
Schon nach 25 Minuten war dieses Duell in der Fußball-Bundesliga entschieden: Eine starke TSG 1899 Hoffenheim hat die Arbeitsverweigerung des FC Augsburg genutzt und darf von Europa träumen.
Beim hochverdienten 3:0-Sieg der TSG am Samstag traf Bazoumana Touré nach einer Viertelstunde zur 1:0-Führung, Wouter Burger legte in der 26. Minute den zweiten Treffer nach. Kurz vor dem Seitenwechsel bestrafte sich Augsburg dann auch noch selbst mit einem Eigentor durch Cédric Zesiger.
„Alles in allem haben wir es heute nicht verdient“, sagte Augsburgs Trainer Sandro Wagner im Sportschau-Interview. „Wir haben in 25 Minuten das Spiel hergeschenkt.“
Totale Passivität der Augsburger
Vor allem die Anfangsphase der Augsburger war ein einziger Offenbarungseid. Nach einer halben Stunde lag das Torschuss-Verhältnis bei 13:4 für Hoffenheim, die TSG hätte sogar noch deutlich höher führen können. Auch bei den Zweikämpfen lag der Gastgeber klar vorn. Dazu zeigte die Ballbesitz-Verteilung von rund zwei Dritteln (Hoffenheim) zu einem Drittel auch ein klares Defizit an Einsatz- und Laufbereitschaft der Mannschaft von Sandro Wagner auf.
Nur in der 41. Minute ließ der FCA auch mal etwas Initiative im Offensivbereich erkennen. Nationalkeeper Oliver Baumann verfehlte nach einem Sololauf von Samuel Essende außerhalb des Strafraums den Ball, Dimitris Giannoulis versuchte die Kugel ins leere Tor zu chippen, zielte aber knapp über die Latte. Der VAR überprüfte die Szene noch mal auf ein mögliches Handspiel von Baumann, es lag aber nichts Strafbares vor.
Zu wenig Augsburger Widerstand im letzten Drittel
Nach dieser Aktion verfiel Augsburg wieder weitgehend in Belanglosigkeiten, ließ die Hoffenheimer wie eigentlich seit der ersten Spielminute viel zu einfach ins Angriffsdrittel kombinieren. Was schon beim ersten und zweiten Gegentor erschreckend widerstandslos aussah, gipfelte beim dritten Treffer: Burger konnte unbedrängt flanken, im Zentrum köpfte FCA-Verteidiger Noahkai Banks seinen Mitspieler Zesiger an, der den Ball am verdutzten Finn Dahmen vorbei ins eigene Netz beförderte.
Dahmen, die aktuelle Nummer drei im Nationalteam, war in dieser Szene schuldlos. Zuvor, beim 0:2, hatte er den Schuss von Prömel aber ziemlich ungeschickt nach vorne abgeklatscht, sodass Burger volley vollenden konnte.
Hoffenheim setzt auf Konter
Zur Pause reagierte Wagner, der an diesem Samstag sein 38. Lebensjahr vollendete, brachte mit Elvis Rexhbeçaj und Kristijan Jakić frische Kräfte, die vor allem für mehr Engagement stehen sollten. In den ersten Minuten war das Bemühen auch durchaus erkennbar, was aber auch der Tatsache geschuldet war, dass sich Hoffenheim teilweise sehr weit zurückzog und nur noch auf Konter lauerte.
Augsburg erhöhte die Torschussfrequenz, doch so richtig zwingend sah das alles nicht aus: Fellhauer mit einem zu unpräzisen Versuch in der 50. Minute und Anton Kade nach Vorarbeit von Philip Tietz (71.), der knapp links vorbei schoss, waren noch die gefährlichsten Aktionen – ein großes Aufbäumen mit aller Kraft war das aber nicht.
Essendes Treffer vom VAR wieder einkassiert
In der 83. Minute kam dann aber doch für kurze Zeit etwas Hoffnung auf. Essende hatte Baumann mit einem trockenen Schuss von der Strafraumgrenze überwunden, doch während der FCA sich gerade für die Schlussoffensive einschwören wollte, kassierte der VAR den Treffer wieder ein: Passgeber Tietz hatte bei der Entstehung der Szene knapp im Abseits gestanden.
Auch in der 89. Minute war Augsburg noch mal nah am 1:3, doch Baumann boxte den Lupfer von Alexis Claude-Maurice aus knapp 25 Metern im Zurücklaufen so gerade noch über die Latte.
Hoffenheim in Dortmund, Augsburg gegen Leverkusen
Hoffenheim ist nun am nächsten Sonntagabend bei Borussia Dortmund zu Gast (17.30 Uhr). Augsburg empfängt am Samstagnachmittag Bayer Leverkusen (15.30 Uhr).
