Timo Gerach (l.), David Raum (Leipzig) und mehrere Gladbacher im Hintergrund

Stand: 28.11.2025 22:26 Uhr

Mönchengladbach durfte am Freitagabend zweimal hoffen, der VAR machte aber jeweils einen Strich durch die Rechnung. Gegen insgesamt zu harmlose Leipziger gab es für die Borussia daher ein torloses Remis.


Markus Kramer

Die Gladbacher waren dem Torerfolg dabei näher. Bei Franck Honorats vermeintlichem Führungstor (48. Spielminute) lag allerdings eine knappe Abseitsstellung vor, der VAR schritt ein. Dieser hatte auch etwas dagegen, als Shuto Machino im Strafraum zu Boden ging und Schiedsrichter Timo Gerach zunächst Elfmeter pfiff (74.). Beide VAR-Interventionen waren korrekt – und so endete die Partie leistungsgerecht remis.

Mönchengladbach punktete damit nach drei Bundesliga-Serien in Serie auch gegen ein Spitzenteam und klettert zumindest vorübergehend auf Rang elf (13 Punkte). Die Leipziger bleiben Tabellenzweiter.

Fanproteste und wenige Torchancen

Auch in Mönchengladbach protestieren beide Fanlager gegen geplante Verschärfungen von Sicherheitsmaßnahmen in Stadien. So startete die Partie ohne Fangesänge von den Tribünen, was den Gastgebern aber nicht zu schaden schien. Gladbach kam gut ins Spiel, zeigte sich aktiv und zweikampfstark, ohne aber gefährliche Situationen kreieren zu können.

Weil Leipzig auf der anderen Seite seine gefährliche Flügelzange mit Antonio Nusa und Yan Diomandé nicht ins Spiel bekam, entstand eine von Mittelfeld-Duellen geprägte Partie. Gute Ansätze gab es auf beiden Seiten, in vorderster Linie trafen die Offensivspieler aber regelmäßig falsche Entscheidungen – oder die Verteidiger brachten in brenzligen Situationen noch einen Fuß an den Ball.

Leipzig konnte sich leichte Vorteile erspielen (6:1 Torschüsse zur Pause), ernsthaft in Gefahr war das Tor von Gladbachs Schlussmann Moritz Nicolas aber in Halbzeit eins gar nicht. Ein Fernschuss von Conrad Harder, der erneut Romulo (gereizte Kniesehne) ersetze, strich immerhin knapp am Tor vorbei (36.).

Gefährlichster Leipziger: 24-Millionen-Neuzugang Harder

Hauchdünn im Abseits: Honorats Tor wird aberkannt

Gleich zu Beginn des zweiten Durchgangs bot die Partie mehr Brisanz als in der gesamten ersten Hälfte. Nach einem langen Ball aus der Defensive verlängerte Rocco Reitz in den Lauf des durchstartenden Franck Honorat, dessen abgefälschter Abschluss im rechten unteren Eck einschlug. Die Gladbacher bejubelten das Kontertor ausgelassen, aufgrund einer hauchdünnen Abseitsstellung Honorats kassierte der VAR den Treffer aber ein.

Knapp Abseits: Franck Honorats Tor wird zurückgenommen

Aber die Borussia blieb dran, erspielte sich bei Gegenstößen und über Standards weitere ordentliche Torgelegenheiten. Leipzig wirkte beeindruckt – und brauchte etwas Zeit, um in die zweite Halbzeit zu finden. Die Gäste verbuchten das Gros an Ballbesitz, aber Gladbach verstand es wie in den letzten Wochen, die Räume eng zu machen, kompakt zu stehen und den Gegner zu entnerven.

Elfmeter für Gladbach? Wieder greift der VAR ein

Brenzlig wurde es dann erneut im Leipziger Strafraum: Machino ging im Zweikampf mit Gäste-Kapitän Willi Orban zu Boden. Gerach zeigte nach kurzem Zögern auf den Elfmeterpunkt. Weil aber Orban neben Machino klar den Ball getroffen hatte, kippte der VAR Gerachs Entscheidung – zu Recht.

In der spannenden Schlussphase kam dann Leipzig zu seiner besten Chance: Diomandé setzte den hinterlaufenden David Raum links im Strafraum ein, der deutsche Nationalspieler zog wuchtig aufs lange Eck ab – und traf den Innenpfosten. Es war die mit Abstand beste Leipziger Chance der Partie.

Kurz vor Ende der 90 Minuten brachte Polanski Gladbachs Hoffnungsträger Tim Kleidienst, der nach langer Verletzungspause langsam wieder an die Mannschaft herangeführt wird. Am Drücker waren in den letzten Momenten der Partie aber die Leipziger. Doch die starke Gladbacher Defensive (ein Gegentor in den letzten vier Spielen) hielt.

Umkämpfte Partie: Seiwald (l., Leipzig) hier im Duell mit Honorat

Gladbach gegen St. Pauli, Leipzig gegen Magdeburg

Gladbach empfängt am Dienstagabend den FC St. Pauli im DFB-Pokal (18.00 Uhr). Leipzig trifft ebenfalls im DFB-Pokal später am Abend auf Zweitligist Magdeburg (21.00 Uhr).