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Warum ich diese Serie für das beste Fantasy-Erlebnis halte? Es geht um einen Aspekt, der in anderen Produktionen oft fehlt.
Die Landschaft der epischen Fantasy im Streaming-Zeitalter wird von Drachen, Schwertkämpfen und monumentalen Schlachten dominiert. Während Serien wie „House of the Dragon“ oder „The Witcher“ mit gigantischen Budgets um die Gunst der Zuschauer kämpfen, etablieren sie meist ähnliche Erzählmuster: Männliche Helden führen Armeen, Frauen kämpfen sich mühsam in eine von Männern dominierte Welt. Doch eine Adaption wagt einen fundamental anderen Ansatz und kehrt die traditionellen Genreregeln komplett um.
Diese Fantasy-Serie hat mich restlos begeistert – starke Frauen statt Heldenmythos © IMAGO / Landmark Media
Für mich persönlich ist „Das Rad der Zeit“ die beste Fantasy-Serie – und zwar aus einem ganz bestimmten Grund: Die Amazon-Produktion präsentiert fast ausschließlich starke weibliche Hauptrollen in einem komplett matriarchalisch organisierten Universum. Genau das finde ich so erfrischend und inspirierend, denn solche Charaktere sind in anderen Fantasy-Serien oft Mangelware. Hier geht es um starke Frauen mit starken magischen Kräften, die nicht nur Nebenfiguren sind, sondern die gesamte zivilisatorische Ordnung tragen.
Die Fantasy-Serie „Das Rad der Zeit“: Matriarchat, Magie und mächtige Protagonistinnen
Die magische Grundlage der Welt legitimiert diese Ordnung auf faszinierende Weise: Nur Frauen können die Eine Macht sicher nutzen, während Männer durch ihre Magie unweigerlich in den Wahnsinn getrieben werden. Die zentrale Institution der Aes Sedai – eine globale Vereinigung mächtiger Zauberinnen – kontrolliert Politik, Diplomatie und militärische Macht über alle Königreiche hinweg. Diese matriarchalen Elemente machen die Serie für mich zu etwas Besonderem, denn weibliche Macht ist hier keine Ausnahme, sondern die selbstverständliche Norm.
Protagonistinnen wie Nynaeve al‘Meara (Zoë Robins) gehören zu den magisch stärksten Figuren des gesamten Universums und werden mit den mächtigsten Antagonistinnen verglichen. Moiraine Damodred (Rosamund Pike) verkörpert strategische Ausdauer und treibt als Katalysator die gesamte Handlung voran. Egwene al‘Vere (Madeleine Madden) durchläuft einen radikalen Aufstieg zur höchsten politischen Position. Was ich dabei besonders schätze: Die Serie vermeidet klassische Misogynie-Tropen – keine dieser Figuren dient als Opfer, Liebesobjekt oder emotionale Stütze für männliche Helden.
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Für mich ist „Das Rad der Zeit“ ein absolutes Muss für alle Frauen, die Fantasy lieben. Die Serie idealisiert weibliche Machtstrukturen nicht blind, sondern zeigt auch deren Fehler, Arroganz und Korruption – die Hierarchie der Aes Sedai basiert auf roher magischer Kraft statt Kompetenz. Diese ehrliche Darstellung verleiht den Charakteren die gleiche moralische Komplexität und Fehlbarkeit, die traditionell männlichen Fantasy-Figuren vorbehalten war. Die dritte Staffel erreicht auf Rotten Tomatoes beeindruckende 94 Prozent und beweist die hohe Qualität dieser einzigartigen Buchadaption. Mehr Serientipps gefällig? Diese Serie bricht gerade alle Streaming-Rekorde und hat 99 % auf Rotten Tomatoes.