Am Samstag spielt bei den Karlsruhe Konzerten die Deutsche Staatsphilharmonie. Im März ist Shin-Heae Kang selbst zu hören mit der großen Martha Argerich.

In Karlsruhe gibt es eine neue Konzertreihe, geleitet von der Pianistin Shin-Heae Kang. Die 1987 in Kiel geborene Musikerin koreanischer Abstammung spielt seit ihrem dritten Lebensjahr Klavier und war Schülerin des legendären Klavierpädagogen Karl-Heinz Kämmerling in Hannover.

Seit drei Jahrzehnten tritt sie in der ganzen Welt auf den großen Konzertpodien und bei namhaften Festivals auf. Nun hat sie ihren Arbeitsbereich um das Kulturmanagement erweitert und leitet die Konzertreihe Karlsruhe mit sechs Abonnementabenden im Konzerthaus am Festplatz.

Ihr Zyklus Karlsruhe Konzerte ist rein privat finanziert und ganz neu strukturiert, er hat aber eine Vorgeschichte aus dem Musikleben der Fächerstadt. Viele Jahre gab es in Karlsruhe die Reihe der „Europäischen Meisterkonzerte“ der Konzertdirektion Laube, zu der übrigens nicht wenige Abonnenten aus der Südpfalz einschließlich Landau fuhren. Als der Impresario Werner Laube als Altersgründen zurücktrat, übernahm die bekannte Südwestdeutsche Konzertdirektion Russ aus Stuttgart die Reihe.

Feste Partner

2008 dann gab es eine erneute Übergabe. Die Konzertreihe hieß nun Karlsruhe Klassik und wählte als Veranstaltungsort das Konzerthaus. Neben meist zwei Klavierkonzerten gab es Orchesterkonzerte mit festen Partnern, der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinpfalz aus Ludwigshafen, dem Staatsorchester Rheinische Philharmonie Koblenz, dem SWR Symphonieorchester und der Deutschen Radiophilharmonie Saarbrücken Kaiserslautern.

In dieser Reihe trat dann auch Shin-Heae Kang auf – und in diesem Rahmen ging die Frage an sie, ob sie diesen Konzertzyklus in Karlsruhe übernehmen wolle. Sie sagte zu und kam so gleichsam zufällig aus Norddeutschland in die Fächerstadt im deutschen Südwesten. Doch wie sie uns sagt, gefällt es ihr in Karlsruhe gut. Es fällt ihr also leicht, hier nun mit ihrem Team auch als Kulturmanagerin zu arbeiten. Sie verweist auf berühmte Kollegen des 19. Jahrhunderts wie Franz Liszt oder Clara Schumann, die neben ihren Auftritten am Klavier ja auch Konzertveranstalter gewesen seien.

Die Abonnenten hat sie von dem Vorgängerunternehmen übernommen, sonst aber im Namen und dem Erscheinungsbild die Reihe neu aufgestellt. Bei den sechs Konzerten ihrer ersten Saison sind bei den Orchesterkonzerten zweimal die Staatsphilharmonie, einmal die Rheinische Sinfonie und einmal das SWR Symphonieorchester vertreten.

Pianisten prägen das Programm

Zwar kommen mit Baiba Skride am Samstag sowie Julian Rachlin als Geiger und Dirigent sowie Sarah McElravy auf der Bratsche am 19. Dezember auch sehr prominente Streicher zu ihr, aber prägend für die Reihe in dieser Saison sind (natürlich) die Pianisten. Martin Stadtfeld war schon da, auch Christopher Park gab schon einen herausragenden Klavierabend, doch in den beiden letzten Konzerten der Saison kommen absolute Größen der Klavierkunst nach Karlsruhe. Am 31. Januar spielt Elisabeth Leonskaja, die am Sonntag 80 Jahre alt geworden ist, das erste Klavierkonzert von Johannes Brahms.

Am 7. März dann spielt Shin-Heae Kang selbst zusammen mit der längst legendären Martha Argerich in einem Duo-Programm. Das ist kein Zufall, denn Shin-Heae Kang kennt Martha Argerich gut. Sie ist eine Mentorin von ihr, von der sie – wie sie sagt – sehr viel gelernt hat. Sie hat bei Argerichs Festival in Lugano mit großem Erfolg konzertiert und berät sich immer wieder mit der Kollegin aus Argentinien. Diese habe sie auch ermuntert zum Einstieg in das Kulturmanagement.

Termin

Der nächste Termin in der Reihe der Karlsruher Konzerte ist am Samstag, 29. November, um 19.30 Uhr mit einem Konzert der Staatsphilharmonie im Karlsruher Konzerthaus am Festplatz. Mehr zu dem Programm mit der Violinsolistin Baiba Skride haben wir gestern auf der Seite Kultur der RHEINPFALZ berichtet. Infos im Netz: www.karlsruhe-konzerte.com.