Irans Hauptstadt geht das Wasser aus. Das Regime spricht von Engpässen und Evakuierung, Experten vom Bankrott. Wer warnt, wird politisch verfolgt. Wie ernst ist die Lage?

2. Dezember 2025, 15:11 Uhr

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Eine Wasserkrise bedroht Teheran: Studentinnen müssen sich für eine zehnminütige Dusche eintragen, während die Wasserversorgung der 15-Millionen-Metropole zusammenbricht. Experten warnen vor jahrzehntelangen Versäumnissen und einem drohenden „Tag null“, an dem kein Wasser mehr fließt. Die Ursachen liegen in einer explosiven Bevölkerungszunahme, ineffizienter Landwirtschaft und einem maroden Wassersystem. Trotz drastischer Maßnahmen der Regierung bleibt die Bevölkerung skeptisch und die Lage spitzt sich weiter zu. Die Wasserkrise wird zur politischen Zerreißprobe für die Islamische Republik, während Teheran ums Überleben kämpft.

Diese Zusammenfassung wurde mithilfe von Künstlicher Intelligenz erstellt. Vereinzelt kann es dabei zu Fehlern kommen.

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Iran: In den ersten 55 Herbsttagen blieb es in Teheran vollständig trocken, wodurch die Stadt kurz vor "Tag null" steht.

In den ersten 55 Herbsttagen blieb es in Teheran vollständig trocken, wodurch die Stadt kurz vor „Tag null“ steht.
© Bahram/​Middle East Images/​AFP/​Getty Images

Es beginnt mit einer Warteliste fürs Duschen. Auf dem Campus der Al-Zahra-Universität in Teheran drängen sich Studentinnen im schmalen Korridor des Wohnheims. Seit Tagen, erzählen sie, kommt im Fünftausend-Betten-Komplex nur zwei Stunden am Tag überhaupt etwas aus den Leitungen – zu wenig für das Nötigste. Für eine zehnminütige Dusche müsse man sich inzwischen eintragen, berichten die Studentinnen.

Videos zeigen Studierende, die sich vor dem Wohnheim versammelt haben und wegen der Wasserabschaltungen Parolen gegen die Regierung rufen. Die Wassergesellschaft von Teheran reagierte mit einem Statement: Die Universität gehöre zu den „übermäßigen Verbrauchern“, ihr sei der Wasserdruck nach einer Verwarnung reduziert worden. Offiziell ist nur die Rede von Druckreduzierungen, die bei den „Hochverbrauchern“ inzwischen gängige Praxis sind. Auch in anderen Teilen der Hauptstadt sinkt der Wasserdruck seit Wochen immer wieder – nachts, manchmal bis in den Morgen hinein. Die Behörde rät den Bewohnern dazu, den niedrigen Wasserdruck mit Pumpen auszugleichen und ihre Tanks für Zeiten der Abschaltung zu füllen.