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koe_har_Tzschirner_1_260_4ckoe_har_Tzschirner_1_260_4c © Loni Schuchardt

Für viele Menschen gehört ein Eis in der warmen Jahreszeit einfach dazu – am liebsten vom Italiener aus der Eisdiele. Eis selbst herzustellen, trauen sich jedoch nur wenige zu. Hubertus Tzschirner aus Rockenberg hat nun ein ganzes Buch rund um die kalte Köstlichkeit geschrieben – ein Muss für alle Eisfans.

Ein Leben ohne Eis ist möglich – aber sinnlos« lautet der Titel des fünften Buchs von Hubertus Tzschirner. Der gelernte Koch, Caterer, Gastroberater und Buchautor ist mit Eis groß geworden: Seine Eltern betrieben viele Jahre das Stadt-Café in der Friedberger Haagstraße – und stellten das Eis dort selbst her.

Den Anstoß zum 224 Seiten starken Buch gab allerdings nicht er selbst. »Der Verlag hatte mich gefragt«, erzählt der heute in Rockenberg lebende Tzschirner, der mit seiner Frau Nina und den beiden Töchtern seit 2017 in der Wetterau wohnt. In seinen bisherigen Büchern widmete er sich unter anderem den Themen Sous-vide-Garen, Fingerfood, Rohkost sowie dem Werk »Burger unser«.

»Das Burger-Buch ist mittlerweile in der 19. Auflage und bei Burgerfans zu so etwas wie einem Kultbuch geworden«, berichtet Tzschirner. Jedes seiner Bücher sei weit mehr als nur eine Rezeptsammlung: »Ich habe den Anspruch, ein vollständiges Werk zu schaffen – mit Blick über den Tellerrand.«

Auch im neuen Buch merkt man dem zweifachen Familienvater die Leidenschaft an – vor allem, weil ihm das Schreiben diesmal besonderen Spaß gemacht hat: »Ich bin ja ohnehin der größte Eisliebhaber überhaupt«, sagt der Wahl-Rockenberger. Dabei konnte er auf eine ganz besondere Quelle zurückgreifen.

»Mein Vater hatte noch sein altes Rezeptbuch«, erinnert sich Tzschirner. Dessen Rezepte sind ebenso eingeflossen wie Beiträge einiger Eismanufakturen – wobei viele ihre »Geheimrezepte« lieber für sich behalten wollten. »Die sitzen regelrecht darauf«, sagt der Autor, der rund die Hälfte der Eisrezepte im Buch selbst entwickelt hat.

Zu finden sind klassische Rezepte mit Ei ebenso wie vegane Variationen. Doch Rezepte allein machen das Buch nicht aus. Es beginnt mit Tzschirners ganz persönlicher Eisgeschichte im Café der Eltern: »Wenn plötzlich Mädchen aus meiner Klasse vor meiner Theke standen, wäre ich am liebsten im Boden versunken – doch in ihren Augen war ich der Held: der Eisverkäufer, der hin und wieder eine Kugel springen ließ.«

Auch die Grundlagen des Eismachens kommen nicht zu kurz: Von der Definition von Eiscreme über die unterschiedlichen Sorten bis hin zur benötigten »Hardware« – also dem technischen Equipment. Rund 20 verschiedene Geräte nennt das Buch. »Wirklich entscheidend sind eine Küchenmaschine oder ein guter Mixer, ein Temperaturmesser, eine Feinwaage – und natürlich eine Eismaschine«, erläutert Tzschirner.

Ein eigenes Kapitel widmet sich der optimalen Temperatur: »Ob samtig-cremiges Eis oder harter Eisklotz – die richtige Temperatur macht den Unterschied.« Zum perfekten Eisgenuss gehört natürlich auch die passende Waffel oder Waffeltüte.

Entsprechende Rezepte gibt es ebenso wie vielfältige Topping-Ideen – von farbigen »Flüssigkeiten« wie Orangensaft, Kaffee oder Blaubeersaft bis hin zu Nüssen, Trockenfrüchten, Cornflakes oder Schokolade.

Diese Auswahl ist so bunt wie das Buch selbst – inklusive abschließender »Tipps und Tricks für den perfekten Eisgenuss«. Die zahlreichen Fotos stammen wie bei allen bisherigen Tzschirner-Büchern von Fotograf Daniel Esswein. »Wir sind eng befreundet und kennen uns seit unserer Studienzeit – damals haben wir bei einem Frankfurter Caterer gejobbt«, erzählt Tzschirner.

Wie cremig und lecker das Ergebnis sein kann, zeigt sich beim Besuch in Rockenberg: Tzschirner serviert ein »Fior di Latte«, ein besonders cremiges Vanilleeis, mit fruchtigem Heidelbeer-Topping. »Die verschiedenen Zuckerarten sind der Schlüssel zur Cremigkeit«, erklärt der Eisliebhaber. Das Buch hat er – natürlich – seinen Töchtern Milla und Romy gewidmet.

Inzwischen steht auch schon das sechste Buch kurz vor der Fertigstellung – wieder mit italienischem Einschlag. Diesmal geht es um Pizza.

Wer Hubertus Tzschirner »live« erleben möchte, sollte am heutigen Samstag, 26. April, ab 12 Uhr die HR1-Sendung Dolce Vita einschalten. Dort eröffnet er mit seinem gerade erschienenen Buch sozusagen die »Eissaison im Radio«.

koe_har_Tzschirner_2_260_4c_1koe_har_Tzschirner_2_260_4c_1 © Loni Schuchardtkoe_har_Tzschirner_5_260_4c_1koe_har_Tzschirner_5_260_4c_1 © Loni Schuchardt