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Was zur Hölle passiert mit den RAM Preisen aktuell?” Über diese Frage diskutieren Nutzer:innen in diesem oder ähnlich benannten Subreddits. Der Hintergrund: Die Preise für Arbeitsspeicher-Module für Desktop-Computer steigen derzeit rasant an. Dass ein RAM-Kit mit 64 Gigabyte DDR5-Speicher so viel oder gar mehr kostet als eine Playstation 5 Pro, ist aktuell keine Seltenheit.

Und auch einige Nummern kleiner macht sich der Preisanstieg bemerkbar. RAM-Riegel mit 16 Gigabyte, die im Oktober 2025 noch zwischen 50 und 60 Euro gekostet haben, gehen mittlerweile für das Doppelte über die digitalen Ladentheken.

Das belegen auch Zahlen des Vergleichsportals Idealo. Demnach sei der Durchschnittspreis für Arbeitsspeicher im Vergleich zum Vorjahresmonat um 51 Prozent gestiegen und habe mit Blick auf den Oktober nochmal angezogen. Einen Höchststand ist das laut Idealo aber nicht. 2022 lagen die Preise im Schnitt auf einem ähnlichen Niveau, waren zum Teil sogar höher. Auf jährlicher Basis ließe sich sogar ein sinkender Trend ausmachen.

Eine Grafik zur Preisentwicklung von Arbeitsspeicher.

(Grafik: Idealo)

Doch mit sinkenden Preisen sollte in den kommenden Monaten lieber niemand rechnen, meinen Marktforscher. Woran liegt das?

KI treibt den Preis – aber nicht allein

Die kurze Antwort: Arbeitsspeicher ist derzeit knapp. Das treibt die Preise in die Höhe. Als Grund liest man immer wieder von den Auswirkungen des KI-Booms. Das ist auch nicht falsch. Schließlich kündigt jede Woche ein weiteres Unternehmen an, für große Milliardenbeträge Rechenzentren zu bauen – in der Regel in Kooperation mit Nvidia. Nur kommt DDR5-Speicher, wie er in handelsüblichen Desktop-Computern zu finden ist, in solchen Einrichtungen gar nicht zum Einsatz. Hier sind stattdessen sogenannte „High Bandwith Memory“-Chips (oder kurz HBM) gefragt.

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Weil das Geschäft mit denen lukrativ ist, haben große Speicherhersteller ihre Produktionslinien umgebaut. Sie konzentrieren sich jetzt vorrangig auf die Fertigung von HBM-Chips und produzieren weniger Arbeitsspeicher für Endverbraucher:innen. Weil die Nachfrage das Angebot dadurch übersteigt, steigen auch die Preise – und zwar fast täglich. Brancheninsider, Analysten und Marktforscher wie etwa Trendforce berichten schon seit Wochen darüber.

Ein weiterer Faktor ist das schleichende Ende des DDR4-Speichers. Weil Fertiger hier die Produktion zugunsten der neueren Technik langsam auslaufen lassen und DDR5-Speicher ohnehin schon knapp ist, steigt der Preis weiter. Hinzu kommen das Supportende von Windows 10 und der damit verbundene Wechsel auf neuere Hardware für das neuere Betriebssystem Windows 11. Auch hier setzen Computerhersteller und Endnutzer:innen auf DDR5-Speicher. Nebenher steigt der Bedarf an Speicherchips auch bei Cloud-Service-Providern (CSP). Hyperscaler wie Amazon oder Google setzen vermehrt auf DRAM, um ihre Clouds für KI-Anwendungen zu optimieren.

Auswirkungen für Verbraucher

Die Auswirkungen für Verbraucher:innen abseits des PC-Marktes sind bereits absehbar. Xiaomi warnte laut Reuters etwa schon im Oktober, dass sich die steigenden Speicherpreise auch auf die Kosten der Smartphone-Produktion auswirken. Einer Analyse zufolge könnte etwa Nvidia künftig auf effiziente LPDDR-Chips für seine Server setzen, die auch in Smartphones zum Einsatz kommen.

Wie so ein Preisanstieg aussehen könnte, rechnet Trendforce vor. Die Marktforscher:innen weisen hier darauf hin, dass viele Geräte mittlerweile mit 16 Gigabyte Arbeitsspeicher ausgestattet sind. Weil sich Hersteller gezwungen sehen könnten, den Einkauf von Speicher zu reduzieren, könnten selbst einfache Büro-Computer 2026 bis zu 96 US-Dollar (rund 83 Euro) teurer werden. Bei Counterpoint Research rechnet man zudem bei manchen Smartphone-Modellen mit einer Preiserhöhung von 15 Prozent oder mehr.

Weil die CSP laut Trendforce zudem in Erwägung ziehen, ältere Festplatten in ihren Rechenzentren durch schnellen QLC-eSSD-Speicher zu ersetzen, könnten die Preise für den dem zugrunde liegenden NAND-Flash-Speicher ebenfalls stark ansteigen. Auch hier dürften die Auswirkungen für Endverbraucher:innen spürbar sein, denn NAND-Flash kommt in Smartphones, Laptops und anderen Speichermedien zum Einsatz.

Abseits von der Hardware könnten zudem Cloud-Anbieter ihre Preise anpassen, wenn wichtige Komponenten für Rechenzentren immer teurer werden. Offen ist, ob und wie Unternehmen wie OpenAI betroffen sind, die ebenfalls abhängig sind von den Preisen der Server-Bauteile.

Wann ist wieder mit günstigen Preisen zu rechnen?

Dass sich der Markt wieder einpendelt und sich die Preise in naher Zukunft wieder auf dem Niveau von Sommer 2025 bewegen, ist derzeit nicht absehbar. Eher im Gegenteil. Counterpoint Research geht davon aus, dass der Preis für Speicher bis zum zweiten Quartal 2026 noch einmal um 50 Prozent zulegt.

Dazu passt die Recherche von Reuters, nach der Samsung die Preise für Speicher im Vergleich zum September 2025 um bis zu 60 Prozent angehoben habe. Eine Analystin von Trendforce erklärte gegenüber Reuters, dass Samsung zuversichtlich sei, dass die Preise steigen werden. “Der Hauptgrund dafür ist, dass die Nachfrage derzeit sehr stark ist und alle an langfristigen Vereinbarungen mit den Lieferanten arbeiten”, heißt es weiter.

Dass sich ein solches Preisniveau durchaus etablieren kann, zeigt das Beispiel Grafikkarten. Aufgrund mehrerer Faktoren wie dem KI-Boom, dem Krypto-Hype und Lieferketten während der Coronapandemie waren Grafikkarten in den vergangenen Jahren extrem begehrt – und teuer. Zahlen von Idealo zeigen hier, dass der Durchschnittspreis 2023 nur kurzfristig gesunken sei und seitdem wieder gestiegen. Der vorläufige Höhepunkt sei im März 2025 erreicht gewesen, im November seien die Komponenten im Schnitt aber immer noch 25 Prozent teurer als im Vorjahreszeitraum gewesen.

Allerdings ist die Nachfrage der Vergleichsplattform zufolge wieder gestiegen. Im Vergleich zum November 2024 hätte das Kaufinteresse um 55 Prozent zugenommen. Besonders stark war es im März. Interessanterweise trifft das ebenfalls auf den Arbeitsspeicher zu. Hier verzeichnet Idealo im Vergleich zum November 2024 ein gestiegenes Kaufinteresse von 144 Prozent. Höchststand. Ob Verbraucher:innen derzeit schnell zuschlagen, bevor die Preise weiter steigen, bleibt aber Spekulation.

Wer sich nun auf die Suche nach bezahlbaren Kits machen will, findet im Rahmen des Black Friday bei Amazon noch bezahlbare Module, darunter das „Crucial Pro DDR5“-Kit mit 32 Gigabyte Speicher für rund 187 Euro* aus dem Vereinten Königreich, die Variante aus Deutschland (allerdings dann für 250 Euro)* oder das „Corsair Vegeance LPX DDR4“-Kit mit 16 Gigabyte*. Wichtig ist natürlich, dass Käufer:innen vor dem Kauf nachschauen, welche RAM-Generation aufs Motherboard passt. Im Retourenzeitraum könnten die Preise schließlich schon wieder angezogen sein.

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