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Die Westnetz GmbH wird zum Jahreswechsel von den Stadtwerken Ostmünsterland als Betreiber des Stromnetzes in Drenstenfurt und Sendenhorst abgelöst. Für Kunden gibt es Änderungen.

Drensteinfurt – Zum Jahreswechsel lösen die Stadtwerke Ostmünsterland die Westnetz GmbH wie geplant als Betreiber der Stromnetze in Drensteinfurt und Sendenhorst ab. Am Montag stellten die Verantwortlichen die Änderung im Rathaus vor. Bereits vor rund fünf Jahren war den Stadtwerken die Konzession – also die Erlaubnis für die Übernahme des Stromnetzes – durch die Kommune erteilt worden.

Erklärten, was die Netzübernahme bedeutet: Rolf Berlemann (von links), Markus Wiewel, Katrin Reuscher, Christian Prinsen und Winfried Münsterkötter.Erklärten, was die Netzübernahme bedeutet: Rolf Berlemann (von links), Markus Wiewel, Katrin Reuscher, Christian Prinsen und Winfried Münsterkötter. © Pia Sofie Bartmann

Ab Januar kümmern sich die Stadtwerke um den Betrieb des Mittel- und Niederspannungsnetzes in Drensteinfurt und Sendenhorst. Für Kunden ändert sich dadurch vor allem eines: Sie bekommen neue Ansprechpartner für alle Anliegen rund um den Stromanschluss sowie die Anmeldungen oder Inbetriebnahmen von Photovoltaikanlagen. An bestehenden Verträgen ändert sich nichts. Über eine Nachricht dürften Kunden sich jedoch freuen: Mit der Umstellung auf die Stadtwerke-Tarife sinken die Netzgebühren um etwa 10 Prozent.

Stadtwerke übernehmen das Stromnetz – Was sich 2026 für Kunden ändert

„Wir freuen uns, dass wir die Konzession ausschreiben und die Stadtwerke den Zuschlag erhalten konnten. Das ist für uns auch deshalb eine gute Entwicklung, weil die Stadt am Netzbetreiber beteiligt ist“, sagte Bürgermeister Markus Wiewel. Gemeinsam halten Drensteinfurt und Sendenhorst rund drei Prozent der Gesellschaftsanteile an dem Energieversorger. „Die Haushaltslage ist bekannt, als Anteilseigner hoffen wir daher natürlich auf eine größere Gewinnausschüttung“, so Wiewel.

„Mit den Stadtwerken Ostmünsterland haben wir ein Unternehmen, mit dem wir das Thema Energiewende gemeinsam gestalten können“, betonte Katrin Reuscher, Bürgermeisterin von Sendenhorst. „Wir stehen vor riesengroßen Herausforderungen. Der Schritt der Netzübernahme ist ein wichtiger Baustein für den weiteren Ausbau von Wärmenetzen.“ Bereits während der Anfänge der Energiekrise, nach dem Ausbruch des Kriegs in der Ukraine, hätten die Stadtwerke bewiesen, dass sie ein verlässlicher Partner sind.

Regionales Unternehmen: Stadtwerke nutzen die örtliche Nähe

Mit dem Übergang des Netzbetriebes ins Eigentum der Stadtwerke erweitern diese ihr Stromnetz um etwa 25 Prozent, auf über 1000 Kilometer. Sie betreiben bereits Strom- und Gasnetze in Ennigerloh, Oelde, Ostbevern und Telgte. In den beiden letztgenannten Orten fällt außerdem die Versorgung mit Trinkwasser in ihren Zuständigkeitsbereich. Hinzu kommen Wärmenetze – beispielsweise das aktuell in der Kritik stehende im Baugebiet Mondscheinweg in Drensteinfurt – sowie weitere in Oelde, Ostbevern und Telgte.

Für die Übernahme der Stromnetze in Drensteinfurt und Sendenhorst seien laut Geschäftsführer Winfried Münsterkötter Kosten in Höhe von etwas über zehn Millionen Euro angefallen. „Seit der Vergabe haben wir an Personal, Systemen und Planwerken aufgerüstet“, erklärt Stadtwerke-Geschäftsführer Rolf Berlemann. Inzwischen kümmern sich rund 160 Mitarbeiter an vier Standorten um die Belange der Kunden.

Stadtwerke Ostmünsterland: Kundencenter erweitert Öffnungszeiten ab Januar

Bürgermeister Wiewel und Bürgermeisterin Reuscher betonten, wie wichtig die örtliche Nähe zum Energieversorger ist. „Dadurch, dass die Stadtwerke ein kleineres, regionales Unternehmen sind und nicht zu den Stromgiganten gehören, haben wir kurze Wege und können bei Problemen schnell und effektiv handeln“, so Reuscher. „Dass wir zügig vor Ort sind, ist unser Vorteil, mit dem wir punkten können. Wir lassen Dienstleistungen in der Region, um zu jeder Zeit für unsere Kunden ansprechbar zu sein“, sagte Winfried Münsterkötter.

Seit mehr als zehn Jahren betreiben die Stadtwerke ein Kundencenter an der Mühlenstraße 20. Künftig können sich Bürger mit Fragen zu ihrem Stromanschluss und netztechnischen Anliegen an die Mitarbeiter wenden. Dafür erweitert das Kundencenter seine Öffnungszeiten ab Januar. „Wir öffnen übergangsweise von montags bis freitags, um möglichen Unsicherheiten und Fragen begegnen zu können“, so Winfried Münsterkötter. Für die Stadt ist dann Außendienstmitarbeiter Christian Prinsen zuständig. Er wohnt in Drensteinfurt und kennt sich mit den örtlichen Gegebenheiten aus. Auf ihrer Webseite unter www.so.de/neuernetzbetreiber haben die Stadtwerke außerdem weitere Fragen und Antworten freigeschaltet, an denen Kunden sich orientieren können.

Umstellung an Silvester: Nahtloser Übergang geplant

Von der eigentlichen Netzübernahme in der Silvesternacht sollen die Kunden laut Stadtwerken nichts merken, da es keine Unterbrechung in der Stromversorgung geben wird. Zum Jahresbeginn erhalten alle Haushalte in Drensteinfurt und Sendenhorst Post von den Stadtwerken und werden über den Netzbetreiberwechsel informiert.

Für die kommenden Jahre planen die Stadtwerke weitere Investitionen in die Modernisierung des Stromnetzes. Für Drensteinfurt und Sendenhorst sind laut Winfried Münsterkötter etwa 2,7 Millionen Euro bereitgestellt, davon fließen rund 800.000 Euro in den Ausbau der Kabelverbindung in Rinkerode.

Viele ältere ländliche Wege in den Drensteinfurter Außengebieten sind zu schmal oder überlastet, deshalb hat die Stadt ein Wegenetzkonzept beschlossen.