Renovierung in Weiß und Blau: In diesem Pariser Apartment wurden zwei alte Wohnungen zu einer vereint und in einen lichtdurchfluteten Kokon verwandelt.

Im fünften Stock eines Gebäudes in der Rue Pierre Dupont, nur wenige Schritte vom Canal Saint-Martin entfernt, wirkt diese kleine Wohnung in Blau und Weiß, als würde sie über dem 10. Arrondissement schweben. Das 65-Quadratmeter-Apartment in Paris entstand durch die Zusammenlegung von zwei Wohnungen. Es wurde um eine Trennwand herum konzipiert, die das Herzstück des Projekts bildet: eine dicke tragende Wand, in der die alten Schornsteine integriert sind. „Wir haben uns entschieden, unseren Entwurf um diese tragende Struktur herum zu gestalten, mit einem Schlafbereich auf der einen Seite und einem Wohnbereich auf der anderen, nach Süden ausgerichteten Seite“, erklärt der Architekt Pierre Savajol von PS Studio, der für die umfangreiche Renovierung engagiert worden war. Der Wunsch der Eigentümer:innen, eines Paars in den Dreißigern: Es sollte mit hellem Holz und mit viel Blau gearbeitet werden. „Das waren unsere einzigen Vorgaben, was die Ästhetik des Projekts angeht. Wir haben den gesamten Schlafbereich in Blau gestaltet, mit einem Farbübergang, der im Badezimmer beginnt, sich über den Flur fortsetzt und im Schlafzimmer endet.“

kleine Wohnung in Paris Renovierung Ess und Wohnbereich Esstisch

Im Kontrast zum blauen Entree ist der Wohnbereich in Weiß (von Farrow & Ball) gestrichen. Das originale Parkett besteht in der gesamten Wohnung aus geschliffener Eiche. In diesem Ensemble aus Weiß und Holz gibt der maßgefertigte große Tisch „tal 240” aus blau gebeizter Eiche (Kann Design) den Ton an: „Alles hat mit diesem Tisch angefangen”, verrät der Architekt Pierre Savajol. Auf dem Tisch, der von „Rey“-Stühlen (Bruno Rey x Dietiker) umgeben ist, stehen ein „Drip“-Metall-Leuchter von Polspotten sowie „Tulipe“-Gläser von Ulysse Sauvage. Die Hängeleuchte „Brueghel Silver“ ist von Sammode. Im Bücherregal stehen (von links nach rechts) das Werk „Gloss King“ von Alex Foxton, eine Zeichnung von Jacques Merle, ein Druck von Jean Mallard und eine „Snoopy“-Leuchte von Achille und Pier Giacomo Castiglioni (Flos).

Jean-Baptiste ThirietWeiß für den Wohn- und Blau für den Schlafbereich

Auf der einen Seite der kleinen Wohnung befinden sich der Schlafbereich und die Funktionsräume, auf der anderen liegt das von Ost nach West ausgerichtete, lichtdurchflutete Wohnzimmer mit freiem Blick auf den Himmel und die Stadt. Verbunden sind die beiden Bereich durch helles Eichenparkett. Der große Wohnbereich zeichnet sich durch seine offene Struktur aus und lässt das Wohnzimmer, die Küche und den kleinen Arbeitsbereich zu einem einzigen Raum verschmelzen. An der mittleren Trennwand erstreckt sich eine Bank entlang des knapp fünf Meter langen Bücherregals. Diese geht vor dem Fenster in eine gepolsterte Sitzbank mit integriertem Stauraum über, die sich schließlich in einem Schreibtisch fortsetzt, der – ebenso wie die Bank – aus Esche gefertigt ist. Das Holz, das sich als roter Faden durch das gesamte Interieur zieht, taucht auch in der Küche in Form von Ober- und Unterschränken auf. Um seinen natürlichen Ton zu bewahren, wurde das Holz mit einem farblosen Lack behandelt.

Farbige Akzente setzten unter anderem die orange-gelben Esszimmerstühle und der blaue Esstisch, der die Farbgebung des Schlafbereichs aufgreift. „Den Tisch haben wir zusammen mit den Eigentümer:innen bei Kann Design entdeckt. Alles andere haben wir dann auf diesem Blauton aufgebaut, der wirklich wunderschön ist – ein intensives Blau, um das herum wir die Farbpalette konzipiert haben.“ Die Farbpalette aus satten, matten Blautönen wird teilweise mithilfe von geölten Oberflächen hervorgehoben. Um einen Kontrast zu dem in Blautönen gehaltenen Schlafbereich zu schaffen, entschied sich der Architekt für weiße Wände in den übrigen Räumen.