Seit Wochen wird über die Rentenabsichten von Union und SPD debattiert. Die sogenannte Junge Gruppe in der Unionsfraktion im Bundestag will nicht für das Gesetz stimmen, das für den Kanzler längst zur Belastung geworden ist, weil es das Potenzial hat, die Regierung zu sprengen.

Auch in Wuppertal haben die jungen Politiker eine Haltung zu der Debatte, in der es um eine Stabilisierung des Rentenniveaus bis 2031 bei 48 Prozent, die Mütterrente, ein Generationenkapital und die Aktivrente geht. Die Junge Union in Wuppertal ist der Ansicht, „dass das Rentensystem grundlegend reformiert werden muss“, wie der JU-Vorsitzende Alexej Hundt sagt. „Das gegenwärtige System ist den Belastungen durch den demographischen Wandel nicht mehr gewachsen.“ An einer echten Reform fehle es im Vorschlag der Bundesregierung, sagt Hundt. Das Rentenpaket der Bundesregierung bedeute „eine enorme Mehrbelastung für künftige Generationen“, die würden „dadurch ihrer finanziellen Handlungsspielräume beraubt“. Es sei auch „Ausdruck von Generationengerechtigkeit“, wenn für die jungen Menschen keine überbordenden Belastungen entstünden. „So wie die Jugend während Corona mit älteren Menschen solidarisch war, erwarten wir es umgekehrt in dieser Frage“, heißt es bei der Wuppertaler Jungen Union. Ein Generationenvertrag sei keine Einbahnstraße. Und doch: „Wir hoffen, dass die Regierung an dieser Frage nicht zerbricht und in Zukunft zusammen die Lösungen erarbeitet, die unser Land braucht. Die Menschen erwarten, dass die Probleme und Herausforderungen gelöst werden. Wir sind uns sicher, dass eine Koalition, die an einem Strang zieht, dazu in der Lage ist.“ JU-Mitglied Max-Ferdinand Moldon betont: „Finanzielle Spielräume sind für die junge Generation wichtig, um den Krisen der Zukunft begegnen zu können“

Juso-Vorsitzende: Wichtig ist,
die Finanzierung zu sichern

Für die Juso-Vorsitzende Karlotta Blume aus Wuppertal ist die „Debatte um das Rentenpaket kein Konflikt zwischen Jung und Alt, sondern zwischen Arm und Reich“. Anstatt die Höhe der Renten anzugreifen, müsse die Finanzierung gesichert und dafür grundlegende Reformen angestoßen werden, so Blume. „Es ist wichtig, dass wir das Rentenniveau durch die Abstimmung am Freitag auf 48 Prozent halten – damit sich auch die junge Generation auf eine stabile Rente verlassen kann. Wenn wir jung und alt stattdessen gegeneinander ausspielen, wie es die Junge Union aktuell tut, schaden wir damit am Ende allen.“