Geht es voran mit den Gesprächen über einen Frieden in der Ukraine? Zumindest folgen derzeit eine Verhandlungsrunde nach der anderen. US-Präsident Trump zeigt sich – nach einem Seitenhieb gegen die Ukraine – optimistisch.
Nach den jüngsten Gesprächen zwischen ukrainischen und US-Unterhändlern im US-Bundesstaat Florida schätzt US-Präsident Donald Trump die Chancen auf ein Abkommen im Ukraine-Krieg als gut ein. „Ich denke, es gibt eine gute Chance, dass wir einen Deal machen können“, sagte Trump am Sonntag an Bord der Präsidentenmaschine Air Force One.
Er ist erneut überzeugt, dass sowohl Russland als auch die Ukraine ein Ende des Krieges anstreben. Trump bestätigte, dass sein Sondergesandter Steve Witkoff diese Woche ein Treffen mit Kremlchef Wladimir Putin in Moskau haben wird. Gleichzeitig kritisierte Trump den aktuellen Korruptionsskandal in der Ukraine um den zurückgetretenen Präsidialamtschef Andrij Jermak. „Die Ukraine hat einige schwierige, kleine Probleme“, sagte der US-Präsident. „Es gibt Korruption, was nicht gerade hilfreich ist.“ Die Affäre um Jermak belastet den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj innenpolitisch stark und dürfte Experten zufolge auch die außenpolitische Verhandlungsposition der Ukraine schwächen.
Am Sonntag führten Witkoff, US-Außenminister Marco Rubio sowie Trumps Schwiegersohn und Berater Jared Kushner im US-Bundesstaat Florida Gespräche mit einem ukrainischen Verhandlungsteam über eine Beendigung des Krieges. Rubio bezeichnete die Sitzung anschließend als „sehr produktiv“, betonte jedoch die Notwendigkeit weiterer Verhandlungen. Der ukrainische Chefunterhändler Rustem Umerow nannte die Gespräche „produktiv und erfolgreich“. In ukrainischen Verhandlungskreisen war zuvor von „nicht einfachen“ Verhandlungen die Rede gewesen. Besonders kompliziert seien Formulierungen „in Bezug auf Gebiete“. Selenskyj erklärte nach dem Treffen bei X, es sei wichtig, „dass die Gespräche eine konstruktive Dynamik haben und alle Themen offen sowie mit klarem Fokus darauf diskutiert werden, dass die Souveränität und nationalen Interessen der Ukraine gewährleistet sind.“
Der im Mittelpunkt der Gespräche stehende US-Plan für ein Ende des Ukraine-Kriegs wurde in seiner ursprünglichen Form weithin als sehr vorteilhaft für Russland bewertet. So sollte Kiew nicht nur die von Russland besetzten Gebiete im Osten des Landes abtreten, sondern auch noch nicht eroberte Regionen. Zudem sollte die Ukraine auf eine Nato-Mitgliedschaft verzichten und ihre Streitkräfte erheblich verkleinern.
Moskau beharrt auf weitreichenden Forderungen
Bei Gesprächen in Genf, an denen auch Vertreter europäischer Länder beteiligt waren, wurde der Plan zugunsten der Ukraine überarbeitet – nun liegt eine 20-Punkte-Fassung vor. Kremlchef Wladimir Putin bezeichnete diese überarbeitete Version am Freitag als mögliche „Grundlage für zukünftige Vereinbarungen“. Moskau besteht jedoch weiterhin auf den Rückzug der ukrainischen Armee aus den von Russland beanspruchten Gebieten.
Die Gespräche am Sonntag in Florida markieren den Beginn einer neuen Woche intensiver diplomatischer Bemühungen. Selenskyj wird im Laufe des Tages vom französischen Präsidenten Emmanuel Macron in Paris empfangen, um den US-Plan zu besprechen. Der US-Sondergesandte Witkoff reist derweil nach Angaben aus US-Regierungskreisen nach Moskau, um mit Putin über den Ukraine-Plan zu verhandeln. In den kommenden Tagen plant zudem US-Verteidigungsstaatssekretär Dan Driscoll eine Reise nach Kiew.
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