Das Geländer an der Brücke zur Zugstation Karl-Wiechert-Allee ist zerstört.

Stand: 28.11.2025 11:19 Uhr

Nach einem spektakulären Unfall in Hannover-Kleefeld soll sich der 19-jährige Autofahrer vor Gericht verantworten. Ein Poller war auf eine Eisenbahnstrecke gestürzt – ein ICE musste evakuiert werden.

Die Staatsanwaltschaft Hildesheim hat Anklage gegen den jungen Mann erhoben. Ihm werde „vorsätzliche Straßenverkehrsgefährdung in Tateinheit mit fahrlässigem Eingriff in den Bahnverkehr zur Last gelegt“, teilte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft dem NDR Niedersachsen am Freitag mit. Da es sich um einen Heranwachsenden handelt, sei eine Anwendung vom Jugendrecht möglich, hieß es. Zuvor hatte die „Hannoversche Allgemeine Zeitung“ berichtet.

Auto rammt Poller und überschlägt sich

Die Ermittler werfen dem 19-Jährigen vor, bei dem Unfall Mitte September unter Alkohol- und Drogeneinfluss gefahren zu sein. Der junge Mann war den Angaben zufolge mit Bekannten auf dem Rückweg von einer Feier. Auf einer Brücke an der Karl-Wiechert-Allee habe er dann die Kontrolle über das Auto verloren und mit dem Wagen einen Betonpoller gerammt. Der Wagen überschlug sich daraufhin und blieb auf dem Dach liegen.

Betonpoller am Straßenrand.

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Bei einem Unfall auf einer Bahnbrücke in Hannover wurde eine Fahrbahnbegrenzung auf die Oberleitung geschleudert.

Poller beschädigt Oberleitung – ICE evakuiert

Der 1,5 Meter lange und 0,5 Meter breite Poller wurde durch die Wucht des Aufpralls von der Brücke im Stadtteil Kleefeld in Richtung der Bahnstrecke geschleudert. Anschließend traf er die Oberleitung, beschädigte diese und krachte auf den Bahnsteig. Die defekte Oberleitung traf einen vollbesetzten ICE mit 900 Passagieren und beschädigte diesen. Der ICE musste evakuiert und abgeschleppt werden. In der Folge war der Nah- und Fernverkehr der Bahn massiv gestört – es kam zu zahlreichen Verspätungen sowie Ausfällen.

Schadenshöhe deutlich nach oben korrigiert

Die Polizei hatte den Schaden zunächst auf 120.000 Euro geschätzt. Die Staatsanwaltschaft korrigiert die Summe laut HAZ nun deutlich nach oben: Demnach wird nun von einer Schadenssumme in Höhe von 600.000 Euro ausgegangen.

Hannover: Ein verunfalltes Auto liegt auf dem Dach auf einer Brücke hinter Betonbaken.

Durch den Unfall wurde die Oberleitung auf der Zugstrecke in Hannover-Kleefeld beschädigt. Sie ist mittlerweile repariert.

Nach einem Unfall liegt ein Auto auf dem Dach, im Hintergrund zahlreiche Einsatzkräfte.

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Laut Polizei war der Fahrer alkoholisiert. Nach dem Unfall wurde er vorsorglich in ein Krankenhaus gebracht.

Ein Betonpoller liegt auf dem Bahnsteig.

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Ein 19-Jähriger war offenbar angetrunken gegen einen Betonpoller gefahren, der dann auf die Zugstrecke geschleudert worden war.

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Regional Hannover | 28.11.2025 | 09:30 Uhr

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