US-Präsident Donald Trump hat die japanische Premierministerin Sanae Takaichi gebeten, China im Zusammenhang mit Taiwan nicht weiter zu verärgern. Trump habe diesen Wunsch am Dienstag in einem Telefonat mit Takaichi geäußert, sagten zwei japanische Regierungsvertreter der Nachrichtenagentur Reuters. Konkrete Forderungen habe er jedoch nicht gestellt. Das Wall Street Journal hatte zuerst über das Gespräch berichtet.
Takaichi hatte Anfang November den schwersten diplomatischen Konflikt zwischen Japan und China seit Jahren ausgelöst. Sie hatte vor dem japanischen Parlament gesagt, ein hypothetischer chinesischer Angriff auf Taiwan könnte eine japanische Militäraktion nach sich ziehen. Chinas Regierung reagierte erbost und forderte Takaichi auf, ihre Äußerung zurückzunehmen. Das hat diese aber bisher nicht getan.
Chinas Parteizeitung hatte Trump um Einmischung gebeten
Trump führte das Gespräch mit Takaichi
unmittelbar nach einem Telefonat mit Chinas Staatschef Xi
Jinping. Die kommunistische Parteizeitung People’s Daily forderte die USA am Donnerstag auf, Japan zu zügeln und eine Wiederbelebung des Militarismus zu verhindern. China und die USA teilten eine gemeinsame Verantwortung, die Nachkriegsordnung zu bewahren, hieß es in dem Leitartikel.
Die US-Regierung versucht, eine kürzlich erreichte Annäherung im Zollstreit mit China nicht zu gefährden. Das Verhältnis der USA mit China sei „sehr gut“ und das sei auch „sehr gut“ für Japan, „unseren lieben und engen Verbündeten“, antwortete Trump auf Nachfrage von Reuters und verwies auf die jüngst geschlossenen Handelsabkommen mit Japan, China, Südkorea und anderen Staaten. „Die Welt ist im Frieden. Lasst es uns dabei belassen!“ hieß es.
© Lea Dohle
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China beansprucht die seit 1949 eigenständig verwaltete Insel Taiwan für sich und sieht sie als abtrünnige Provinz. Taiwans Regierung weist diesen Besitzanspruch zurück. Chinas Führung hat immer wieder erklärt, die Insel zur Not auch mit Waffengewalt einzugliedern. Die USA unterstützen Taiwan mit Rüstungsgütern und haben in der Vergangenheit betont, dass sie die Insel im Falle eines chinesischen Angriffs auch verteidigen würden. Trump sagte kürzlich in einem Interview, China wüsste, dass ein militärisches Vorgehen gegen Taiwan Konsequenzen hätte.
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