt für neue Oper (1 Min)

Stand: 26.11.2025 18:47 Uhr

Hamburgs Parlament hat am Mittwoch den Weg für das neue Opernhaus in der Hafencity frei gemacht. Fast alle Parteien hatten sich schon vorab für das Projekt ausgesprochen.

Die Abgeordneten von SPD, Grünen, CDU und AfD stimmten für einen entsprechenden Vertrag zwischen der Stadt und der Kühne-Stiftung. Der Vertrag sieht vor, dass die Stadt das Grundstück am Baakenhöft unentgeltlich zur Verfügung stellt und erschließt. Die Kühne-Stiftung soll den Bau des Opernhauses finanzieren. 

Der Milliardär Klaus-Michael Kühne hatte angekündigt, dafür bis zu 340 Millionen Euro zur Verfügung zu stellen. Die Stadt beteiligt sich mit 147,5 Millionen Euro für standortspezifische Mehrkosten, zum Beispiel für Gründung und Flutschutz. Alle weiteren Kosten und Risiken trägt nach Angaben der Stadt die Stiftung. Hinzu kommen rund 104 Millionen Euro für die Herrichtung des Grundstücks, die Promenade und die Ufereinfassung.

Kritik von den Linken

Nur die Linksfraktion stimmte gegen das Projekt. Sie warf dem Senat vor, die Hamburgerinnen und Hamburger von der Entscheidung ausgeschlossen zu haben. Wo sei denn da die Demokratie, fragte die Fraktionsvorsitzende Heike Sudmann den Kultursenator.

Projektgesellschaft soll Bau der Oper leiten

Seit Ende September hatten drei Ausschüsse der Bürgerschaft das Opernhaus-Projekt am Baakenhöft unter die Lupe genommen. Sie alle empfahlen dem Parlament, dem Projekt zuzustimmen.

Den Bau der Oper soll eine Projektgesellschaft leiten. Die Stadt und die Staatsoper sollen ein Viertel der Anteile halten, die Kühne-Stiftung den Rest – bis zur Fertigstellung. Dann soll sie der Stadt das Opernhaus schenken.

Initiative kritisiert Pläne

Vor der Abtimmung in der Bürgerschaft hatte die „Initiative zu den Opernplänen“ 10.000 Unterschriften an den Senat übergeben. Die Aktion werde von einem breiten Bündnis getragen, das die vielen Kritikpunkte an den Opernplänen in einem Positionspapier gebündelt und alle Hamburgerinnen und Hamburger eingeladen hat, sich mit der Unterzeichnung der Online-Petition anzuschließen, teilte die Linksfraktion mit.

Kritisiert wird insbesondere, dass der Senat die historische Verantwortung im Zusammenhang mit der NS-Vergangenheit des Unternehmens Kühne + Nagel ausblende. „Die millionenfachen Gewinne aus Transporten geraubten jüdischen Eigentums während der Besatzungszeit in Westeuropa bildeten einen wesentlichen Grundstein für das spätere Vermögen Klaus-Michael Kühnes“, teilten die Organisatoren mit. Dazu komme der heikle Ort für das Opernhaus: Am Baakenhafen wurden 1904 die Truppen eingeschifft, die den Völkermord an den Herero und Nama begingen. Schon lange gebe es die Forderung, hier angemessen an die deutschen Kolonialverbrechen zu erinnern.

Eine Visualisierung zeigt den Siegerentwurf für die Hamburger Oper in der Hafencity.

Der Architekturhistoriker Frank Schmitz fordert vor dem Neubau der Staatsoper am Hamburger Baakenhafen eine gründliche Prüfung offener Fragen.

Eine Visualisierung zeigt den Siegerentwurf für die Hamburger Oper in der Hafencity.

Der Entwurf des dänischen Architekturbüros soll als Grundlage für die neue Oper in Hamburg dienen. Kostenpunkt: rund 500 Millionen Euro.

Eine Visualisierung zeigt den Siegerentwurf für die Hamburger Oper in der Hafencity.

Der Neubau ist umstritten, aber nun steht fest, wie die neue Hamburger Oper aussehen soll. Die Meinung dazu von Peter Helling.

Ein computergeneriertes Bild zeigt ein schräg verschachteltes Philharmoniegebäude am Ufer der Moldau in Prag.

Der Entwurf des dänischen Büros Bjarke Ingels Group begeistert viele. Doch die Parallelen zur Prager Philharmonie sind offensichtlich.