Leipzig. In den kommenden Monaten steht in Sachsen die Vielfalt jüdischer Kultur im Mittelpunkt. Vor 100 Jahren wurde im Freistaat der erste Landesverband jüdischer Gemeinde gegründet. Und dem Motto „Jüdisch. Sächsisch. Mentshlich“ soll die Vielfalt innerhalb der Religionsgemeinschaft auch in der heutigen Zeit erfahrbar werden. Mehr als 365 Veranstaltungen stehen demnach im „Tacheles“-Themenjahr auf dem Programm.

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Die Stadt Leipzig engagiert sich, bietet eine ganze Reihe von Höhepunkten über das Jahr verteilt. „Ziel ist es, jüdisches Leben in seiner historischen Tiefe, kulturellen Vielfalt und heutiger gesellschaftlichen Relevanz sichtbar zu machen“, teilte die Stadtverwaltung am Mittwoch mit. Das geplante Programm umspanne große Konzerten, Lesungen, Ausstellungen im Rahmen des Lesefestivals „Leipzig liest“ während der Buchmesse bis hin zu Veranstaltungen während der jüdischen Woche „Schalom“.

Die offizielle Leipziger Weihnachtsmarkttasse 2025 ist aus Glas mit goldenem Aufdruck. Seitlich wird auf das Sächsische Themenjahr 2026 hingewiesen: „Tacheles – Jahr der Jüdischen Kultur in Sachsen“.Veranstaltungsvielfalt in Leipzig: Ein Jahr voller Erlebnisse

Allein in Leipzig soll es 80 verschiedene Termine geben, die von 20 Kulturinstitutionen vorbereitet werden. „Von Gewandhaus und Oper, über die städtischen Museen bis hin zum Conne Island und der Schaubühne Lindenfels – ich bin dankbar zu sehen, dass das Tacheles-Jahr in Leipzig verfängt und sich so viele Initiativen mit Ideen einbringen“, freute sich Leipzigs Kulturbürgermeisterin Skadi Jennicke (Linke).

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Küf Kaufmann, Vorsitzender der Israelitischen Religionsgemeinde in Leipzig, fügte an: „Wir freuen uns, dass die jüdische Kultur trotz der tragischen Unterbrechungen in unserer Alltagskultur und der Kunst weiterlebt.“ Die Auseinandersetzungen mit ihren Darstellungen sei immer interessant und berührend. „Der sächsische Akzent gibt ihr die besondere Farbe. Wir sind stolz, ein Teil dieser vielfältigen Erscheinung zu sein.“

Von Gewandhaus und Oper, über die städtischen Museen bis hin zum Conne Island und der Schaubühne Lindenfels – ich bin dankbar zu sehen, dass das Tacheles-Jahr in Leipzig verfängt und sich so viele Initiativen mit Ideen einbringen

Skadi Jennicke

Kulturbürgermeisterin

Auftakt mit Chanukka-Konzert im Gewandhaus am 21. Dezember

Los geht es offiziell am 21. Dezember mit einem Konzert im Gewandhaus: „A Swingin‘ Chanukka“ bringt die Shvayg Mayn Harts Bigband aus den USA mit Roman Grinberg (Österreich) zusammen. Es werden Chanukka-Lieder auf Hebräisch, Jiddisch und Ladino erklingen, heißt es. Ein weiterer Höhepunkt dürfte das Konzert des Gewandhausorchesters unter Dirigent Andris Nelsons am 5. Februar sein, bei dem Werke des früheren Gewandhaus-Kapellmeisters Felix Mendelssohn Bartholdy gespielt werden.

Auch für gegenwärtige Kunst und Kultur sei im Themenjahr Platz. Beispielsweise mit feministischer, sephardischer Musik der Gruppe „Herje Mine“ oder bei der Performance „Rachel und Ich“ von Lulu Obermayer & Rachel Troy. Zum Tanzen lädt das Conne Island mit Rave, Wave und Hip-Hop ein.

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Auf der Webseite tacheles.sachsen.de gibt es eine Datenbank, in der über alle anstehenden Veranstaltungen informiert wird.

Auf der Webseite tacheles.sachsen.de gibt es eine Datenbank, in der über alle anstehenden Veranstaltungen informiert wird.

In Sachsen wird das Themenjahr bereits am 14. Dezember, dem ersten Tag des jüdischen Lichterfestes Chanukka, mit einer Eröffnungsfeier in Chemnitz eingeläutet. Dort werde der sächsische Landesrabbiner Zsolt Balla im Beisein des sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer (CDU) und des Vizepräsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland Mark Dainow die erste Kerze des Chanukka-Leuchters anzünden.

LVZ