Frankfurt Welcome & Information Center
Florian Aupor /
5. Dezember 2025, 11.54 Uhr
Migrationspolitik gehört zu den entscheidenden Themen gegenwärtiger Politik und wird kontrovers und polarisierend diskutiert. Der gesellschaftliche Austausch ist häufig verkürzt und konfrontativ, ein produktiver Dialog kommt dabei nur selten zustande. Letzteres möchte eine Podiumsdiskussion am Dienstag, den 9. Dezember, ändern.
Diversitätsdezernentin Nargess Eskandari-Grünberg (Grüne) lädt ins Frankfurt Welcome & Information Center in der Mainzer Landstraße ein. Schwerpunkte der Diskussion bilden die Fragen, welche juristischen Spielräume Kommunen wie Frankfurt beim Thema Migration besitzen und wie gesellschaftlicher Zusammenhalt in diesem Zusammenhang gefördert werden kann.
Podiumsdiskussion zum Thema Abschiebung in Frankfurt
Um die Diskussion mit dem Titel „Rechtsstaat und Lebenswirklichkeit“ möglichst konstruktiv und menschlich zu gestalten, soll sie vor allem differenziert und faktenbasiert geführt werden. Nach einer Begrüßung durch Eskandari-Grünberg wird Maximilian Pichl, Professor für Recht der Sozialen Arbeit an der Frankfurt University of Applied Sciences, deshalb einen Einblick in Zahlen, Daten und Fakten zum Thema geben.
Anschließend kommen in einem moderierten Gespräch Expertinnen und Experten aus dem Bereich Migrations- und Asylrecht sowie Menschen mit eigener Migrationserfahrung zu Wort. Neben Eskandari-Grünberg und Pichl gehören Jonathan Leuschner, Rechtsanwalt für Migrationsrecht, und Melisa Ergül-Puopolo, Abschiebungsbeobachterin am Flughafen Frankfurt, dem Podium an. Auch Radhwan Abdullah und Sohail Hanifi sind zu Gast.
Eskandari-Grünberg: „Wir sollten diesen Menschen in unserem Land eine Chance geben“
Im September hatte das JOURNAL mit Eskandari-Grünberg und den beiden von Abschiebung bedrohten Männern aus dem Irak und Afghanistan gesprochen. Die Dezernentin sieht in ihren Fällen eine „fatale Politik, dass wir einerseits Fachkräfte anwerben, aber andererseits den Menschen, die wir bereits hier haben, keine Chance geben wollen“.
Der 25- jährige Abdullah, der seit vier Jahren in Deutschland lebt und unbefristet in Vollzeit in einer Pizzeria arbeitet, sprach von Angst vor der Abschiebung: „Ich hätte niemanden mehr im Irak, wenn ich zurück müsste.“ In Deutschland hingegen ist die Situation für ihn eine ganz andere: „Die Familie meines Arbeitgebers ist meine zweite Familie.“
Info
Podiumsdiskussion: „Rechtsstaat und Lebenswirklichkeit“
Dienstag, 9. Dezember, 18-20 Uhr
Frankfurt Welcome & Information Center (im stadtRAUMfrankfurt)
Mainzer Landstraße 293
Um Anmeldung wird bis Montag, den 8. Dezember, per E-Mail gebeten: amka.anmeldung@stadt-frankfurt.de
Weitere Informationen finden Sie hier.

Florian Aupor
Florian Aupor, Jahrgang 1993, Studium der Politikwissenschaft an der Universität Mannheim und der Goethe-Universität Frankfurt. Seit Mai 2024 als freier Autor für das JOURNAL FRANKFURT tätig.