Olympische Spiele an Rhein und Ruhr
Düsseldorf spekulierte auch auf die Rolle als „Leading City“
02.12.2025 – 17:26 UhrLesedauer: 3 Min.
Hendrik Wüst am Dienstag in Düsseldorf: Der Ministerpräsident stellte Köln als Leading City für die Olympia-Bewerbung in NRW vor. (Quelle: gaa)
Düsseldorf hätte bereitgestanden, doch jetzt soll Köln als „Leading City“ die Olympischen Spiele an Rhein und Ruhr holen. Neidisch will die Landeshauptstadt aber nicht sein.
Sollten die Olympischen und Paralympischen Spiele 2036, 2040 oder 2044 in Deutschland stattfinden und sollte sich die Region Rhein-Ruhr zuvor bei der Bewerbung um die Ausrichtung durchgesetzt haben, dann wird das Herz der Spiele nicht in der Landeshauptstadt Düsseldorf, sondern in Köln schlagen. Die Domstadt wurde am Dienstagvormittag (2. Dezember) von NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) als sogenannte Leading City vorgestellt.
Köln wird das Zugpferd der Bewerbung und zugleich Standort für das Olympische und Paralympische Dorf sowie für ein temporäres Leichtathletikstadion. Dorf und Stadion sollen von vornherein so geplant werden, dass sie nach den Spielen in ein nachhaltig genutztes Stadtquartier mit Wohnraum, sozialer Infrastruktur und Gewerbe umgewandelt werden können.
Eigentlich war hinter den Kulissen die Stadt Essen als Zentrum der Großveranstaltung vorgesehen. Doch nach Beratungen und einer sportfachlichen Untersuchung wurde nach einer Leading City mit mehr Strahlkraft gesucht. Köln sei nun der „Captain“, den man international nicht erklären müsse, sagte Wüst in Düsseldorf, der fortan von einer „Köln.Rhein.Ruhr“-Bewerbung spricht. Kölns Oberbürgermeister Torsten Burmester (SPD) sagte: „Köln ist bereit, gemeinsam mit den 16 anderen Städten die Olympischen und Paralympischen Spiele an Rhein und Ruhr zu holen.“
In der Landeshauptstadt hätte man die Kölner Aufgabe als Zugpferd liebend gerne übernommen. Als eine Alternative für Essen gesucht wurde, habe man „natürlich“ darauf spekuliert, die Rolle einzunehmen, sagte Düsseldorfs Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) im Gespräch mit der Düsseldorfer Lokalredaktion von t-online – zumal in der Landeshauptstadt bei einem Zuschlag die meisten Disziplinen ausgetragen werden sollen.
Neidisch auf die Kölner sei man jetzt trotzdem nicht. Es sei zweitrangig, wer Namensgeber der Bewerbung geworden ist, es sei eine gemeinsame Bewerbung von 17 Kommunen, sagte der Düsseldorfer OB. Er hält es auch für „absolut richtig“, dass die Bewerbung eine Leading City erhalten hat. Keller: „Das ist schlauer, als es mit Rhein-Ruhr zu versuchen. Wir hätten auch bereitgestanden, aber es ist völlig in Ordnung, wenn Köln es jetzt macht.“
Nach den aktuellen Plänen werden zu 100 Prozent bereits bestehende Sportstätten genutzt oder temporär ertüchtigt. Rund 95 Prozent der Athleten können im olympischen und paralympischen Dorf wohnen und ihre Sportstätten in einem Radius von nicht mehr als 60 Minuten Fahrtzeit erreichen, berichtete Wüst. Damit sei das Konzept kompakter als Paris 2024. In Düsseldorf sind folgende Sportarten geplant:
Um möglichst vielen sportbegeisterten Menschen Teilhabe an den Veranstaltungen zu ermöglichen, sollen nach derzeitigen Planungen 14 Millionen Tickets verkauft werden – mehr als jemals zuvor. Allein 60.000 Zuschauer sollen beim Schwimmen in der Gelsenkirchener Arena dabei sein, 50.000 bei den Finals im Handball, Basketball und Volleyball in der Düsseldorfer Arena und 70.000 im Dortmunder Stadion beim Fußballendspiel.
