Darüber hinaus erwartet Selenskyj eine militärische Präsenz der europäischen Verbündeten. An der „Infrastruktur“ der Sicherheitsgarantien werde gearbeitet. „Selbst dort, wo es europäische Truppen gibt, sprechen wir über eine Rückendeckung durch die Vereinigten Staaten von Amerika“, hob Selenskyj hervor. Mit US-Präsident Donald Trump habe er besprochen, dass diese Rückendeckung nicht unbedingt US-Truppen in der Ukraine erfordere. Dabei sei eine Zusammenarbeit der Geheimdienste, Abwehr von Cyberangriffen und Flugabwehr diskutiert worden.

Die Ukraine wehrt sich seit mehr als drei Jahren gegen eine russische Invasion. Kiew drängt auf westliche Sicherheitsgarantien bereits vor einem Friedensschluss, um Russland von weiteren Angriffen abzuhalten. Moskau lehnt die Präsenz westlicher Truppen im Nachbarland ab.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat angedeutet, der Trauerfeier für den verstorbenen Papst Franziskus in Rom am Samstag fernzubleiben. „Sollte ich es nicht schaffen, dann wird die Ukraine würdig vertreten werden. Der Außenminister (Andrij Sybiha) und die First Lady (Olena Selenska) werden anwesend sein“, sagte Selenskyj vor Journalisten in Kiew.

In der Nacht zu Donnerstag hatte das russische Militär einen massiven Angriff aus der Luft gegen die Ukraine geführt. In der Hauptstadt Kiew starben bei dem kombinierten russischen Raketen- und Drohnenangriff mindestens zwölf Menschen. Selenskyj sagte mit Blick auf eine mögliche Absage der Rom-Reise: „Was mich anbelangt, so war es für mich wichtig, hier zu sein.“

Bei der Trauerfeier auf dem Petersplatz werden zahlreiche Staatsgäste aus aller Welt erwartet, darunter auch US-Präsident Donald Trump. Trump schloss vor seiner Abreise nach Rom nicht aus, dass er sich am Rande der Trauerfeierlichkeiten auch mit Selenskyj treffen wird. Ende Februar war es bei einem Gespräch von Trump, J. D. Vance und Selenskyj zu einem Eklat gekommen.