Miet-Schock im Szene-Viertel
Die 13-Euro-Grenze in Linden wackelt
27.11.2025 – 08:54 UhrLesedauer: 2 Min.
Luftaufnahme von Linden mit dem Ihme-Zentrum (Archivbild): Sogar hier steigen die Mietpreise pro Quadratmeter drastisch. (Quelle: imageBROKER/Thomas Robbin via www.imago-images.de/imago)
Die Zeiten, in denen Hannover als „günstiges Pflaster“ im Schatten von Hamburg oder Berlin stand, sind endgültig vorbei. Neue Daten der großen Immobilienportale zeichnen ein drastisches Bild.
Der Immobilienmarkt der Landeshauptstadt kennt derzeit nur eine Richtung: steil nach oben. Das geht aus den aktuellsten Quartalsberichten von „ImmoScout24“ und „Engel & Völkers“ hervor. Demnach liegt der durchschnittliche Quadratmeterpreis für Kaltmieten in Hannover im dritten Quartal 2025 bei 10,30 Euro. Das entspricht einem Anstieg von 6,19 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Damit schlagen die Mietsteigerungen die allgemeine Inflationsrate deutlich. Doch was die Datensätze für die beliebten Szene-Viertel ausweisen, stellt den Gesamttrend der Stadt noch in den Schatten.
Im Stadtbezirk Linden-Limmer stiegen die Preise laut den Berichten um 6,76 Prozent auf durchschnittlich 10,58 Euro pro Quadratmeter. Ein detaillierter Blick auf die Stadtteile zeigt jedoch deutliche Unterschiede:
In Linden-Mitte weisen die Portale inzwischen Angebotsmieten aus, die sich der 13-Euro-Marke annähern – in der Spitze werden bis zu 13,38 Euro pro Quadratmeter aufgerufen. Dieses Preisniveau liegt deutlich über dem städtischen Durchschnitt. Werte, die sonst in Metropolen wie Hamburg oder München verzeichnet werden.
Auch im Bereich der Ein- und Zweifamilienhäuser ist ein Preisanstieg zu verzeichnen. Die Daten von „Engel & Völkers“ und „ImmoScout24“ beziffern die Durchschnittsmiete für Häuser in der Region auf aktuell 13,35 Euro pro Quadratmeter (plus 3,72 Prozent). Für Familien auf der Suche nach einem Miethaus bedeutet dies ein gestiegenes Preisniveau im Vergleich zu den Vorjahren.
Innerhalb des Stadtbezirks Linden-Limmer unterscheiden sich die Preise: Während Linden-Nord mit 10,65 Euro pro Quadratmeter und Linden-Mitte das Preisgefüge anführen, liegt der Stadtteil Limmer mit durchschnittlich 10,23 Euro pro Quadratmeter noch etwas darunter. Doch auch hier steigen die Werte, unter anderem durch Neubauprojekte wie die Wasserstadt. Das könnte den Durchschnittswert im Stadtteil langfristig anheben.
Aufgrund der Preisentwicklung in den zentralen Lagen rücken angrenzende Stadtteile stärker in den Fokus von Wohnungssuchenden. Als günstigere Alternativen gelten derzeit Ahlem-Badenstedt (9,68 Euro pro Quadratmeter) und Ricklingen (9,70 Euro pro Quadratmeter). In diesen Vierteln liegen die Angebotsmieten aktuell noch unter der Marke von 10 Euro pro Quadratmeter, bei gleichzeitig vorhandener Infrastruktur und Anbindung.
Blickt man auf das gesamte Stadtgebiet, ordnet sich Linden im oberen Mittelfeld ein, während die absoluten Spitzenwerte traditionell in anderen Lagen zu finden sind. Im Zooviertel, in Kirchrode und im Villenviertel Waldhausen liegen die Angebotsmieten für hochwertige Objekte teils deutlich jenseits der 16 Euro pro Quadratmeter.
Wer hingegen besonders kostengünstigen Wohnraum sucht, orientiert sich an dem anderen Ende der Skala: In Stadtteilen wie Mühlenberg, Sahlkamp oder Mittelfeld sind Bestandswohnungen oft noch für unter 8,50 Euro pro Quadratmeter verfügbar.
