Für eine kleine Katze kam die Rettung zum richtigen Zeitpunkt. Im Augsburger Stadtteil Oberhausen hatte eine Besitzerin schon länger ihre Katze vermisst. Die Suche war eine Zeit lang erfolglos geblieben, bis sie ihr Haustür miauen hörte. Das Problem: Sie steckte im Motorraum eines Autos fest.
Die kläglichen Rufe des Tiers lockten die Besitzerin zu einem nicht angemeldeten Auto in der Nähe ihrer Wohnung. Also rief sie am Samstagmorgen gegen 8 Uhr die Augsburger Feuerwehr zur Hilfe. Diese öffnete den Motorraum – und tatsächlich: Die Katze war eingesperrt und blickte ihren Rettern zwischen Luftfilter und Schläuchen direkt entgegen. „Ein Fall wie dieser kommt vielleicht alle zwei Jahre vor“, sagt Feuerwehrmann Friedhelm Bechtel auf Nachfrage unserer Redaktion.
Feuerwehreinsatz: Katze konnte sich nicht allein aus Motorraum befreien
Die Katze konnte nach Angaben der Berufsfeuerwehr Augsburg weder vor noch zurück. Alleine hätte sie sich wohl nicht mehr aus ihrer misslichen Lage befreien können. „Hätten wir sie nicht aus dem Auto herausgeholt, wäre sie womöglich gestorben“, sagt Bechtel. Denn das Auto, das sich die Katze ausgesucht hatte, ist stillgelegt. Warum sie sich in den Motorraum gedrängt hat, bleibt ein Rätsel. „Vielleicht wollte sie Mäuse fangen“, mutmaßt der Feuerwehrmann.

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Einsatzkräfte der Feuerwehr retteten eine Katze aus einer misslichen Lage. Sie steckte im Motorraum eines Autos fest.
Foto: Berufsfeuerwehr Augsburg
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Einsatzkräfte der Feuerwehr retteten eine Katze aus einer misslichen Lage. Sie steckte im Motorraum eines Autos fest.
Foto: Berufsfeuerwehr Augsburg
Die Rettungskräfte der Feuerwehr, ein Kfz-Mechatroniker und ein Maschinenschlosser lösten den Luftfilter und weitere Teile des Motors, um das Tier zu befreien. Bei Einsätzen mit Tieren nutzt die Feuerwehr keine Akkuschrauber oder laute Geräte, um die Tiere nicht zu erschrecken. „Menschen können wir erklären, was wir tun. Bei Tieren ist das nicht möglich“, sagt Bechtel. „Die Katze mag uns vielleicht gar nicht und verkriecht sich dann noch mehr.“ Darum sei ein leises und vorsichtiges Vorgehen insbesondere bei Tierrettungen so wichtig.
Nach spektakulärer Reh-Rettung: Wie die Feuerwehr Tieren hilft

Die Augsburger Feuerwehr wird regelmäßig zu tierischen Rettungsaktionen gerufen. Egal, ob Bienen, Enten oder Biber – die Einsatzkräfte dürfen nicht zimperlich sein.
Tierrettung ist im Feuerwehrgesetz verankert: „Wir mussten die Katze retten“
Die „Motor-Mieze“, wie die Feuerwehr in einer Mitteilung schreibt, konnte nach gelungener Rettungsaktion unversehrt ihrer Besitzerin übergeben werden. Auch Einsätze wie diese gehören zur Berufsausbildung der Feuerwehr. „Im Feuerwehrgesetz steht: Erst Mensch, dann Tier, dann Sachwerte. Wir mussten die Katze retten“, sagt Bechtel.
Für die Profis war die Rettung nicht schwer. Die meisten Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr haben eine handwerkliche Ausbildung. Damit könne man auf einen vielfältigen Erfahrungsschatz zugreifen und das richtige Vorgehen finden. Das Öffnen von Autos ohne einen Schaden zu hinterlassen, müssten aber alle können.
Kuriose Fälle: Bechtel erinnert sich an Grill-Ente und Marder in Augsburg
Tiere, die sich in Autos verstecken, kommen laut Bechtel recht selten vor. Und wenn, dann sind sie kurios: Er erinnert sich an den Fall „Grillente“, als ein Autofahrer während der Fahrt unbemerkt eine Ente aufgenommen hat. Das Tier hatte sich im Kühlergrill des Wagens verhakt und konnte von den Feuerwehrleuten befreit werden. Die Ente war erstaunlicherweise nicht verletzt. Auch Marder findet die Feuerwehr immer mal in Motorräumen.


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Laura Mielke
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