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Ein Orkan bringt milde Luft nach Europa, statt Winter-Wetter wird es am 1. Advent ungewöhnlich warm. Eine Wetter-Kolumne von Dominik Jung.
Kassel – Ein mächtiges Orkantief steuert am Freitag (28. November) direkt auf die Britischen Inseln zu und wuchtet anschließend mit voller Kraft weiter in Richtung Westeuropa. Mit seinem gewaltigen Windfeld saugt es extrem milde Atlantikluft an und schiebt sie tief in den Kontinent. Die Folge: Der ohnehin schwache Winter wird regelrecht aus Europa hinausgedrückt.
Schwerer Sturm in Westeuropa. Er weht den Frühwinter weg. Es kommt zu Orkanböen über 130 km/h. © METEORED/www.daswetter.com
Das Tief bringt Orkanböen bis 130 km/h. Die vorhergesagte Kältewelle bleibt aus, stattdessen rauschen die Temperaturen kräftig nach oben. Bereits im Vereinigten Königreich werden am Freitag bis zu 17 Grad erwartet, in Dänemark sogar rund 15 Grad. Europa steht unter dem Einfluss einer hochaktiven Westwinddrift, die in den kommenden Tagen mächtig Fahrt aufnimmt.
Orkantief bremst Winter-Wetter aus: Deutschland vor einem ungewöhnlich milden 1. Advent
Auch bei uns in Deutschland macht sich die markante Wetterumstellung deutlich bemerkbar. Die kräftigen West- bis Südwestströmungen transportieren die warme Luft direkt bis nach Mitteleuropa. Zum 1. Advent (30. November) steigen die Temperaturen verbreitet auf 5 bis 12 Grad, regional kann es noch etwas milder sein. Vom „Miniwinter“ der vergangenen Tage bleibt so gut wie nichts zurück.
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Die Luftmassen werden vollständig ausgetauscht, und selbst in höher gelegenen Regionen setzt kräftiges Tauwetter ein. Wer in den letzten Tagen noch mit einem weißen oder kalten Advent gerechnet hat, wird enttäuscht: Die Prognosen haben sich klar in Richtung Frühwinter-Abschied gedreht. Statt frostiger Nächte und Schneeflocken stehen nun nasse Straßen, grauer Himmel und außerordentlich milde Temperaturen auf dem Programm.
Anhaltende Milderung bis weit in die Adventszeit hinein
Das Orkantief sorgt nicht nur für einen kurzfristigen Temperaturanstieg, sondern richtet die gesamte Großwetterlage neu aus. Die Westwindströmung bleibt bis mindestens zum 2. Advent (7. Dezember) stabil und kräftig. Damit setzt sich die milde Luft ungehindert durch, und der Winter hat auf absehbare Zeit keine Chance, nach Mitteleuropa zurückzukehren.
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Immer wieder fluten Schübe maritimer Warmluft aus dem Atlantik den Kontinent und halten die Temperaturen auf einem deutlich überdurchschnittlichen Niveau. Auch in der Nacht bleibt es meist frostfrei. Erst danach könnte es wieder spannend werden, doch bis dahin bleibt Deutschland fest im Griff der milden Westlage.