Salzburg (Österreich) – Was haben diese Klosterschwestern, was die übrige katholische Kirche nicht hat? Eine wachsende Menge an Fans!

Gegen den Trend der beiden großen Kirchen wächst die Anhängerschaft der über 80 Jahre alten Nonnen Rita, Regina und Bernadette aus einem Kloster bei Salzburg (Österreich). Bei Instagram haben drei Augustinerinnen inzwischen 120.000 Follower.

Offenbar wurden die Gebete der drei Nonnen erhört: Sie dürfen vorerst in ihrem geliebten Kloster bleiben

Offenbar wurden die Gebete der drei Nonnen erhört: Sie dürfen vorerst in ihrem geliebten Kloster bleiben

Foto: JOE KLAMAR/AFP

Angebot der Kirche hat einen Haken

Die drei greisen Schwestern hatten weltweit für Aufsehen gesorgt, als sie aus einem Altersheim getürmt und in ihr leer stehendes Kloster zurückgezogen waren. Am Wochenende dann die Wende: Der zuständige Propst Markus Grasl teilte mit, dass die Nonnen unter bestimmten Bedingungen „bis auf Weiteres“ im Kloster Goldenstein bleiben dürfen.

Nonnen sollen sich still verhalten

Doch der Pakt hat einen Haken. Die umtriebigen Nonnen sollen ihr weltliches Hobby aufgeben: ihren Insta-Account! Die Begründung: Die Nonnen müssen sich in die „für ein geistlich-spirituelles Leben im Kloster notwendige“ Abgeschiedenheit begeben. Dort stünden ihnen 24 Stunden am Tag Pflegekräfte zur Verfügung.

Außenaufnahme des Klosters Goldenstein, in dem heute auch eine private Mittelschule untergebracht ist

Außenaufnahme des Klosters Goldenstein, in dem heute auch eine private Mittelschule untergebracht ist

Foto: Chris Hofer/FRANZ NEUMAYR/dpa

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„Sobald die Schwestern in solcher Weise pflegebedürftig sind, dass die Betreuung im Kloster nicht mehr möglich ist“, kommen sie zurück ins Pflegeheim, beschloss der Propst.

Schwestern zeigen dem Propst, wo der Hammer hängt

Doch da hatte er die Rechnung ohne die Ordensfrauen gemacht. Christine Wirtenberger, die Sprecherin der Nonnen, zu BILD: „Als wir ihnen Freitag gegen 13 Uhr die Vereinbarung vorlasen, waren sie entsetzt und sagten: Dem stimmen wir nicht zu.“

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Schwester Bernadette zu BILD: „Für mich ist Instagram nicht nur deshalb wertvoll, weil wir alle Menschen auf der ganzen Welt erreichen, für die wir beten. Sondern weil auch der Segen der Muttergottes durch die Welt getragen wird.“

Kennt denn Propst Grasl die Wehrhaftigkeit der rebellischen Schwestern so wenig? Hätte er mal besser ihren Insta-Account besucht. In einem Beitrag zeigt die 81-jährige Rita, wie sie mit Boxhandschuhen einen Sandsack verdrischt und mit einem Vorschlaghammer einen Reifen bearbeitet.

Ihr Boxlehrer habe ihr „allerhand“ beigebracht, sagt sie in einem anderen Video. So sagen die Nonnen scherzhaft, dass man sich mit ihnen besser nicht anlegen sollte. Ein User kommentiert: „Ich sag ehrlich, Schwester Rita würde mich in einem 1 gegen 1 komplett zerlegen.“

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Und so lassen sie dem Herrn Propst ausrichten: Die Bedingungen seien unzumutbar. Ein Insta-Verbot würde die Ordensfrauen ihres Schutzes durch die interessierte Öffentlichkeit berauben. Der Vertrag, der ihnen vorgelegt wurde, sei „juristisch wertlos“, so ihre Sprecherin.