„Ich fühle mich Düsseldorf“ – diese vier Worte leuchteten am Freitagabend groß auf dem Rheinturm auf pinkem Untergrund. Doch dieses Bild bleibt nur kurz, wenige Sekunden später ändert sich das große Kunstwerk auf dem Düsseldorfer Wahrzeichen. Bilder verschmolzen ineinander, die Farben waren bunt und knallig, mal pink, mal blau, aber auch gelb. Genau zu erkennen, was dort zu sehen ist, war schwierig, denn das große Kunstwerk verschwomm immer wieder und bildete sich neu.

Drei Minuten lang dauert diese Projektion, die nun drei Abende hintereinander zu sehen ist. Und zwar sieben Stunden pro Abend. Die drei Werke, die nun so prominent gezeigt werden, hat Elena Panknin extra für diesen Anlass angefertigt und ein Jahr daran gearbeitet. Der Stil unterscheide sich von dem, was die Meisterschülerin der Kunstakademie Düsseldorf sonst so macht. „Die Werke sind fantasievoll, verträumt und floral. Ich zeige eine ganz andere Facette von mir.“ Am Freitag war die Premiere, das Highlight erfolgt zur Nacht der Museen am Samstag, und am Sonntag erstrahlt der Rheinturm wieder von 19 bis 2 Uhr nachts.

Sobald die Sonne untergegangen ist, sind die Bilder umso besser zu erkennen, sogar von der Rheinknie-, der Oberkasseler- und der Theodor-Heuss-Brücke aus, sowie von der Rheinuferpromenade bis zur Altstadt.

Geprobt wurde schon am Donnerstag in der Nacht, weshalb die Künstlerin dieser Werke am Freitag kurz vor der Premiere noch sehr müde war. „Ich habe nur vier Stunden geschlafen. Es musste einiges vorbereitet werden.“ Da wären zum Beispiel die 600 Drucke, die in der Nacht von Donnerstag auf Freitag entstanden sind. Die Bilder dafür seien bei der Probe gemacht worden, als es ganz dunkel war und der Turm erstrahlte. Ab Freitagabend ging es dann so richtig los.

Feierlich eingeleitet wurde die Projektion von Bürgermeister Josef Hinkel, der symbolisch den Knopf drückte und diese startete. Begleitet wurde das von Sängerin Sarah Bouwers und 200 Sängern. Gemeinsam sangen sie das Lied, das passend zu diesem Event komponiert wurde. So wie der Titel des Projektes wurde auch das Lied genannt: „Ich fühle mich Düsseldorf“. Und so sollen sich alle Menschen zusammen fühlen, die die Projektion nun sehen, erklärt Panknin. „Ich möchte Menschen zusammenbringen. Gerade in dieser schwierigen Zeit ist das umso wichtiger. Ich möchte die Menschen in einen Traum versetzen.“ Bei ihren Werken stehe ganz klar das Thema Frieden im Vordergrund.

Für die Künstlerin, die 1991 mit ihrer Familie vor dem Krieg in Tschetschenien nach Düsseldorf geflohen ist, ist es eine große Ehre, dass ihr Herzensprojekt nun mehrere Tage lang so groß auf dem Wahrzeichen der Stadt gezeigt wird. So richtig realisieren werde sie das erst, wenn der ganze Trubel am Freitag und Samstag vorbei sei. „Dann nehme ich mir am Sonntag eine Decke und setzte mich auf die Wiese.“

Aber erst einmal steht noch die Nacht der Museen an, ein jährliches Kultur-Highlight der Stadt. Begleitend zu der Anstrahlung auf dem Turm zeigt die Künstlerin etwa ausgewählte Kunstwerke in einer Ausstellung auf der Aussichtsplattform. Dort werden auch die Drucke ihrer Werke für den guten Zweck verkauft. Dazu gibt es Livemusik. Letzter Einlass ist um 1.30 Uhr.