Köln – Schlechte Zeiten für den Kölner TV-Sender. Die „Wirtschaftswoche“ meldet, dass zwischen 800 und 1000 Stellen bei RTL gestrichen werden sollen. Die Pläne beträfen die gesamte Sendergruppe, zu der neben dem Stammhaus RTL unter anderem auch die Sender Vox, n-tv und der Streamingdienst RTL+ gehören.

Mehrere Teilbetriebe von RTL würden komplett eingestellt, dort komme es auch zu betriebsbedingten Kündigungen, heißt es in dem Bericht weiter. Ein Sozialplan sei mit dem Betriebsrat ausgehandelt. Die Belegschaft solle am morgigen Dienstag informiert werden. Eine Sprecherin wollte den Bericht auf Nachfrage nicht kommentieren.

Laut Unternehmensangaben beschäftigt RTL Deutschland rund 7500 Mitarbeiter.

Mehr zum ThemaRTL: Prognosen gesenkt

Erst Mitte November war das Management der RTL Group vorsichtiger für 2025 geworden: Die Prognosen für Umsatz und operativen Gewinn (Ebita) wurden gesenkt. So hatte das Unternehmen auch im dritten Quartal die anhaltende TV-Werbeflaute und fehlende Umsätze aus der Produktion von Sendungen zu spüren bekommen

Alle deutschen TV-Sender leiden seit Jahren unter dem schwachen Werbemarkt und der Konkurrenz durch US-Streamingdienste wie Netflix. Hinzu kommt, dass bei RTL nach BILD-Informationen der Unmut über die schwachen Quoten wächst, die Stefan Raab mit seinen Shows erzielt.

Wurde für viele Millionen von RTL eingekauft: Entertainer Stefan Raab. Doch seine Quotenerfolge halten sich in Grenzen

Wurde für viele Millionen von RTL eingekauft: Entertainer Stefan Raab. Doch seine Quotenerfolge halten sich in Grenzen

Foto: RTL / Raab Entertainment / Julia Feldhagen

Stefan Raab: Steht er auf der Kippe?

Gerade erst am Wochenende hatte er mit der vierten Ausgabe seiner Spielshow „Stefan & Bully gegen irgendson Schnulli“ neue Tiefstwerte eingefahren. Gerade mal 830.000 Zuschauer schalteten im Schnitt ein. Mit mageren 8,2 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen (7,1 Prozent bei den 14- bis 59-Jährigen) blieb der Entertainer damit deutlich unter früheren Ergebnissen.

Mit Spannung erwartet wird die Entscheidung, ob Raab mit seiner wöchentlichen Sendung „Die Stefan Raab Show“ Anfang nächsten Jahres aus den Weihnachtsferien zurückkehren wird.