Die fünf Teile der „Pirates Of The Caribbean“-Kinoreihe sind bestens bekannt – nicht zuletzt dank der von Johnny Depp markant gespielten, ikonischen Figur des Käpt’n Jack Sparrow. Doch ein literarisches Abenteuer mit ihm ist kaum bekannt!
Seit 2003 zieht die mit Gore Verbinskis Überraschungserfolg „Fluch der Karibik“ gestartete „Pirates Of The Caribbean“-Saga abenteuerbegeisterte Filmfans in ihren Bann: Die mit unvergesslicher Musik glänzende, spektakuläre Reihe nahm allein im Kino über 4,5 Milliarden Dollar ein – und im Heimkino, TV und Streaming findet sie ungebrochen eine neue Anhängerschaft.
Dass das „Pirates Of The Caribbean“-Franchise über die bislang fünf abendfüllenden Kinofilme hinausreicht, dürfte bereits hinlänglich bekannt sein. Schließlich basiert es auf einer ungewöhnlichen Inspirationsquelle – einem gleichnamigen Fahrgeschäft aus den Disney-Themenparks! Deutlich unbekannter ist derweil, dass der „Pirates Of The Caribbean“-Kosmos zudem in zahlreichen Büchern vertieft und erweitert wurde.
Während sich die meisten Romane aus der Disney-Piratenwelt an ein junges Publikum richten, gibt es einen Abenteuerwälzer, der zwar für Jugendliche geeignet ist, sich mit seiner rund 670-seitigen, komplexeren Handlung an eine ältere Kernzielgruppe richtet als der Rest der piratigen Buchableger. Und nicht nur das: Das literarische Abenteuerepos „Pirates Of The Caribbean: The Price Of Freedom“ beantwortet zahlreiche Fragen über Käpt’n Jack Sparrow, die in den Filmen ungeklärt geblieben sind!
Darum geht es in „Pirates Of The Caribbean: The Price Of Freedom“
Rund 15 Jahre vor den Ereignissen aus „Pirates Of The Caribbean – Fluch der Karibik 2“ hatte Jack Sparrow verdammt wenig mit seinem alten Piratenvater gemeinsam: Der junge Mann hat seine Kindheit abseits gesellschaftlicher Normen und strenger Gesetze hinter sich gelassen, um sich als redlicher Handelsfahrer einen Namen zu machen. Als solcher stellt er sich in die Dienste der East India Trading Company – nicht zuletzt, weil er es sich mit dem Rat der Bruderschaft und somit den mächtigsten Piraten des Erdenrunds verscherzt hat.
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Eines Tages macht Sparrow Bekanntschaft mit Ayisha, einer Sklavin seines gierigen Arbeitgebers Cutler Beckett. Dieser will, dass Sparrow die junge Frau verführt, um ihr den geheimen Kurs zu einer Insel zu entlocken, die reich an Schätzen sein soll. Doch im Gegensatz zu Beckett, der in Ayisha bloß eine Investition sieht, betrachtet Sparrow sie auf Augenhöhe.
Als er durch sie erfährt, dass die East India Trading Company ihr Volk versklaven und von Sparrow verschiffen lassen will, erkennt der Käpt’n, dass es nichts Unehrlicheres gibt, als für diesen Handelskonzern zu arbeiten – doch der Bruch mit Beckett ist riskant und verlangt gewaltige Opfer…
Ein integrer Akt der Rebellion
Wo rührt der bittere Konflikt zwischen Lord Cutler Beckett und Käpt’n Jack Sparrow her, der sich durch den zweiten und dritten „Pirates Of The Caribbean“-Film zieht? Wer sind die ominösen, um Sparrow trauernden Menschen am Ende von Teil zwei? Und wie kam es zum verfluchten Pakt zwischen Sparrow und Davy Jones, um die Black Pearl vom Grund des Meeres zu retten?
All dies sind Fragen, die in den Kinofilmen bloß implizit beantwortet werden. Wer sich auf DVD und Blu-ray die Deleted Scenes angeschaut hat, weiß jedoch, dass Sparrows Dissens mit Beckett unter anderem darauf beruht, dass der schräge Pirat sich im Gegensatz zum kapitalistischen Lord weigert, Menschen als Fracht zu betrachten.
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Doch wie Gore Verbinski, der Regisseur der ersten drei „Pirates Of The Caribbean“-Filme, im Audiokommentar zu den Deleted Scenes verriet: Zugunsten des Erzählflusses beschloss er, einige der Verweise auf Sparrows Vergangenheit der Schere zum Opfer fallen zu lassen – gegebenenfalls ließen sich diese Lücken ja an anderer Stelle konkret schließen. Genau das tut „Pirates Of The Caribbean: The Price Of Freedom“:
Autorin Ann C. Crispin wurde von Disneys Verlagsarm kontaktiert und zunächst um ein Buch gebeten, das die in „Fluch der Karibik“ erwähnte Meuterei Barbossas gegen Sparrow detailliert nacherzählt. Kaum reichte Crispin einen Abriss dieser Geschichte ein, erwiderte ihr Kontakt bei Disney, dass man im Verlag seine Meinung geändert hätte und weiter in Sparrows Vergangenheit zurückreisen wolle.
Crispin, die zur Recherche unter anderem eine ältere Drehbuchfassung von „Pirates Of The Caribbean: Am Ende der Welt“ erhielt, verbiss sich letztlich in die dort angerissene Idee, von Sparrows Zeit als Handelsfahrer zu erzählen – sowie von seinem heldenhaften Akt, gegen Sklaverei zu rebellieren. Kaum hatte man sich auf diese Idee geeinigt, lief die Zusammenarbeit mit Disney ziemlich reibungslos wie die 2013 verstorbene Schriftstellerin in einem Interview verriet.
Allerdings wurde Crispin darum gebeten, eine „heiße, nicht aber grafische“ Sexzszene aus dem Roman zu entfernen. Übrigens: „Pirates Of The Caribbean: The Price Of Freedom“ ist nicht das einzige „Fluch der Karibik“-Prequel, das vielen Fans der Filmreihe völlig entgangen ist. Es gibt sogar einen Prequelfilm, der augenzwinkernd ein paar offene Fragen beantwortet. Mehr dazu erfahrt ihr im folgenden Beitrag:
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