Außenminister Johann Wadephul (CDU) betrachtet die laufenden Friedensbemühungen im Ukraine-Krieg mit leiser Zuversicht. „Ich bin vorsichtig optimistisch, dass jetzt wirklich die Chance besteht, dass es einen Waffenstillstand gibt und dass es Verhandlungen auf Augenhöhe geben kann“, sagte er in der ARD-Sendung „Bericht aus Berlin“. „Wir gehen jetzt in eine entscheidende Woche.“

Die wesentliche Herausforderung bestehe nun darin, Russland an den Verhandlungstisch zu bekommen, sagte Wadephul weiter. „Die Situation ist gänzlich so, dass ständig die Ukraine sagt, sie ist bereit, einen Waffenstillstand zu akzeptieren, dass sie bereit ist zu Verhandlungen, dass mit der Ukraine über Einzelheiten gesprochen wird.“ Das sei alles gut und richtig. „Nur wer fehlt, ist (Kremlchef) Wladimir Putin. Der schießt und der bombardiert weiter.“

Vertreter der USA und der Ukraine nahmen am Sonntag im US-Bundesstaat Florida Gespräche über Wege für ein Ende des russischen Angriffskriegs auf. Das teilte der ukrainische Delegationsleiter Rustem Umjerow auf Telegram mit.

Mit Blick auf die aktuellen Bemühungen um eine Friedenslösung für die Ukraine hat deren Präsident Wolodymyr Selenskyj mit den Spitzen der EU-Kommission und der Nato gesprochen. „Ich habe mit Mark Rutte telefoniert, und wir werden unser Gespräch in den kommenden Tagen fortsetzen“, berichtete Selenskyj auf der Plattform X von seiner Unterredung mit dem Nato-Generalsekretär. „Dies sind wichtige Tage, und vieles kann sich ändern.“ Die Ukraine und ihre Partner führten enge Koordinierungen durch, „und es sind unsere gemeinsamen Maßnahmen und geteilten Positionen, die sich als effektive erweisen werden“.

Mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen erörterte Selenskyj die aktuelle diplomatische Lage. „Wir arbeiten weiterhin eng mit der Europäischen Kommission zusammen, und ich bin dankbar für die Unterstützung“, schrieb Selenskyj. Neben der Einigkeit in wichtigen Fragen hob Selenskyj auch von der Leyens Verständnis für die Notwendigkeit hervor, die Widerstandsfähigkeit der Ukraine angesichts der ständigen russischen Angriffe auf Infrastruktur und Energieversorgung zu stärken.

Die Verhandlungen zwischen den USA und der Ukraine in Florida sind am Sonntag nach wenigen Stunden beendet worden. Das berichtete die „New York Times“. US-Außenminister Marco Rubio erklärte nach den Beratungen: „Es gibt noch viel zu tun.“ Der ukrainische Chef-Unterhändler Rustem Umjerow dankte den USA für ihre „hervorragende Arbeit“ und nannte die Unterredungen „produktiv und erfolgreich“. Weitere Details waren zunächst nicht bekannt.