Grau in Grau, mit einem Hauch Dunkelgrau, das sehe ich, wenn ich aus dem Fenster schaue. Gebückte Gestalten auf der Straße, die im Schnellschritt aneinander vorbeihuschen, die Kapuzen tief in die Gesichter gezogen, während der ewige Nieselregen im orange-weißen Schummerlicht der Laternen und mit dem peitschenden Wind Tango tanzt. Die meisten Blätter der Bäume haben sich bereits kraftlos gen Boden verabschiedet. Der Winter klopft an. Das bedeutet: kein Licht mehr.

Sobald die Sonne sich vom winterlichen Grau verschlucken lässt und nur noch gelegentlich hinter den Dächern der gegenüberliegenden Häuser hervorlugt, rennen die ersten zur Drogerie: Vitamin D muss her! Oder halt, hätte man nicht das ganze Jahr Vitamin D nehmen sollen? Oder vorbeugend spätestens seit Herbstbeginn? Oder bringt das überhaupt was?

Wenn man den vielen Berichten Glauben schenken darf, helfen Vitamin-D-Ergänzungsmittel gegen die Müdigkeit, stärken das Immunsystem, und heizen der miesen Stimmung gehörig ein, wenn der Winterblues langsam zu spielen beginnt. Ein echtes Wundermittel also? Wenn es mal so einfach wäre.

Was genau ist eigentlich Vitamin D?

Vitamin D ist eigentlich gar kein alleinstehendes Wundervitamin, sondern die Bezeichnung für eine Gruppe an fettlöslichen Vitaminen, auch Calciferole genannt.

Zu den wichtigsten Formen gehören laut Robert Koch Institut das Vitamin D2 und Vitamin D3. Diese Gruppe an fettlöslichen Vitaminen fördert die Aufnahme von Calcium und Phosphat aus dem Darm, den Einbau in die Knochen und nimmt so eine zentrale Rolle in der Knochenversorgung ein.

Wie bekommen wir im Sommer Vitamin D?

Normalerweise produziert unser Körper das Vitamin D selbst, wenn wir uns in den sommerlichen Monaten in die heiße Sonne wagen. Stark genug ist die Sonneneinstrahlung in Deutschland für die Anregung der Produktion von Vitamin D allerdings nur von März bis Oktober. Das gilt für alle Länder nördlich des Äquators.

In diesen Monaten genügt es für Menschen mit hellen Hauttypen laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE), sich in dem Zeitraum von 12 bis 15 Uhr für je zehn bis zwanzig Minuten im Freien aufzuhalten, um die Speicher aufzufüllen.

Von Juni bis August, wenn die Sonne in unserem Breitengrad über die meiste Energie verfügt, genügt sogar schon die Hälfte der Zeit. Dabei ist aber wichtig zu beachten, dass rund fünfzehn Prozent des Körpers – also Gesicht, Hände sowie Teile von Armen und Beinen – den UV-B-Strahlen der Sonne täglich entgegengereckt werden sollten, rät das Ärzteblatt in einem Artikel über Vitamin D.

Je höher jedoch der Melaningehalt der Haut, umso länger braucht ein Körper, um ausreichend Vitamin D zu bilden, da die UV-B-Strahlen durch das Melanin abgeschirmt werden. So wird Menschen mit einer dunkleren Hautfarbe empfohlen, sich 30 bis 40 Minuten ohne Sonnenschutz im Freien aufzuhalten.

Nun wird es vielen, die sich unter der Woche ihre Arbeitstage in Innenräumen um die Ohren schlagen, wohl kaum gelingen, diese Zeiten täglich einzuhalten. Zudem tragen die meisten einen Sonnenschutz mit hohem Lichtschutzfaktor oder bedecken ihre Haut vollständig mit Kleidung. Menschen mit einer sehr hellen Hautfarbe riskieren ohne Sonnenschutz gleich einen Sonnenbrand, sagt meine Ärztin. „So kann es tatsächlich bei Menschen, die sich der Sonne nicht ausreichend aussetzen, auch in den Sommermonaten zu einem Mangel kommen.“

Was passiert bei einem Vitamin-D-Mangel?

Ein Mangel von Vitamin D äußert sich durch Müdigkeit und Abgeschlagenheit, durch Stimmungsschwankungen, also den allseits bekannten Winterblues, und durch ein schwächelndes Immunsystem.

Bei einer langfristigen und schweren Vitamin-D-Unterversorgung mit Werten unter 30 Nanogramm pro Milliliter kann es sogar zu spröden Knochen kommen, die schneller zu Bruch gehen. Eine Unterversorgung kann allerdings von Mensch zu Mensch bei anderen Werten beginnen.

Einen echten Vitamin-D-Mangel weisen tatsächlich rund elf Millionen Menschen in Deutschland laut einer Studie der Universität Gießen auf, so das Ärzteblatt. Selbst unter strengen Messstandards liegen rund 15 Prozent der Erwachsenen und 12,5 Prozent der Kinder unter einem Wert von 25 ng/ml. 41 Prozent der Bevölkerung liegen mit Werten von 30–50 ng/ml noch immer im suboptimalen Bereich. Damit stellt sich also die Frage der Supplementierung, zumal sich im winterlichen Grau kein eigenes Vitamin D mehr produzieren lässt.

Vitamin-D-Verschwörung?

Die Debatte ist riesig: Für manche ist Vitamin D ein echtes Wunderheilmittel, welches in der Lage sein soll, Krankheiten aller Art zu besiegen. Andere vermuten sogar eine Art Verschwörung der Regierung, die besagte Wundermittel-Eigenschaften von Vitamin D zurückhalten will, um der Pharmaindustrie Geld in die Kassen zu spülen.

Ein echtes Staatsgeheimnis also – bloß kein besonders gut gehütetes, wenn man sich die schiere Masse an Berichten ansieht.

So ist das Vitamin D tatsächlich eines der am kontroversesten diskutierten Vitamine. Es polarisiert geradezu, auch das Ärzteblatt berichtet von unzähligen Leserbriefen, die dazu auffordern, weit höhere Werte zur Einnahme nahezulegen als eigentlich empfohlen. Vielen Aufklärungsvideos zum Thema Vitamin D wird eine Staatstreue vorgeworfen, die die Wunder-Eigenschaften von Vitamin D unter Verschluss halten soll.

Verschwörungstheorie Teil 2: Vitamin D könne Krebs heilen

Einer von jenen, die in dem Vitamin ein echtes Allheilmittel sehen, ist Jörg Spitz. In einem Vortrag berichtet der Professor für Nuklear- und Ernährungsmedizin Spitz unter anderem davon, wie Vitamin D sogar Krebs heilen könne und es jeder Mensch ausnahmslos zu sich nehmen sollte, auch ohne dies vorher mit einem Arzt abzusprechen. In Coronazeiten behauptete Spitz sogar, Vitamin D könne die Ansteckung mit dem Virus verhindern und mache eine Impfung überflüssig.

Die Kommentarspalte des sage und schreibe achtmillionenfach geklickten Youtube-Videos zur Krebsheilung klingt mehr als wohlwollend. So schreibt einer, dass solche Videos im Fernsehen laufen sollten, statt dieser „Volksverdummung“. Eine andere Person behauptet, die Einnahme von Vitamin D hätte sie um sieben Jahre verjüngt – klingt nach einer verheißungsvollen Zeitmaschine. Ein Dritter freut sich darüber, dass Spitz in den rund anderthalb Stunden nicht ein Wort ablesen musste, andere feiern seine politische Unkorrektheit und manch einer beteuert, dank des Vortrags mit der Einnahme von Vitamin D begonnen zu haben – lebensverändernd soll das gewesen sein.

Vitamin-D-Gewinner: Biogena und die Nahrungsergänzungsmittel-Industrie

Praktisch, dass gleich die passenden Vitamin-D-Supplemente der Marke Biogena verlinkt wurden. Auch der Youtube-Kanal gehört übrigens zur Marke, die eine ganze Podcast-Reihe zu Mikronährstoffen anbietet. Der Umsatz von Biogena lag im Geschäftsjahr 2021 bei 63 Millionen Euro, soll im laufenden Geschäftsjahr 2025 aber auf 117 bis 118 Millionen Euro klettern, was einem Wachstum von etwa 45 Prozent entspricht.

Die gesamte Nahrungsergänzungsmittelindustrie erzielte im Jahr 2023 einen Gesamtumsatz von 1,78 Milliarden Euro mit einer prognostizierten Steigerung auf 2,05 Milliarden Euro bis zum Jahr 2028 – ein nettes Sümmchen. Der Markt für Nahrungsergänzungsmittel boomt also.

Brauchen wir nun zusätzliches Vitamin D oder nicht?

Unser ganz persönlicher Vitamin-D-Verbrauch hängt von unzähligen verschiedenen Faktoren ab, die keine pauschale Antwort auf die Frage erlauben, ob und wie viel Vitamin D jeder einzelne Mensch supplementieren sollte. So können ältere Körper weniger eigenständiges Vitamin D produzieren, Menschen mit Erkrankungen haben möglicherweise einen ganz anderen Verbrauch, als gesunde Menschen.

Es ist nur verständlich, sich in dieser vielschichtigen Welt nach einer einfachen Lösung zu sehnen. Wie schön wäre es, täglich ein paar Tabletten einzuwerfen und damit seiner Gesundheit und Stimmung nachweislich etwas Gutes zu tun? Zermürbende Beschwerden und Symptome loszuwerden und die Müdigkeit. Diese ewige Müdigkeit und wieder aufzuwachen aus dem Winterschlaf.

Leider gibt die Studienlage bislang aber kein eindeutiges Bild ab. So gibt es zwar unzählige Beobachtungen aus Corona-Zeiten, die aber zu unterschiedlichen Ergebnissen kamen.

Eine Studie zeigte, dass die Sterblichkeit von schwer erkrankten Patient:innen mit einem kritischen Vitamin-D-Level von unter 12 ng/ml tatsächlich halbiert werden konnte.

Eine andere Studie hingegen konnte keinen signifikanten Effekt auf die Mortalität mit einer Zugabe von Vitamin D zeigen. Laut Ärzteblatt wurden beide Studien hochrangig publiziert und doch wurden beide dafür kritisiert, dass nur eine sehr heterogene Gruppe von Menschen untersucht wurde. Insgesamt, so heißt es im Artikel, gäbe es bisweilen nur eine geringe Evidenz für die Effekte einer Vitamin-D-Supplementierung.

Um einer Unterversorgung in den eisigen Wintermonaten entgegenzuwirken, kann es jedoch durchaus sinnvoll sein, Vitamin-D-Supplemente zu sich zu nehmen. Denn Ärzte gehen davon aus, dass zumindest Personen mit einem deutlichen Mangel oder Menschen mit Vorerkrankungen mit einer Supplementierung Infektionen tatsächlich vorbeugen konnten.

Besser: Vitamin-D-Kapseln statt Tabletten

Da unsere Körper mit ihren Vorgeschichten und Bedingungen und Bedürfnissen aber so unterschiedlich sein können wie Sonne und Mond, sollte man erst einmal herausfinden, ob überhaupt ein Mangel besteht, rät meine Ärztin. „Man kann sich das vorstellen wie einen Reifenwechsel einmal im halben Jahr.“ Ein Bluttest beim Arzt kann allerdings bis zu 50 Euro kosten, die viele Menschen schlicht nicht aufbringen können. Bei Verdacht auf einen Mangel übernimmt die Krankenkasse die Kosten.

Sollte man sich entscheiden, Vitamin-D-Präparate einzunehmen, sollte man darauf achten, Kapseln statt Tabletten einzunehmen, da das Vitamin D hier bereits in Öl gelöst ist und schneller von den Schleimhäuten aufgenommen werden kann.

Letztlich bleibt Vitamin D ein wichtiger Baustein unserer Gesundheit, den man nicht unterschätzen darf, aber auch nicht überschätzen sollte. Denn auch wenn Vitamin D als Allheilmittel erst einmal reizvoll erscheinen mag, hat jeder Körper doch verschiedenste Bedingungen – so heißt es abschließend wohl: Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

Oder vorbeugend spätestens seit Herbstbeginn? Oder bringt das überhaupt was?Wenn man den vielen Berichten Glauben schenken darf, helfen Vitamin-D-Ergänzungsmittel gegen die Müdigkeit, stärken das Immunsystem, und heizen der miesen Stimmung gehörig ein, wenn der Winterblues langsam zu spielen beginnt. Ein echtes Wundermittel also? Wenn es mal so einfach wäre.Was genau ist eigentlich Vitamin D?Vitamin D ist eigentlich gar kein alleinstehendes Wundervitamin, sondern die Bezeichnung für eine Gruppe an fettlöslichen Vitaminen, auch Calciferole genannt.Zu den wichtigsten Formen gehören laut Robert Koch Institut das Vitamin D2 und Vitamin D3. Diese Gruppe an fettlöslichen Vitaminen fördert die Aufnahme von Calcium und Phosphat aus dem Darm, den Einbau in die Knochen und nimmt so eine zentrale Rolle in der Knochenversorgung ein. Wie bekommen wir im Sommer Vitamin D?Normalerweise produziert unser Körper das Vitamin D selbst, wenn wir uns in den sommerlichen Monaten in die heiße Sonne wagen. Stark genug ist die Sonneneinstrahlung in Deutschland für die Anregung der Produktion von Vitamin D allerdings nur von März bis Oktober. Das gilt für alle Länder nördlich des Äquators.In diesen Monaten genügt es für Menschen mit hellen Hauttypen laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE), sich in dem Zeitraum von 12 bis 15 Uhr für je zehn bis zwanzig Minuten im Freien aufzuhalten, um die Speicher aufzufüllen.Von Juni bis August, wenn die Sonne in unserem Breitengrad über die meiste Energie verfügt, genügt sogar schon die Hälfte der Zeit. Dabei ist aber wichtig zu beachten, dass rund fünfzehn Prozent des Körpers – also Gesicht, Hände sowie Teile von Armen und Beinen – den UV-B-Strahlen der Sonne täglich entgegengereckt werden sollten, rät das Ärzteblatt in einem Artikel über Vitamin D.Je höher jedoch der Melaningehalt der Haut, umso länger braucht ein Körper, um ausreichend Vitamin D zu bilden, da die UV-B-Strahlen durch das Melanin abgeschirmt werden. So wird Menschen mit einer dunkleren Hautfarbe empfohlen, sich 30 bis 40 Minuten ohne Sonnenschutz im Freien aufzuhalten. Nun wird es vielen, die sich unter der Woche ihre Arbeitstage in Innenräumen um die Ohren schlagen, wohl kaum gelingen, diese Zeiten täglich einzuhalten. Zudem tragen die meisten einen Sonnenschutz mit hohem Lichtschutzfaktor oder bedecken ihre Haut vollständig mit Kleidung. Menschen mit einer sehr hellen Hautfarbe riskieren ohne Sonnenschutz gleich einen Sonnenbrand, sagt meine Ärztin. „So kann es tatsächlich bei Menschen, die sich der Sonne nicht ausreichend aussetzen, auch in den Sommermonaten zu einem Mangel kommen.“Was passiert bei einem Vitamin-D-Mangel?Ein Mangel von Vitamin D äußert sich durch Müdigkeit und Abgeschlagenheit, durch Stimmungsschwankungen, also den allseits bekannten Winterblues, und durch ein schwächelndes Immunsystem.Bei einer langfristigen und schweren Vitamin-D-Unterversorgung mit Werten unter 30 Nanogramm pro Milliliter kann es sogar zu spröden Knochen kommen, die schneller zu Bruch gehen. Eine Unterversorgung kann allerdings von Mensch zu Mensch bei anderen Werten beginnen.Einen echten Vitamin-D-Mangel weisen tatsächlich rund elf Millionen Menschen in Deutschland laut einer Studie der Universität Gießen auf, so das Ärzteblatt. Selbst unter strengen Messstandards liegen rund 15 Prozent der Erwachsenen und 12,5 Prozent der Kinder unter einem Wert von 25 ng/ml. 41 Prozent der Bevölkerung liegen mit Werten von 30–50 ng/ml noch immer im suboptimalen Bereich. Damit stellt sich also die Frage der Supplementierung, zumal sich im winterlichen Grau kein eigenes Vitamin D mehr produzieren lässt.Vitamin-D-Verschwörung?Die Debatte ist riesig: Für manche ist Vitamin D ein echtes Wunderheilmittel, welches in der Lage sein soll, Krankheiten aller Art zu besiegen. Andere vermuten sogar eine Art Verschwörung der Regierung, die besagte Wundermittel-Eigenschaften von Vitamin D zurückhalten will, um der Pharmaindustrie Geld in die Kassen zu spülen.Ein echtes Staatsgeheimnis also – bloß kein besonders gut gehütetes, wenn man sich die schiere Masse an Berichten ansieht. So ist das Vitamin D tatsächlich eines der am kontroversesten diskutierten Vitamine. Es polarisiert geradezu, auch das Ärzteblatt berichtet von unzähligen Leserbriefen, die dazu auffordern, weit höhere Werte zur Einnahme nahezulegen als eigentlich empfohlen. Vielen Aufklärungsvideos zum Thema Vitamin D wird eine Staatstreue vorgeworfen, die die Wunder-Eigenschaften von Vitamin D unter Verschluss halten soll. Verschwörungstheorie Teil 2: Vitamin D könne Krebs heilenEiner von jenen, die in dem Vitamin ein echtes Allheilmittel sehen, ist Jörg Spitz. In einem Vortrag berichtet der Professor für Nuklear- und Ernährungsmedizin Spitz unter anderem davon, wie Vitamin D sogar Krebs heilen könne und es jeder Mensch ausnahmslos zu sich nehmen sollte, auch ohne dies vorher mit einem Arzt abzusprechen. In Coronazeiten behauptete Spitz sogar, Vitamin D könne die Ansteckung mit dem Virus verhindern und mache eine Impfung überflüssig.Die Kommentarspalte des sage und schreibe achtmillionenfach geklickten Youtube-Videos zur Krebsheilung klingt mehr als wohlwollend. So schreibt einer, dass solche Videos im Fernsehen laufen sollten, statt dieser „Volksverdummung“. Eine andere Person behauptet, die Einnahme von Vitamin D hätte sie um sieben Jahre verjüngt – klingt nach einer verheißungsvollen Zeitmaschine. Ein Dritter freut sich darüber, dass Spitz in den rund anderthalb Stunden nicht ein Wort ablesen musste, andere feiern seine politische Unkorrektheit und manch einer beteuert, dank des Vortrags mit der Einnahme von Vitamin D begonnen zu haben – lebensverändernd soll das gewesen sein. Vitamin-D-Gewinner: Biogena und die Nahrungsergänzungsmittel-IndustriePraktisch, dass gleich die passenden Vitamin-D-Supplemente der Marke Biogena verlinkt wurden. Auch der Youtube-Kanal gehört übrigens zur Marke, die eine ganze Podcast-Reihe zu Mikronährstoffen anbietet. Der Umsatz von Biogena lag im Geschäftsjahr 2021 bei 63 Millionen Euro, soll im laufenden Geschäftsjahr 2025 aber auf 117 bis 118 Millionen Euro klettern, was einem Wachstum von etwa 45 Prozent entspricht. Die gesamte Nahrungsergänzungsmittelindustrie erzielte im Jahr 2023 einen Gesamtumsatz von 1,78 Milliarden Euro mit einer prognostizierten Steigerung auf 2,05 Milliarden Euro bis zum Jahr 2028 – ein nettes Sümmchen. Der Markt für Nahrungsergänzungsmittel boomt also. Brauchen wir nun zusätzliches Vitamin D oder nicht?Unser ganz persönlicher Vitamin-D-Verbrauch hängt von unzähligen verschiedenen Faktoren ab, die keine pauschale Antwort auf die Frage erlauben, ob und wie viel Vitamin D jeder einzelne Mensch supplementieren sollte. So können ältere Körper weniger eigenständiges Vitamin D produzieren, Menschen mit Erkrankungen haben möglicherweise einen ganz anderen Verbrauch, als gesunde Menschen.Es ist nur verständlich, sich in dieser vielschichtigen Welt nach einer einfachen Lösung zu sehnen. Wie schön wäre es, täglich ein paar Tabletten einzuwerfen und damit seiner Gesundheit und Stimmung nachweislich etwas Gutes zu tun? Zermürbende Beschwerden und Symptome loszuwerden und die Müdigkeit. Diese ewige Müdigkeit und wieder aufzuwachen aus dem Winterschlaf. Leider gibt die Studienlage bislang aber kein eindeutiges Bild ab. So gibt es zwar unzählige Beobachtungen aus Corona-Zeiten, die aber zu unterschiedlichen Ergebnissen kamen.Eine Studie zeigte, dass die Sterblichkeit von schwer erkrankten Patient:innen mit einem kritischen Vitamin-D-Level von unter 12 ng/ml tatsächlich halbiert werden konnte. Eine andere Studie hingegen konnte keinen signifikanten Effekt auf die Mortalität mit einer Zugabe von Vitamin D zeigen. Laut Ärzteblatt wurden beide Studien hochrangig publiziert und doch wurden beide dafür kritisiert, dass nur eine sehr heterogene Gruppe von Menschen untersucht wurde. Insgesamt, so heißt es im Artikel, gäbe es bisweilen nur eine geringe Evidenz für die Effekte einer Vitamin-D-Supplementierung.Um einer Unterversorgung in den eisigen Wintermonaten entgegenzuwirken, kann es jedoch durchaus sinnvoll sein, Vitamin-D-Supplemente zu sich zu nehmen. Denn Ärzte gehen davon aus, dass zumindest Personen mit einem deutlichen Mangel oder Menschen mit Vorerkrankungen mit einer Supplementierung Infektionen tatsächlich vorbeugen konnten. Besser: Vitamin-D-Kapseln statt TablettenDa unsere Körper mit ihren Vorgeschichten und Bedingungen und Bedürfnissen aber so unterschiedlich sein können wie Sonne und Mond, sollte man erst einmal herausfinden, ob überhaupt ein Mangel besteht, rät meine Ärztin. „Man kann sich das vorstellen wie einen Reifenwechsel einmal im halben Jahr.“ Ein Bluttest beim Arzt kann allerdings bis zu 50 Euro kosten, die viele Menschen schlicht nicht aufbringen können. Bei Verdacht auf einen Mangel übernimmt die Krankenkasse die Kosten.Sollte man sich entscheiden, Vitamin-D-Präparate einzunehmen, sollte man darauf achten, Kapseln statt Tabletten einzunehmen, da das Vitamin D hier bereits in Öl gelöst ist und schneller von den Schleimhäuten aufgenommen werden kann.Letztlich bleibt Vitamin D ein wichtiger Baustein unserer Gesundheit, den man nicht unterschätzen darf, aber auch nicht überschätzen sollte. Denn auch wenn Vitamin D als Allheilmittel erst einmal reizvoll erscheinen mag, hat jeder Körper doch verschiedenste Bedingungen – so heißt es abschließend wohl: Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.