Von der vergangenen Woche in Luxemburg bleibt Joel Hofrichter vor allem eins in Erinnerung: „Wir haben uns nach der Diskussion die Hand gegeben, auch wenn wir anderer Meinung waren. Wir haben schließlich ein gemeinsames Ziel.“ Der 17-jährige Juniorbotschafter der Gesamtschule Volksgarten erzählt voller Begeisterung über die politischen Tage in Luxemburg.
Er und seine drei Mitschüler Mitra Takhari, Salma Baddour und Darius Takhari sowie die Seniorbotschafter Sebastian Wilkes und Susanne Gründler durften für die Gesamtschule Volksgarten, die Botschafterschule für das Europäische Parlament ist, an einer Konferenz in Luxemburg teilnehmen. Anlass war der 40. Jahrestag des Schengen-Abkommen. Die Konferenz ging vom 19. bis zum 21. November und befasste sich mit aktuellen europäischen Themen, die in verschiedenen Workshops behandelt wurden. Neben den Jugendlichen aus Mönchengladbach nahmen auch andere Schüler aus Deutschland, Frankreich, Luxemburg und Belgien teil.
In gemischten Gruppen schlüpften sie in die Rolle von Mitgliedern des Europäischen Parlamentes. So konnte Joel Hofrichter unter anderem in einem Europa-Simulations-Workshop seine politischen Künste zeigen. „Ich musste die Rolle eines Fraktionsmitglieds der progressiven Allianz der Sozialdemokraten im Europäischen Parlament (S&D) übernehmen“, sagt der 17-Jährige. In der Runde wurde über den Weg zur Klimaneutralität diskutiert. Einigen sei es schwergefallen, in Rollen zu schlüpfen, deren Meinungen sie normalerweise nicht vertreten würden, so Joel. Er selber hatte Glück: „Ich konnte glänzen, weil wir das Thema im Unterricht hatten.“
„Wir haben ganz viel in den Workshops über die Demokratie gelernt“, so lautet sein Fazit. Wegen der gemischten Gruppen habe Joel viele neue Sichtweisen mitnehmen können, die ihm vorher nicht bewusst waren. Und natürlich wurde nicht nur über Politik gesprochen – auch über Filme und persönliche Interessen unterhielten sich die Jugendlichen. „Ich habe mich mit ein paar Menschen aus Belgien und Luxemburg vernetzt“, beschreibt es Joel.
Die Erfahrungen, die Joel Hofrichter in Luxemburg gesammelt hat, kann er rückblickend auf die Arbeit in der Politik übertragen: „Es sollte nicht nur auf eigene Projekte geschaut werden, sondern auch mal auf das, was die anderen machen“, sagt er.