„Sorgfältig geplante“ Tat
Vatermord in Champagner-Dynastie: Urteil
27.11.2025 – 20:07 UhrLesedauer: 2 Min.
Französische Polizsiten (Symbolbild): Der Sohn der Champagner-Dynastie Vadin-Plateau wurde verurteilt. (Quelle: IMAGO/Blondet Eliot/ABACA/imago)
In einem inszenierten Einbruch tötet ein Winzersohn sein Vater. Laut Staatsanwaltschaft gehören auch Pferde und Urlaub zu den Tatmotiven.
Ein französisches Gericht hat den 36-jährigen Sohn der Champagner-Dynastie Vadin-Plateau wegen Mordes an seinem Vater zu 25 Jahren Haft verurteilt. Wie die Staatsanwaltschaft in ihrem Plädoyer erklärte, war die Tat „sorgfältig geplant“. Der Winzersohn soll sich von Anfang an bemüht haben, die Tat zu vertuschen.
Am Tatort soll er dafür einen Einbruch inszeniert haben. Wie französische Medien schreiben, fand die Polizei ihn dort am 30. September 2022 vor. Mit blutverschmierten Händen soll er scheinbar versucht haben, seinen 57-jährigen Vater zu reanimieren. Außerdem soll der Sohn Fenster eingeschlagen haben. Am 1. Oktober postete der Sohn auf Facebook dann lange, verklärende Erinnerungsnachricht an seinen Vater.
Der Verurteilte schilderte vor Gericht mehrere Versionen des Geschehens, bevor er schließlich die Tat gestand. Er habe schon als Partner in dem Unternehmen gearbeitet und sich überfordert geführt, die Geschäfte der Familie vollständig zu übernehmen. Französische Medien berichten von dem schweren Verhältnis zwischen Vater und Sohn, ihre Beziehung sei in erster Linie beruflicher Natur gewesen.
Neben dem Mord wurde der 36-Jährige auch wegen Vertrauensmissbrauchs verurteilt. Laut Staatsanwaltschaft hatte er monatlich zwischen 8.000 und 40.000 Euro vom Unternehmenskonto abgehoben – damit soll der Mann Pferde und Urlaube finanziert haben. Er soll vor dem Mord verschuldet gewesen sein.
Seine Verteidigerin widerspricht der Darstellung der Staatsanwaltschaft – die Tat sei nicht finanziell motiviert gewesen. Ihr Mandant habe sich vielmehr in einem „depressiven Zustand“ befunden und mit Suizidgedanken gekämpft.
Den Winzerbetrieb Vadin-Plateau aus Cumières gibt es seit 1785. Wie „Franceinfo“ schreibt, wird er in neun Generationen familiengeführt.
