Eigentlich sollte der Spielplatz Murmelbachtal nach der Teichentschlammung im Murmelbachtal wiederaufgebaut werden, mit neuen Geräten und einem frischen Konzept. Doch nun gibt es schlechte Nachrichten aus dem Rathaus: Der Spielplatz wird bis auf Weiteres erst einmal nicht wieder errichtet. Der Grund: Das Geld fehlt. Die Neuigkeit löste in der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung Heckinghausen Bestürzung und Unverständnis aus.

„Wir hatten klare Zusagen der Stadtverwaltung. Es erfolgt der Abbau des Spielplatzes für die Teichentschlammung und dann der Wiederaufbau“, so Bezirksbürgermeister Stefan Kühn (SPD). „Wir können nicht akzeptieren, dass von dieser Zusage Abstand genommen wird.“ Für das ganze Projekt seien insgesamt 300 000 Euro im Haushalt vorgesehen und angemeldet worden. Nun wird aber der Teil für die Wiedererrichtung des Spielplatzes nicht mehr bereitgestellt, erklärt Kühn.

„Die Verwaltung verweist uns nun auf einen Gesamttopf, den es für das gesamte Stadtgebiet gibt“, so Kühn weiter. Dort würde der Spielplatz Murmelbachtal in eine Prioritätenliste aufgenommen. „Und das ist etwas völlig anderes als die Zusage, die wir hatten. Und auch als die ursprüngliche Geldbereitstellung, auf die wir uns natürlich verlassen haben. Es ist Geld bereitgestellt worden für die Wiederherrichtung.“ Sofern der Spielplatz Murmelbachtal auf die Prioritätenliste käme, sei unklar, auf welchen Platz. „Und selbst wenn wir relativ weit oben stehen, fallen dann andere Spielplätze im Wuppertal hinunter. Das wäre dann zulasten von anderen Quartieren, das finden wir auch nicht in Ordnung“, so Kühn.

Christian Arlt vom Ressort Grünflächen und Forsten der Stadt erläutert: „Uns ist die Bedeutung des Spielplatzes durchaus bewusst. Allerdings kam von der Kämmerei ein negatives Votum, was das Projekt angeht.“ Als Begründung wird die prekäre Haushaltslage der Stadt angeführt.

„Das ist nun eine einseitige Kürzungsmaßnahme, die wir so im Interesse der Kinder natürlich nicht akzeptieren können“, erklärt Kühn. „Wir möchten, dass man bei dieser Regelung bleibt: Bei dem, was uns zugesagt war und was auch im Haushalt mit Geld hinterlegt war.“

Heiko Meins (SPD) betonte in der Sitzung am Dienstag: „Ich finde es skandalös, wie die Verwaltung mit uns und den Bürgern des Stadtteils umgeht.“ Es habe Zusagen seitens der Stadt gegeben, die nun nicht mehr gälten.

Zwar seien die Rückstellungen gebildet worden, bestätigt Arlt. Aber nach dem Negativ-Votum seitens der Kämmerei könne die Wiedererrichtung des Spielplatzes nicht umgesetzt werden. Alternativ gebe es die Möglichkeit, zumindest einen Teil des Spielplatzes mit einem geringeren Budget zu realisieren, um zumindest einen funktionierenden Spielplatz zu haben, keine leere Fläche, so Arlt.

Zähneknirschend könne man sich aber vorstellen, zumindest im Sinne der Kinder, auch einen Spielplatz mit einem geringeren Volumen zu realisieren, so Kühn. „Wir wissen natürlich um die Haushaltsprobleme. Wenn es dann eine nicht ganz so attraktive Lösung ist, dann können wir das auch akzeptieren.“ Eine abgespeckte Variante wäre annehmbar, aber „gar keinen Spielplatz zu haben, ist nicht akzeptabel“.

Ilona Schäfer (Grüne) sagt: „Heckinghausen ist der Stadtteil mit der geringsten Bedarfsdeckung in Sachen Spielplätzen“ und stellt damit die Wichtigkeit dieses Spielplatzes für den Stadtteil heraus.

Die BV Heckinghausen habe 2024 extra noch einmal Mittel in Höhe von rund 20 000 Euro für die Anschaffung weiterer Spielgeräte bereitgestellt, so Kühn. „Und weil wir im letzten Jahr dafür Geld gegeben haben, sind im vergangenen Jahr richtigerweise von der Fachverwaltung auch schon Geräte angeschafft worden, denn das sollte ja alles nahtlos passieren. Es ist eingelagert, weil es zu dem zweiten Schritt, der immer bei einer Verabredung dazugehört, nicht gekommen ist.“