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Hat er die Baustelle vor uns erkannt? Ja. Das weiße Tesla Model 3 setzt den Blinker, findet eine Lücke, zieht vorbei. Ich sitze daneben, während wir in Berlin unterwegs sind, der Sicherheitsfahrer greift nicht ein. Der neue Fahrassistent übernimmt bremsen, beschleunigen, lenken. Alles ruhig, ohne Rucken.
Hauptstadtverkehr, Baustellen, Stau. Und der Wagen bleibt gelassen, als sei das völlig normal.
Teslas neuer Fahrassistent muss überwacht werden
Tesla zeigt im Dezember erstmals FSD Supervised. Ein Fahrassistent, der vieles selbst übernimmt, aber ständig vom Menschen überwacht werden muss.
Selbst ans Steuer darf ich nicht. Vom Beifahrersitz sehe ich, wie weit das System ist. An einem Zebrastreifen bremst der Tesla früh, weil er eine Person erkennt, die ich erst später bemerke. In engen Straßen lässt er andere Autos höflich vor und nutzt dann eine freie Lücke. Der Wagen reagiert überlegt, nicht hektisch.
So sieht Teslas neuer Fahrassistent aus
Foto: Robin Hornig / AUTO BILD
Nur einmal muss der Sicherheitsfahrer eingreifen, weil der Tesla eine umfunktionierte Einbahnstraße falsch deutet. Der Assistent kann viel, lernt aber noch ständig dazu. Die Verantwortung liegt immer bei mir, nicht beim Autohersteller. Wir sprechen hier nicht vom autonomen Fahren! Und trotzdem entlastet das System enorm. Die Kameras liefern einen 360-Grad-Blick, sind nie müde und niemals abgelenkt. Das macht sofort einen Unterschied.
Assistent lenkt bis Tempo 140 selbst
Bis 140 km/h kann der Assistent selbstständig lenken, bremsen, beschleunigen und Spurwechsel fahren. In den USA, China und weiteren Ländern ist das System bereits aktiv. In Europa läuft das Zulassungsverfahren. In den Niederlanden hat Tesla eine Ausnahmegenehmigung beantragt. Kommt die Freigabe, könnte FSD Supervised schon im Februar 2026 starten, per einfachem Softwareupdate auf bestehende Modelle. Typisch für Tesla dürfte dieses Update kostenlos sein, ein wichtiges Verkaufsargument bei zuletzt schwächeren Zulassungszahlen.
Das, was ich in Berlin erlebt habe, ist in China und den USA längst Alltag. Dort bieten viele Hersteller weitreichende Assistenzsysteme an, die durch Städte navigieren oder freihändiges Fahren auf Autobahnen erlauben. Europa hängt hinterher. Eine Zulassung für Tesla wäre ein starkes Signal und würde den Druck auf andere erhöhen nachzuziehen.
Das wird dauern, denn Tesla tüftelt seit Jahren daran und hat seine Autos früh auf hohe Rechenleistung ausgelegt. Mercedes will 2027 mit einem ähnlichen System starten, das zusätzlich unter anderem Radar nutzt. Elon Musk geht schon den nächsten Schritt und plant Fahrzeuge ohne Lenkrad und Pedale. Europa sollte nicht wieder der letzte Markt sein.
Fazit
Tesla FSD Supervised sieht mehr als ich. Es lässt sich nicht ablenken und ist nie erschöpft. Ich bilde mir ein, gut zu fahren, aber an die Rundumsicht dieses Systems komme ich nicht heran. Am stärksten wird es, wenn beides zusammenarbeitet: meine Erfahrung und die permanente Aufmerksamkeit des Tesla.