Das britische Schrott- und Metallrecyclingunternehmen Unimetals Recycling (UK) Ltd hat nach gescheiterten Bemühungen um eine neue Finanzierung oder einen Verkauf einen Antrag auf Zwangsliquidation gestellt. Nach Angaben der britischen Insolvenzbehörde (Insolvency Service) wurde Anfang vergangener Woche ein Liquidationsbeschluss gegen das Unternehmen erlassen.

Der Insolvenzverwalter wird das Unternehmen abwickeln, das hauptsächlich aus den früheren Schrott- und Metallrecyclingaktivitäten des Konzerns Sims Limited in Großbritannien besteht.

Nach Angaben des Branchenverbands BMRA (British Metals Recycling Association) sind von dieser Maßnahme etwa 650 Mitarbeiter betroffen. Die Sims-Aktivitäten umfassten zum Zeitpunkt ihrer Übernahme durch die Unimetals Group, die im vergangenen Jahr vereinbart wurde, etwa 28 Standorte, darunter auch vier Schredderanlagen. Das britische Sims-Geschäft hatte zuletzt mit Verlust gearbeitet, im laufenden Jahr kam es zu einer weiteren Verschlechterung der Marktbedingungen.

Unimetals hatte in den letzten Wochen eigenen Angaben zufolge einen beschleunigten Verkaufsprozess verfolgt. Doch „leider kam trotz erheblichen Interesses und Versuchen, eine Vereinbarung abzuschließen, keine Transaktion zustande”, so ein Unternehmenssprecher vergangene Woche.

Unimetals kündigte an, dass das Unternehmen weiterhin mit Mitarbeitern, Lieferanten, Kunden, Gläubigern und den Aufsichtsbehörden zusammenarbeiten werde, um sicherzustellen, dass der Liquidationsprozess „sicher, verantwortungsbewusst und transparent” abgewickelt werde.

Das Unternehmen wurde 2022 gegründet und verfügt eigenen Angaben zufolge über eine hydrometallurgische Recyclinganlage für Platinmetalle und NE-Metalle in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE), die hauptsächlich in der Lohnaufbereitung aktiv ist. 2024 eröffnete es seinen ersten eigenen Standort in Großbritannien. Dabei handelt es sich um eine Recyclinganlage mit einem Terminal im Hafen Baltic Wharf in der südostenglischen Grafschaft Essex.

Sims Limited erwartet Abschreibung auf Restzahlung

Sims Limited hatte Mitte August bei der Veröffentlichung seiner Ergebnisse für das Geschäftsjahr 2024/25 (30. Juni) die Verschiebung einer Restzahlung für die britischen Aktivitäten auf das laufende Geschäftsjahr bekannt gegeben. Für das zurückliegende Geschäftsjahr buchte der Recyclingkonzern deshalb eine Verlustrückstellung in Höhe von 36 Mio. AUD (ca. 20 Mio. €). Auf der Jahreshauptversammlung des Konzerns im November erklärte CEO Stephen Mikkelsen, dass das Unternehmen eine weitere Abschreibung auf seine Restforderung erwarte.

In seinem Jahresbericht 2024/25 berichtete Sims, dass das Angebot Unimetals für das britische Geschäft aufgrund seiner verschiedenen Komponenten „einen erheblichen Aufschlag gegenüber dem zweitbesten Angebot“ darstellte.