Die US-Regierung hat sich für eine neue Webseite gerechtfertigt, auf der Medien und einzelne
Journalisten namentlich an den Pranger gestellt werden. Dies stehe im Einklang
mit dem Versprechen der Republikaner, „die Medien zur Rechenschaft zu ziehen“, sagte Regierungssprecherin Karoline Leavitt.
Sie störe sich vor allem an den Arbeitsweisen von Medien, die basierend
auf anonymen Quellen berichteten, und unterstellte ihnen, ohne
Nachfrage im Weißen Haus Texte zu veröffentlichen.
Auf der neuen Webseite mit dem Untertitel „Media Offender of the Week“ (etwa: Mediensünder
der Woche) listet das Weiße Haus mehrere
Medien und einzelne Reporter auf, die angeblich wissentlich falsch über
die US-Regierung unter Donald Trump berichten würden. Dabei versucht die
Webseite der Regierung auch, ihre eigene Interpretation als Wahrheit darzustellen.
Als Beispiel wird ein Fall von vor wenigen
Tagen präsentiert, in dem sich sechs Kongressmitglieder in einem Video an
Angehörige des US-Militärs wenden: In dem Video fordern die Politiker die
Einsatzkräfte auf, keine illegalen Befehle zu befolgen. So sieht es auch
ein Bundesgesetz vor: Soldaten sollen nur rechtmäßigen Befehlen
nachgehen. Die US-Regierung – darunter auch Leavitt – hingegen hat das Video mehrfach anders ausgelegt und behauptet, dass in dem Video
Militärs dazu aufgerufen würden, jegliche Befehle des Oberbefehlshabers
in den USA – das ist der Präsident – zu verweigern.
Die US-Regierung geht seit Monaten gegen unabhängige Berichterstattung im Land vor. US-Präsident Trump fiel zuletzt verstärkt durch persönliche Beleidigungen von Journalisten und Reportern auf, wenn
diese ihm kritische Fragen stellten. So nannte er eine
Journalistin an Bord der Air Force One „Schweinchen“, eine andere beschimpfte er als „dumme
Person“. Ende November hatte die US-Regierung nach kritischen Fragen einer ABC-Reporterin zur
Ermordung des Journalisten Jamal Khashoggi dem Sender erneut mit Entzug der Sendelizenz gedroht.
Pressefreiheit in den USA
Medien in den USA:
Sie liegen ihm zu Füßen
„New York Times“:
Der Einschüchterer
Z+ (abopflichtiger Inhalt);
Satire in den USA:
Das Lachen verschwindet