In Berlin verstoßen 46 Prozent der Wohnungsangebote im Bestand gegen die Mietpreisbremse und ein Drittel der Inserate überschreitet sogar die Grenze des Mietwuchers. Das geht aus dem Mietenmonitor Berlin 2025 hervor, den der Deutschen Mieterbund (DMB) am Dienstag veröffentlicht hat. Demnach liegt der Anteil der Verstöße bei Angeboten für möblierte Wohnungen in Berlin sogar bei 69 Prozent und bei mehr als der Hälfte dieser Wohnungsanzeigen wird die Mietwuchergrenze überschritten.

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Die Untersuchung wurde im Auftrag des DMB anhand von Inseraten aus dem Zeitraum von Mai 2024 bis Oktober 2025 durchgeführt und basiert auf der Auswertung von über 20.000 Online-Wohnungsanzeigen in Berlin und Ulm. Dabei wurde überprüft, bei wie vielen der inserierten Wohnungen unrechtmäßig hohe Mieten verlangt wurden.  In Ulm liegt der Anteil der Inserate, die gegen die Mietpreisbremse verstoßen, bei rund 70 Prozent.

DMB fordert empfindliche Bußgelder

„Die Mietpreisbremse wurde eingeführt, um Mieter vor überhöhten Mieten zu schützen – doch in der Praxis wird sie regelmäßig umgangen“, so Melanie Weber-Moritz, Präsidentin des DMB. Das sei nicht nur ein rechtliches, sondern auch ein soziales Problem.

Der DMB fordere sofortige Maßnahmen, so die DMB-Präsidentin weiter. Der Gesetzentwurf des Bundesrates zur Reform des Mietwuchers müsse umgehend umgesetzt werden. Auch die Ausnahmen für höhere Vormieten und Modernisierungen müssten abgeschafft und der Möblierungszuschlag im Mietvertrag separat ausgewiesen werden, um die Einhaltung der Mietpreisbremse in möblierten Wohnungen überprüfen zu können. Verstöße gegen die Mietpreisbremse müssten zudem mit empfindlichen Bußgeldern belegt werden.

„Inzwischen sind auch Randbezirke von Angebotsmieten oberhalb der zulässigen Mieten in einer Vielzahl betroffen“, ergänzt Wibke Werner, Geschäftsführerin des Berliner Mietervereins. „Bezahlbare Wohnungen werden in den Innenstadtlagen von Pankow, Mitte und Friedrichshain-Kreuzberg kaum mehr angeboten.“