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Ein Video, das im Rahmen der neuen AfD-Jugendgründung aufgetaucht ist, zeigt erschreckende Szenen. Ein Auto nutzt einen Rettungswagen, um durch eine Blockade zu gelangen – ohne Rücksicht auf die Demonstranten.
Gießen – Erschreckende Szenen haben sich im Rahmen der Gründung der neuen AfD-Jugendorganisation in Gießen abgespielt. Wie ein Video zeigt, ließen Demonstranten augenscheinlich einen Rettungswagen durch ihre Blockade. Ein Auto klemmte sich hinter das Einsatzfahrzeug und fuhr anschließend in die sich bewegende Protestgruppe hinein.
Ein Auto ist durch die Demonstrantenblockade in Gießen gefahren. © Instagram
In den Aufnahmen aus dem Innenraum des Wagens, gepostet von der AfD Berlin selbst, ist zu sehen, wie das Auto hinter dem Krankenwagen her fährt. Demonstranten trommeln daraufhin auf die Motorhaube ein. Einige Protestierende laufen auch dem Auto hinterher. Die Heckscheibe geht bei der Aktion zu Bruch.
Gründung der AfD-Jugendorganisation: Auto fährt durch Demonstrantenblockade
Christopher Wiedenhaupt, Mitglied im Bezirksvorstand der AfD Berlin-Reinickendorf, erklärt in den sozialen Medien, dass es sich um einen „offiziellen Konvoi“ gehandelt habe, den die Polizei organisiert hatte. Auf Nachfrage der Frankfurter Rundschau erklärte ein Polizeipressesprecher für Mittelhessen, dass derzeit keine solchen Konvois bekannt seien.
Es sei zu einer Situation gegen 9 Uhr am Morgen gekommen, bei der in Lahnau-Atzbach „mindestens eine Heckscheibe“ zu Bruch ging. Weitere Angaben gebe es nicht, wie ein Sprecher am Abend sagte. Das Videomaterial liege der Polizei vor und werde derzeit geprüft.
Bereits 10 Verletzte Personen in Gießen am Samstagmittag
Im Rahmen der AfD-Jugendversammlung ist es bereits zu mehreren Verletzten gekommen. Nach einem Zwischenfazit vom späten Nachmittag wurden zehn Polizisten leicht verletzt. Nach vorläufigen Angaben des Landkreises soll es 26 verletzte Demonstrationsteilnehmer geben. Bundesinnenminister Alexander Dobrindt kritisiert derweil die Gewaltbereitschaft – insbesondere die eines Teils der Demonstranten.
„Demonstrieren ist ein Grundrecht, deswegen muss man das ermöglichen. Sich versammeln ist auch ein Grundrecht, das muss man auch ermöglichen“, sagte der CSU-Politiker in einer Rede beim CDU-Landesparteitag in Leipzig. Gleichzeitig habe er größten Respekt vor den im Einsatz befindlichen Polizistinnen und Polizisten, wenn er sehe, „wie Vermummte, wie Chaoten, wie Leute mit Bengalos, mit Fackeln, gewaltbereit auf die Polizei zugehen“.