
Der Finalist von 2022 bleibt auf dem Weg nach Berlin: Dank des rechten Fußes von Vincenzo Grifo hat der SC Freiburg die Runde der letzten Acht im DFB-Pokal erreicht. Der 32-Jährige traf beim 2:0 (1:0) gegen Darmstadt 98 erst mit einem perfekten Elfmeter (42. Minute) und bereitete dann das Tor durch Lucas Höler gefühlvoll vor (69.) – er verschoss aber auch einen Strafstoß.
„Im Moment sind wir sehr sehr gut drauf, sind sehr sehr stabil“, sagte Grifo am Sportschau-Mikrofon: „Wir sind sehr erleichtert und mega happy, dass wir es geschafft haben.“
Das Spiel hatte zunächst sehr wenig zu bieten, fußballerisch war es sehr mau und auch nach einem Pokalfight sah es nicht aus. Darmstadt beschränkte sich auf die Abwehrarbeit, Freiburg konnte mit dem Ball nicht sonderlich viel anfangen. So kam es auch bei der besten Chance nicht zum Abschluss, als Jan-Niklas Beste in eine Zwei-gegen-eins-Situation geriet, sein Querpass-Versuch auf Grifo aber nicht ankam (22.).
Danach stellte sich Darmstadt um und ging in die Offensive, hatte einige gute Gelegenheiten. Am spektakulärsten wurde es, als Matthias Bader mit einem Volleyschuss Florian Müller die Möglichkeit zu einer sehr ansehnlichen Flugparade gab (27.). Kurz danach war der Freiburger Torhüter, der wieder im Pokal für Noah Atubolu randurfte, zweimal gegen Darmstadt-Knipser Isac Lidberg zur Stelle (28./30.).
Manzambi macht Darmstadt mächtig zu schaffen
Dann kamen die Minuten von Freiburg-Shootingstar Johan Manzambi. In der 36. Minute kam der Schweizer nach einer Grätsche von Kai Klefisch im gegnerischen Strafraum zu Fall und war fassungslos, dass Harm Osmers keinen Elfmeter pfiff, sondern Freistoß gegen ihn – warum der Schiedsrichter so entschied, war nicht wirklich ersichtlich. Ein Strafstoß war es auch nicht zwingend, ein Kann-Elfmeter aber schon.
Kurz danach hatte Manzambi aber eine noch bessere Chance als einen Strafstoß, als er vier Meter vor dem Tor zum Abschluss kam, Marcel Schuhen jedoch reagierte fantastisch (40.). Der 20-Jährige war allerdings auch danach nicht zu stoppen, spielte Patric Pfeiffer elegant aus, der ihn dann umgrätschte – und diesmal bekam Manzambi den Elfmeter. Grifo übernahm und jagte den Ball genau in den Winkel, es war der perfekte Abschluss vom Punkt zum perfekten Zeitpunkt für Freiburg (42.).
Schuhen verhindert Grifos Doppelpack, aber nicht seinen Traum-Assist
Den Schwung wollte die Mannschaft von Trainer Julian Schuster auch in der zweiten Hälfte beibehalten, Schuhen bewahrte sein Team nach dem Schlenzer von Grifo aber vor dem zweite Gegentor (53.). Und das war es dann auch schon mit dem Freiburger Schwung, im Anschluss an diese Gelegenheit war wieder sehr viel Leerlauf in der Partie.
Der einzige Spieler, der weiter regelmäßig Esprit versprühte, war Manzambi, der mit seinen Dribblings immer wieder durchkam und Freiburg in aussichtsreiche Situationen brachte. Vor allem schaffte es der Mittelfeldspieler häufig, Standardsituationen für sein Team herauszuholen – und dass die eine Spezialität des Bundesligisten sind, ist hinreichend bekannt.
Grifo ist mit seinem rechten Fuß da oft der entscheidende Mann und dieser Zauberfuß richtete es diesmal nach seinem Elfmeter auch aus dem Spiel. Nach einem Konter spielte der italienische Ex-Nationalspieler einen Traumpass auf Höler, der die Ruhe bewahrte und den Ball an Schuhen vorbei zum 2:0 chippte (69.).
Freiburg-Keeper Müller wieder mehrfach stark
Das Spiel schien entschieden, Müller musste mit zwei weiteren Paraden nach Kopfbällen von Matej Maglica (75./76.) aber verhindern, dass die Zweitliga-Gäste nochmal Hoffnung auf die Wende bekamen. Kurz danach war Freiburgs Keeper auch bei einem Schuss des Darmstädter Verteidiger zur Stelle (77.) – der Bundesliga-Achte brauchte auch eine starke Leistung des Atubolu-Vertreters.
Dank ihm, Manzambi und dem Zauberfuß von Grifo (obwohl er in der 84. Minute einen weiteren Elfmeter an die Latte schoss) konnte das Schuster-Team ihren starken Lauf fortsetzen, hat nun von den vergangenen acht Partien nur eines (2:6 beim FC Bayern München) verloren.
Diese Serie soll auch am Samstag weitergehen, wenn das nächste Bundesligaspiel beim 1. FC Heidenheim (15.30 Uhr) ansteht, für Darmstadt (Maglica sah in der 88. Minute noch Gelb Rot), das nach fünf Spielen ohne Niederlage mal wieder verlor, geht es abends eine Liga tiefer gegen den Karlsruher SC (20.30 Uhr) weiter.
