Die Diskussion zur Rheinmetall war ein dieser Woche das heißeste Thema im wallstreetONLINE
Forum
. Grund für das enorme Interesse der wO-Community am Düsseldorfer Rüstungsunternehmen, ist der Kursverfall, den die Hype-Aktie seit dem 19. November erlebt.

Die Rheinmetall Aktie kannte bis in den Herbst 2025 nur einen Weg: konstant nach oben. Sie kitzelte zwischenzeitlich sogar an der 2000 Euro Marke. Nachdem aber ab dem 19. November Gerüchte über
einen Friedensplan für die Ukraine die Runde machten, begann der Kurs dramatisch zu fallen. Die Gerüchte bestätigten sich am 21. November, was den Kursverfall noch beschleunigte. (wallstreetONLINE
berichtete
). 

Die wO-Community diskutiert nun, welche Auswirkungen ein potentieller Frieden in der Ukraine für die Zukunft von Rheinmetall bedeuten könnte, sowie über zukünftige Bedrohungslagen und die daraus
folgenden Chancen und Risiken bei Rüstungswerten. Hier einige Stimmen zur aktuellen Situation der Rheinmetall Aktie aus dem Rheinmetall Thread:

Schnitzala: „Freut euch lieber, dass wir hoffentlich bald Frieden in Europa haben!
Und wenn RM dann unter 1000 steht – es gibt schlimmeres…“

Sharebear: „Die DZ Bank hat den fairen Aktienwert für Rheinmetall von 2240 auf 2385 Euro angehoben und die Einstufung auf „Kaufen“ belassen“.

Sebaldo: „Der heutige Kursverkauf hat mal wieder gezeigt, dass Kurse von Rüstungsakten sehr sensibel reagieren auf politische Entwicklungen; ja, selbst auf Gerüchte. Man kann
natürlich sagen: Na ja, der langfristig orientierte Anleger sitzt das einfach aus. Ich bin mir aber nicht (mehr) so sicher, ob das wirklich immer so sinnvoll ist. Ich habe allerdings auch keine
Handlungsempfehlung. Ich halte es aber für unerlässlich, dass man diese Entwicklungen als Anleger nicht einfach verdrängt, sondern zur Kenntnis nimmt und ggf. auch darauf reagiert.

Ja, es gab auch in der Vergangenheit schon einigemale die Situation, dass der Kurs der Rheinmetall-Aktie nach bestimmten politischen Entwicklungen nachgab und sich dann hinterher jedes Mal
wieder erholt hat. Darauf gibt es aber keine Garantie und man sollte sich keinesfalls an den Prognosen der Analysten orientieren. Und Rheinmetall ist nicht nur eine solide und dynamische Fa,
sondern auch eine Hypeaktie und Papperger hat es geschickt verstanden, diesen Hype zu befeuern.“

Lesen Sie auch

Europas Milliarden-Abwehrbeben Europas neuer Drohnenchampion Aktie seit Jahresbeginn +103 %

rückwärts

vorwärts

darauf RealJoker: „Weil Rüstungsaktien durch und durch politische Aktien sind; die Entscheidungen der Politik sind maßgeblich für Umsatz und Gewinn und die Staaten sind
(nahezu) die einzigen Kunden.“

LimaBina: „Hört auf euch von den Pushern und Fantasten hier veralbern zu lassen, der deutsche Staat ist pleite und die Rüstungsaufträge in der Zukunft werden sich nicht so
materialisieren wie Untergefreiter Pistorius und Konsorten das haben wollen. Bei Friedenschluss in der Ukraine kommt die Aktie hier so dermaßen unter die Räder dass 500 Euro noch ein super
Verkaufskurs sein wird für jene die früh genug investiert haben. 2025 gab es nur Übertreibungen im Kursverlauf.“

darauf kinghades: „Rheinmetall, Renk und Hensoldt haben weltweit Kunden, bedenke was alleine die EU für Rüstung ausgeben will in den nächsten Jahren, und zwar jährlich, erst
vor einigen Wochen beschlossen. Solche dämliche Kursstürze oder Kursgedrücke der letzten Wochen, nutzen schlaue zum nachkaufen, Angsthasen, Neulinge, Nervenschwache zum verkaufen.“

mrsir: „Wenn man hier die Kursreaktion auf die bloße Information, dass die USA in Geheimgesprächen eine neue Friedensinitiative gestartet hat, dann wird es hier erst richtig
interessant, wenn sich ernsthafte Aussicht auf Erfolg derartiger Friedensbemühungen abzeichnen wird. Und ich denke, dass diese geheimen Verhandlungen inzwischen deutlich weiter fortgeschritten
sind, als dies in die Öffentlichkeit dringt.

Es ist längst an der Zeit, diesen irrsinnigen Krieg zu beenden. Ich hoffe auf endlich wieder Frieden in Europa; und zwar so rasch wie möglich!“

Spekulant66: „Ich hoffe auch auf Frieden! Aber leider sehe ich ihn nicht. Trotzdem ist die Rheinmetall-Aktie zu teuer! Als die Dt. Telekom im Jahr 2000 bei über EUR 100
stand hat auch jeder gedacht es ging immer weiter und das Leben würde nur noch aus Internet bestehen. Jetzt wollen wir nur noch in Verteidigung und Waffen denken 🤔 wenn es statt ein Sondervermögen
Steuererhöhungen geben würde, wäre die Begeisterung für die Kosten schon eine andere 🤷‍♂️“

darauf toller: „Der Vergleich hinkt. Was die steigenden Kurse betrifft, und den gewissen Hype Effekt, ja, da gibt es Parallelen. Aber die Telekom hat damals gigantische
Schulden aufgehäuft, war als ehemaliger Staatsbetrieb noch ganz weit weg von profitorientiertem Denken und hatte zudem noch den Ausbau der Mobilfunknetze vor sich, ganz zu schweigen von
flächendeckendem Internet, und dies bei den anschliessend rasant verfallenden Preisen. anyhow, Telekom hat sich enorm gewandelt, auch durch T-Mobile. Bin for da schon sehr lange zugegriffen zu
haben. aber nochmal: RHM ist profitabel, starke Bilanz, und Wachstum.“

Zeitspieler: „Der Rutsch heute ist eher Schlagzeilen getrieben, weniger auf Grund neuer  fundamentaler Erkenntnisse zu Rheinmetall. Der Markt spielt aktuell den
28-Punkte-Plan bzw. Friedensfantasie in der Ukraine und preist kurzfristig weniger Rüstungsfantasie ein – das betrifft den ganzen Sektor, nicht nur RHM. Verstehe ich nicht, da die Ukraine wohl
schon die Ablehnung angedeutet hat, da es einer Kapitulation gleich käme und wohl nur russische Interessen berücksichtigt werden. Fundamental hat sich nichts geändert: der Auftragsbestand
liegt bei rund 64 Mrd. €, die Prognose für 2025 (Umsatzwachstum und operative Marge) wurde bestätigt, und die Vision 2030 (Umsatzrichtung 50 Mrd. €, operative Marge > 20 %) ist weiterhin die
strategische Leitplanke, auf deren Basis Werke gebaut und Kapazitäten ausgebaut werden. 

Ob und in welcher Form ein Friedensplan wirklich kommt, ist politisch offenbar völlig offen. Unabhängig davon bleibt der Bedarf zur Auffüllung der Bestände und zum strukturellen Ausbau der
europäischen Verteidigungsfähigkeit bestehen – das ist keine rein „Kriegsaktien-Story“.“

Gerrard87: „Ich denke die 1800 sind geschichte. Selbst wenn dem Plan nicht zugestimmt wird, wird hier keiner mehr investieren wegen dem Risiko des Kriegsendes. Der Hype ist nun
vorbei.“

Trapos: „Hoffe auch das es bald ein Kriegende gibt. Aber mit den Plan von Trump ist halt Russland mehr oder weniger der Sieger da fast alle Ziele erreicht.

Bleibt aber auch für alle anderen Nachbarn die Gefahr von einen Angriff und keiner will hier als Zielscheibe sein oder Teile seines Landes abgeben. Dagegen kann man nur mit starker
Aufrüstung ankämpfen. Es muss für Russland keinen Sinn machen einen Angriff zu starten!

Und wenn Trump der Ukraine Zusagen gibt für Ihre Verteidigung von der Nato dann wird er schon Druck machen (Zolldrohung etc) damit Europa aufrüstet!

Kurzfristig wird es eine Delle geben. Langfristig wird sich nicht viel ändern, obwohl das Geld sicher in dieser Welt wo anders als in der Rüstungsindustrie besser angelegt ist. Aber
Industrie und Konzerne betimmen und Poiltik sind Ihre Hampelmänner!“

Lafaces: „Hier die wichtigsten aktuellen Fakten zu Rheinmetall. Die Zahlen zeigen klar, dass der „Feierabend“ noch sehr lange auf sich warten lässt.

Hier eine aktuelle Zusammenfassung:

1. Auftragsbücher platzen aus allen Nähten (Q3 2025)
Der Auftragsbestand von Rheinmetall ist im dritten Quartal 2025 auf 64 Milliarden Euro gestiegen (im Vorjahr waren es 52 Milliarden Euro). Das ist ein Plus von 23 % in nur einem Jahr. Das sind
feste, über Jahre laufende Verträge. Das ist ein Plus von 23 % in nur einem Jahr. Das sind feste, über Jahre laufende Verträge. Wachstumstreiber Verteidigung: Der Umsatz im
Verteidigungsbereich ist im Q3 um 17 % gestiegen.

Neue Mega-Ziele: Das Management hat auf dem letzten Capital Markets Day angekündigt, den Umsatz bis zum Jahr 2030 auf 50 Milliarden Euro steigern zu wollen.

2. Strategischer Fokus und Expansion
Marine: Rheinmetall plant, die Marinesparte durch die Integration der Militärsparte der Lürssen-Werftengruppe stark auszubauen. Ziel ist, hier bis 2030 einen Jahresumsatz von rund 5 Milliarden Euro
zu erzielen.

Kapazität: Das neue Werk Niedersachsen zur Steigerung der Artilleriemunitionsproduktion hat gerade den Probebetrieb aufgenommen. Das zeigt: Man baut Kapazitäten auf, um die enorme
Nachfrage der NATO zu bedienen.

Digitalisierung: Rheinmetall hat eine neue digitale Plattform namens „Battlesuite“ vorgestellt. Der Konzern ist also nicht nur bei Panzern, sondern auch bei der Digitalisierung der Streitkräfte
führend positioniert.

Solange die Auftragsbücher (64 Mrd. €) dicker werden und das Management Wachstumsziele von 50 Mrd. € in den Raum stellt, ist die Aktie fundamental durch Fakten und nicht durch geopolitische
Spekulationen abgesichert. Die Analysten von J.P. Morgan, UBS und Jefferies sehen Kursziele zwischen 2.250 und 2.500 Euro. Das ist die Sprache der Finanzmärkte.
Nebrasca: Es gibt wenige Unternehmen, die über einen solchen soliden Auftragsbestand verfügen- völlig unabhängig, ob es einen irgendwie gearteten „Frieden“ gibt oder nicht.
Prof. Klemens Fischer auf N-tv : Der Diktatfrieden von Trump bedeutet für Europa ein massives Aufrüsten, sonst sieht es für Europa schlecht aus.“

SchubiOL: „Jedem Investierten sollte klar sein, dass Rüstungsaktien generell hochspekulativ sind und zwar aus dem einfachen Grund, dass die Gewinne eben nicht durch an den
Produkten interessierten Konsumenten oder Unternehmen (z.B. SAP) resultieren, also durch marktwirtschaftlichen Erfolg und Nachfrage, sondern ausschliesslich aus Schulden und Geld der
Steuerzahler. 

Derzeit kann Rheinmetall jeden beliebigen Preis verlangen. Das dies auf Dauer nicht gut gehen kann, sollte jedem klar sein. Siehe aktuelle Rentendiskussion. Im nächsten Wahlkampf heisst es
dann von den Linken und der AFD wegen der Gewinne von Rheinmetall (ausschliesslich aus Steuergeld) müssen Rentner hungern… Da rede ich noch gar nicht von einer Verstaatlichung von Rüstungsaktien,
die in einem Kriegsfall aber durchaus realistisch wäre. Ob man für Rheinmetall also wirklich ein höheres KGV als für Microsoft und Nvidia bezahlen sollte? 

Kann natürlich noch ein paar Jahre soweitergehen, aber das Schicksaal von Solarworld sollte allen ein mahnendes Beispiel sein. Der Markt bewertet Rheinmetall derzeit wie einen Monopolisten ala
Microsoft, der die Preise der Politik diktieren kann. Dies wird aber mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit für Rheinmetall nur noch wenige Jahre funktionieren….“

Erhard78: „Kursziel 1000€ – Der Frieden naht, zum Glück“

lafaces: „Hier meine Gedanken zur aktuellen Lage als Investor mit Langfrist-Fokus:

Der Markt ist momentan blind vor Angst und hört nur das politische Rauschen. Er ignoriert die rationalen Aufträge. Genau deshalb ist dies die gefährlichste Phase für kurzfristige Trader
und die beste Chance für uns Langfrist-Investoren.
Denn wir Longies wissen: Rationale Aufträge und die Unternehmensentwicklung setzen sich am Ende immer gegen irrationale Angst durch.

Der massive Absturz von ca. 30 % in 7 Wochen ist nicht das Indiz für einen fundamentalen Abwärtsmarsch, sondern das klare Indiz für eine massive Überreaktion und Panikbereinigung des
Marktes.“

mrsir: „Die Aktie befindet sich im Sturzmodus, wegen krasser Überbewertung ebenso wegen möglicher (hier befürchteter!) baldiger erfolgreicher Friedensgespräche.

Kurze Bärenrallyes ändern an meiner Einschätzung gar nichts. Gestern Abend stand der Kurs noch 80 Punkte tiefer. Es entspricht gängigem Muster, dass abstürzende Aktien in
börsenschwachen Zeiten (Nach- bzw. Verbösre) mit Miniumsätzen hochgezerrt werden, damit man große Pakete in der Hauptbörsenzeit zu günstigeren Kursen abstoßen kann. Mein Rat bleibt daher
weiter, hier höchste Vorsicht walten zu lassen.“

Bruder_halblang: „Mit einem aktuellen KGV von 50 und einem erwarteten KGV für 2026 von 35 ist die Rheinmetall Aktie total überteuert. Ein KGV von 14 wäre vielleicht angemessen
für nächstes Jahr. Da könnte der Kurs locker noch mal auf 600 Euro fallen, wo er ja auch Anfang dieses Jahres stand. Damit ist zumindest zu rechnen.“

Kinghades: „Wie aktuell die politischen Unsicherheiten auf Kurse von Rüstungswerte drücken kann man aktuell bei Hensoldt sehen. Vor ca. 1h kam die Meldung eines Milliarden
Auftrag für Hensoldt. Was macht der Kurs? So gut wie nichts! Bei Rheinmetall das gleiche Spiel! Hoffentlich ist bald politisch alles geklärt, dann können uns mit Rheinmetall befassen, mit weiter
Krieg im Hintergrund oder endlich Frieden, was mehr freuen würde und Kurse dahin steigen, wo sie mit solchen Aussichten hingehören.“

darauf Sperrminorität: „Es ist nicht bloß bei den Rüstungswerten zu beobachten. Wenn der Markt nicht mehr auf positive Nachrichten reagiert, steigt das große Geld aus und
kassiert bei den Opfern.“

darauf Ken_Ken: „Es kommt auf den Friedensvertrag an. Wenn es ein vernünftiger ist, crasht dieser Wert. Das ist mir ehrlich gesagt ein guter Frieden auch Wert. Wenn
es eine verkappte Kapitulation ist, mit dem Aufbau russischer Streitkräfte – mittelfristig an der polnischen Grenze, wird er natürlich in den ersten Tagen auch crashen, dann aber wieder hochziehen.
Ein Szenario das ist nicht gerne sehen würde, aber leider realistisch ist.“

-3,29 %

-5,66 %

-12,23 %

-7,12 %

+147,73 %

+672,99 %

+1.889,44 %

+2.453,57 %

+63.279,37 %

ISIN:DE0007030009WKN:703000

Wir hoffen, dass Ihnen dieser kurze Überblick über die Meinungen der wO Community zur Lage bei Rheinmetall gefallen hat und vielleicht sogar hilfreich für Ihre Anlagestrategie ist. Wenn Sie auch
Ihre Ansichten zur Rheinmetall teilen möchten, dann würden wir uns freuen, wenn Sie sich auf wO anmelden und an der Diskussion teilnehmen würden.

Viele Grüße
Ihr Hardy Schilling, Head of Community