Kitzbühel – Er hat die deutsche Radio- und Fernsehlandschaft revolutioniert und nachhaltig verändert. Thomas Gottschalk hat über Jahrzehnte eine ganze Nation unterhalten (und Österreich und die Schweiz gleich mit). Daher war dieser Auftritt für viele Fans umso schmerzhafter: Denn der große Moderator verwirrte erneut das Publikum bei einer Preisverleihung – diesmal in Kitzbühel.
So langsam rückt der Abschied näher. Am 6. Dezember ist Deutschlands einst größter Showmaster ein letztes Mal live, bei RTL. „Denn sie wissen nicht, was sie tun“ mit Barbara Schöneberger (51) und Günther Jauch (69) wird Gottschalks letzte große Fernsehshow. „Mit 75 ist das auch völlig in Ordnung“, so Gottschalk zu BILD.
Thomas Gottschalk mit seiner großen Liebe Karina Gottschalk (62) bei der Romy-Verleihung in Kitzbühel
Foto: Getty Images
Erneut ratlose Gesichter im Publikum
Vorher wurde er noch einmal auf einer großen Bühne gefeiert. Nachdem er unlängst bei der Verleihung des Bambi „nur“ einen Preis überreichen durfte, wurde Thomas Gottschalk nun selbst geehrt: In Kitzbühel bekam er die „Romy“, Österreichs wichtigster Film- und Fernsehpreis. Extra für ihn wurde die „Diamant-Romy“ ins Leben gerufen, eine besondere Würdigung seines Lebenswerks.
Preisträger-Pose: Stefan Raab (59, v.l.) Thomas Gottschalk und Michael „Bully“ Herbig (57)
Foto: Barbara Gindl/APA/dpa
Neulich beim Bambi verwechselte Gottschalk zunächst Cher mit einem Cher-Double, dann wurde er für einen despektierlichen Spruch (für den er sich am Folgetag entschuldigte) ausgebuht.
Jetzt, bei der Romy, stand der TV-Star daher unter besonderer Beobachtung – und sorgte bei seiner Dankesrede erneut für ratlose Gesichter im Publikum.
Um diesen Auftritt gab es große Diskussionen: Thomas Gottschalk und Pop-Ikone Cher (79) bei der Bambi-Verleihung am 13. November in München
Foto: Agency People Image
„Österreichischer Humor liegt mir ein bisschen mehr“
Zunächst bedankt sich Gottschalk für den Preis, meint dann: „Ich werde mich morgen wieder entschuldigen müssen. In Deutschland, weil ich gesagt habe, mir liegt der österreichische Humor ein bisschen mehr als der deutsche. Aber das ist einfach so.“ Und er fügt an: „Eigentlich muss ich mich immer für das entschuldigen, was ich gesagt habe, aber ich weiß auch nicht, wie ich das schaffe.“
Anschließend kommentiert der 1,92-Meter-Mann das etwas zu niedrig stehende Mikrofon. „Wir haben in Deutschland die Mikrofone, die so weit aus dem Boden kommen, wie groß der Laudator gerade ist.“
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Nun wendet er sich an seinen Laudator, Österreichs Regie-Legende Otto Retzer (80), der neben ihm steht. „Otto, für dich wäre das sogar ein Tipp für einen Film, eine Romy für Tommy, aber ich glaube, in dem Fall wäre es eine Serie besser, die vielen Romys für Tommy.“ Mehrfach wiederholt Gottschalk „Tommy“ und „Romy“, erklärt er, das reime sich schlecht, er sei es aber gewohnt, dass die Dinge sich reimen.
Plötzlich entdeckt Tommy Gottschalk den Timer im Bühnenboden und zählt laut runter. Er habe nur noch 30 Sekunden, „29, 28, 27, 26, 25. Hier läuft die Zeit runter, aber wo bleibt die Romy?“
Gottschalk blickt sich um, da kommt Hans Sigl, der „Bergdoktor“, auf die Bühne, schnappt sich das Mikro, sagt „Entspann dich, Tommy“ und bittet Richard Grasl, Geschäftsführer der österreichischen Zeitung „Kurier“, die die Romy-Awards verleiht, zur Übergabe auf die Bühne.
Mehr zum Thema„Michael Jackson ist als Konkurrenz weggebrochen“
Als Thomas Gottschalk die Auszeichnung stolz in den Händen hält, sagt er: „Ich musste mir schon mal mit Michael Jackson eine Romy teilen, aber die hier gehört mir ganz alleine. Michael ist weggebrochen sozusagen als Konkurrenz.“ Pop-Ikone Michael Jackson (†50) starb 2009 an einer Medikamenten-Überdosis.
Bereits während seines Auftritts, der im Rahmen der Gala live im österreichischen TV übertragen wurde, äußerten sich zahlreiche Fans besorgt im Netz. Darauf angesprochen sagte Gottschalk nach der Verleihung: „Mir geht es so gut, wie es einem 75-Jährigen gehen kann und ich bin so fit, wie man mit 75 fit sein kann.“ Faul sei er aktuell nicht. „Wir ziehen ja gerade um, daher schleppe ich viele CDs und kistenweise Bücher, die ich im Laufe meines Lebens gesammelt habe.“