Eine einzelne Maschine der Lufthansa startet am Flughafen in Hamburg. Wegen eines schon heute beginnenden Warnstreiks fallen alle weiteren Flüge am Hamburger Flughafen aus, teilte eine Sprecherin mit.

AUDIO: Neues Asylzentrum am Hamburger Flughafen (1 Min)

Stand: 06.12.2025 09:50 Uhr

Am Hamburger Flughafen soll ein neues Asylzentrum entstehen. Es wird für das Gemeinsame Europäische Asylsystem (GEAS) gebraucht und soll Geflüchtete beherbergen, die nur geringe Erfolgsaussichten auf ein Bleiberecht haben.

Im kommenden Jahr wird es ernst mit dem europäischen Asylsystem GEAS. Ein Element dieses Systems: Asylanträge mit geringen Erfolgsaussichten sollen schon an der Grenze bearbeitet werden. Das betrifft zum Beispiel Antragsteller und Antragstellerinnen aus Ländern mit einer hohen Ablehnungsquote. Sie müssen künftig an der EU-Außengrenze warten.

Asylzentren an fünf weiteren Standorten geplant

Für Deutschland heißt das: Viele Geflüchtete werden an Flughäfen stranden – unter anderem in Hamburg. Hier und an fünf weiteren Standorten werden deshalb nun eigens dafür Asylzentren eingerichtet. Am Hamburger Flughafen muss dafür sogar neu gebaut werden. Denn das Prüfverfahren kann bis zu zwölf Wochen dauern.

Kosten für Bau und Betrieb trägt der Bund

Im Falle einer Ablehnung kommen bis zur Ausreise womöglich weitere Wochen dazu. Für diese Zeit muss es eine Unterkunft mit einem Mindestmaß an Bewegungsfreiheit geben. Am Hamburger Flughafen fehlen dafür bisher geeignete Räume. Im Laufe des kommenden Jahres soll die Einrichtung für eine niedrige zweistellige Personenzahl fertig sein. Die Kosten für Bau und Betrieb trägt der Bund.

Geflüchtete verlassen die Landesaufnahmebehörde Niedersachsen am Standort Braunschweig.

Aus einer Anfrage der Linksfraktion geht hervor, dass die Stadt allein in den letzten sechs Monaten die Laufzeiten von etwa 30 Standorten verlängert hat.

Eine Erstaufnahmeeinrichtung in Harburg.

Die Erstaufnahmeeinrichtung in der Schlachthofstraße soll aber als Reservestandort erhalten bleiben. Aktuell sind dort 584 Menschen untergebracht.

Eine junge Frau aus der Ukraine mit ihrem Pass in der Hand in Hamburg.

Zurzeit kommen viele Geflüchtete aus der Ukraine nach Hamburg. Allein im Oktober waren es fast 894 Schutzsuchende, wie offizielle Zahlen zeigen.

Geflüchtete in Hamburg.

Hamburg unternimmt seit 2015 große Anstrengungen, um die ankommenden Flüchtlinge unterzubringen, zu versorgen und zu integrieren.

Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 06.12.2025 | 09:00 Uhr