Michelle & Marlon täuschten alle
Betrug bei „Hochzeit auf den ersten Blick“ – Expertin verrät, wie es weitergeht
von Marina Antonioni
30.11.2025, 09:15 Uhr
30. November 2025 um 09:15 Uhr
Der Regelverstoß eines Paars in der SAT.1-Sendung „Hochzeit auf den ersten Blick“ hat für großen Wirbel gesorgt. Expertin Beate Quinn erklärt in BUNTE.de, wie es weitergeht.
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Sie heiraten bei ihrem ersten Kennenlernen überhaupt – das ist das Grundkonzept der SAT.1-Sendung „Hochzeit auf den ersten Blick„. Paare werden laut dem Sender nach wissenschaftlichen Kriterien von einem Expertenteam einander zugeordnet – gematcht.
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Zu sehen ist das im TV am kommenden Dienstag (2. Dezember) um 20:15 Uhr in SAT.1, auf dem Streamingportal Joyn kann die Folge 7 bereits abgerufen werden.
Die „Hochzeit auf den ersten Blick“-Kandidaten Michelle und Marlon nach ihrem Jawort. Sie flogen mit einem Regelverstoß auf. Joyn / Markus Hertrich
Produktion und Experten erfuhren erst im Nachhinein von dem Schwindel durch das Paar, stellten es vor laufenden Kameras zur Rede. Inzwischen räumen beide Kandidaten die Täuschung ein. Die Experten kritisieren einen „klaren Regelverstoß“.
Michelle und Marlon trafen sich schon vor ihrem Jawort
Die Braut hatte zufällig den Namen ihres Zukünftigen erfahren und ihn heimlich kontaktiert und getroffen. Genau das, was nach dem Konzept der Kuppelshow nicht passieren darf. Warum das Paar trotzdem in der Staffel zu sehen ist? Als der Schwindel aufflog, waren die Dreharbeiten bereits zu weit fortgeschritten, um das Paar aus der Sendung zu nehmen.
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Eine der betreuenden Expertinnen ist Beate Quinn. BUNTE.de sprach mit der Paartherapeutin und Heilpraktikerin für Psychotherapie über den bei „Hochzeit auf den ersten Blick“ bislang einmaligen Fall.
BUNTE.de: Frau Quinn, was denken Sie jetzt, mit etwas Abstand, über den Regelverstoß bei „Hochzeit auf den ersten Blick“?
Beate Quinn: Natürlich fand ich es im ersten Moment alles andere als cool. „Hochzeit auf den ersten Blick“ lebt von diesem einen, einzigartigen Moment, in dem zwei Menschen sich, ohne sich vorher zu kennen, auf dem Standesamt zum ersten Mal in die Augen schauen. Michelle und Marlon aber hatten heimlich Kontakt vor der Hochzeit.
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Dadurch war der „erste Blick vor dem Standesamt“ kein ehrlicher, authentischer Moment mehr. Michelle und Marlon haben sich diesen besonderen Moment genommen. Und waren nicht aufrichtig gegenüber dem Team und den Zuschauern.
„Hochzeit auf den ersten Blick“-Expertin über Schummel-Paar: „Ich war enttäuscht“
Waren Sie menschlich enttäuscht? Fühlten Sie sich auf den Arm genommen?
Ich war enttäuscht. Michelle und Marlon haben den Vertrauensraum, den wir gemeinsam mit den Kanditat:innen aufbauen, verletzt. Es fühlte sich kurz so an, als hätten sie uns und auch das Experiment etwas unterschätzt.
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Gleichzeitig weiß ich als Therapeutin: Versuchungen sind menschlich. Wenn man einen Namen oder eine erste Info hat, ist der Drang nachzuhaken manchmal groß. Aber zwischen „menschlich“ und „ehrlich“ gibt es eben einen Unterschied. Und Ehrlichkeit ist bei uns elementar.
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War es, als der Schwindel aufflog, eine Option, die beiden als Paar in der Staffel nicht mehr vorkommen zu lassen?
Wir hätten Ihnen die Teilnahme verweigert, wenn der Regelbruch vorab bekannt gewesen wäre. Wir entschieden uns in dem Moment jedoch dagegen, da der Regelverstoß erst nach den Flitterwochen bekannt wurde. Für uns waren sie nach wie vor ein Match und wir wollten der Liebe nicht im Wege stehen.
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Paartherapeutin und „Hochzeit auf den ersten Blick“-Expertin Beate Quinn ist vom Regelverstoß eines Paares „enttäuscht“. Joyn „HadeB“-Star Beate Quinn verrät, wie es nach dem Schwindel weitergeht
Welche Konsequenzen gibt es für die beiden wegen des Regelverstoßes?
Wir haben selbstverständlich diskutiert, denn ein Regelverstoß bleibt ein Regelverstoß. Aber: Michelle und Marlon waren von Anfang an ein echtes Match und unsere Grundhaltung als Produktions- und Expertenteam ist es, keiner Liebe im Weg zu stehen, nur weil Menschen an einer Stelle gestrauchelt sind. Für kommende Staffeln nehmen wir das zum Anlass, um noch deutlicher zu machen: „Hochzeit auf den ersten Blick“ ist kein Dating-Experiment, es ist ein Vertrauens- und Beziehungs-Experiment.
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Das „Hochzeit auf den ersten Blick“-Paar Michelle und Marlon bei ihrem Jawort vor laufenden Kameras. Joyn
Michelle und Marlon sind ein Paar innerhalb des Sozial-Experiments und wie jedes andere Paar der Staffel müssen sie sich die Frage stellen: Wie gehen wir miteinander um, wenn die erste Aufregung vorbei ist? Wie stark ist unsere emotionale, körperliche und soziale Verbindung wirklich? Und genau da beginnt für mich der spannendste Teil der Reise, weil Nähe nicht auf dem ersten Blick entsteht, sondern im zweiten, dritten und hundertsten Miteinander-Moment.
Was bedeutet dieser Vorfall für die Zukunft von „Hochzeit auf den ersten Blick“?
Mehr als 60 Paare haben dank „Hochzeit auf den ersten Blick“ geheiratet. Es gibt mehrere Hochzeit-auf-den-ersten-Blick-Kinder. Das ist schön und wichtig. Und das bleibt.
„Hochzeit auf den ersten Blick“
Im Video: Heftiger Regelverstoß bei „Hochzeit auf den ersten Blick“Joyn / Markus Hertrich