Weihnachtsmarkt in Stuttgart: Die Standgebühren steigen – das müssen Händler künftig an die Stadt bezahlen Andrang beim Weihnachtsmarkt Foto: Ferdinando Iannone

Die Beschicker müssen künftig mehr Platzgeld zahlen für ihre Stände beim Weihnachtsmarkt. Was bedeutet das für die Besucher?

Es war ein Rundumschlag. Die Stadt braucht Geld. Also werden nicht nur die Platzgelder auf dem Wasen, sondern auch für den Weihnachtsmarkt angehoben. Dies haben die Stadträte am Freitag beschlossen.

Wer Textilien verkauft, Handwerkliches oder Weihnachtliches muss künftig 115,50 Euro je Quadratmeter zahlen statt 105 Euro. Die Gebühr wird nicht pro Tag erhoben, sondern deckt die ganze Dauer des Marktes ab. Wer Essen und Trinken anbietet, wird deutlich kräftiger zur Kasse gebeten.

Fleisch und Wurst zu verkaufen, geht ins Geld, der Preis pro Quadratmeter steigt von 594 Euro auf 712,80 Euro. Bei Glühwein, Waffeln und Gebäck steigt die Gebühr von 412 Euro auf 505,20 Euro. Bei Süßwaren sollen es künftig 281,60 Euro statt 256 Euro sein. Hat man noch Mandeln im Sortiment, steigt die Gebühr auf 307,20 Euro.

Der Marktplatz leuchtet. Foto: Lichtgut

Die Stadt argumentiert, die Gebühren seien niedriger als in Dresden, Nürnberg oder Esslingen. Zudem seien die Kosten für Ordnungsdienst und Sicherheit gestiegen und deshalb die Erhöhung notwendig. 125.000 Euro will man so mehr einnehmen.

125.000 Euro, die den 250 Beschickern fehlen. Die Verständnis zeigen für die Kassenlage der Stadt. Aber auch beklagen, dass man sie nicht eingebunden habe. Mark Roschmann, selbst mit einem Süßwarenstand beim Weihnachtsmarkt und Vorsitzender des Schaustellverbandes Südwest, sagt: „Jeder muss seinen Teil leisten, das ist uns klar. Aber früher hat man uns eingebunden. Dieses Mal wurden wir vor vollendete Tatsachen gestellt.“ Er wünscht sich, dass man gehört werde, schließlich habe man die Erfahrung und die Einblicke in die Branche.

Schokoladenpreis sinkt wieder – auch auf dem Weihnachtsmarkt in Stuttgart?

Bedeutet das nun, dass beim nächsten Weihnachtsmarkt der Glühwein mehr als 5 Euro, die Schokobanane mehr als 7 Euro kostet? „Ich kann Preissteigerungen nur schwer an meine Kunden weitergeben“, sagt er, „sonst kommt keiner mehr.“ Aber pauschal lasse sich das nicht sagen, da würden zu viele Faktoren hineinspielen. Wie sich die Preise etwa von Energie und Rohstoffen entwickeln, sei kaum noch vorherzusagen. So ist der Preis von Schokolade im Herbst von acht auf 18 Euro gestiegen, nun falle er vom 1. Januar an auf unter zehn Euro. Da bleibt immerhin die Hoffnung, dass die Schokobanane und der Weihnachtsmann nächstes Jahr zumindest nicht teurer werden.