Köln – Das war fix geklärt! Das Strafverfahren gegen Comedian Oliver Pocher wegen übler Nachrede vor dem Amtsgericht Köln ist am Donnerstag gegen eine Auflage von 15.000 Euro eingestellt worden.
Darum ging’s: Vor fünf Jahren hatte Oli ein Video über Influencerin Anne Wünsche veröffentlicht. Darin hatte er ihr vorgeworfen, Follower, Likes sowie 96.500 Herzchen-Kommentare gekauft zu haben. Folge: der heutige Strafprozess wegen übler Nachrede.
BILD-Reporter bei Gericht: „Pocher war vom Prozess genervt“
Quelle: BILD, DPA04.12.2025
Der Comedian erschien um 11.30 Uhr in Saal 2, wirkte entspannt. Oli trug einen grauen Anzug und witzelte sogar über die vielen Zuschauer. Sagte: „Ich denke, 600 Leute bei RTL sind bald weg“ – eine Anspielung auf den Stellenabbau beim Sender.
Pocher beim Betreten des Amtsgerichts in Köln. Am Eingang wird er von einem Mitarbeiter durchgecheckt
Foto: Mario Jüngling / BILD
Anne Wünsche fand das damals gar nicht lustig
Den Vorwurf der gekauften Kommentare fand Anne Wünsche damals nicht lustig, reichte 2023 vor dem Landgericht Hamburg Klage auf Unterlassung und Schadenersatz ein. In dem Prozess, der vor wenigen Tagen stattfand, musste Pocher eine Schlappe gegen Wünsche einstecken. Laut Urteil darf er seine früheren Aussagen nicht wiederholen. Bei einem Verstoß müsste er ein Ordnungsgeld von bis zu 250.000 Euro zahlen. Der von Wünsche geltend gemachte Anspruch auf Schadenersatz wurde vom Hamburger Landgericht hingegen abgewiesen.
Influencerin Anne Wünsche (34) klagte gegen Oliver Pocher
Foto: picture alliance / E54
Nach kurzer Pause die schnelle Entscheidung
Nun die Verhandlung in Köln. Die Parteien zogen sich nach kurzer Zeit für eine Besprechung zurück. Nach der Pause fragte die Richterin Pocher, ob er mit einer Einstellung des Verfahrens gegen Auflage einverstanden sei. Pocher antwortete knapp: „Bitte einfach einstellen.“
Danach die Entscheidung des Gerichts: Ende des Verfahrens, Pocher zahlt innerhalb von drei Monaten insgesamt 15.000 Euro an den Kinderschutzbund, ein Kinderhospiz und Ärzte ohne Grenzen.
Pocher nach dem Prozesstag zu BILD: „Ich möchte dem Staat nicht weiter auf die Nerven gehen. Ich zahle da lieber Geld für einen guten Zweck und sage: ‚Frohe Weihnachten, und weiter geht’s.‘“