Über dieses Stück ließe sich endlos sprechen. Worte suchen, umschreiben, sich annähern. Ohne je genau sagen zu können, was es ist, das diese Leidenschaft auslöst, die körperlich zu spüren ist. Pina Bausch hat mit Bewegungen gesprochen, Barbara Kaufmann und Kenji Takagi haben viele Worte erarbeitet, die wie Bälle zwischen ihnen hin und her tanzen, erfüllt von beider Leidenschaft für „Das Frühlingsopfer“ („Le Sacre du Printemps“), das gern einfach Sacre genannt wird. Von 1998 bis 2004 haben sie es gemeinsam getanzt. Über die Jahre sind sie ein Stück weit mit und in dem Stück zusammengewachsen. Seit 2008 leiten sie gemeinsam die Proben, in der aktuellen Neueinstudierung erstmals mit Azusa Seyama-Prioville. Ein eingespieltes Team für ein Stück, das am 3. Dezember 1975 im Opernhaus uraufgeführt 50 Jahre alt und zeitlos zugleich ist.