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Eine Million Besucher besuchen jährlich den Esslinger Weihnachtsmarkt. Trotz internationaler Auszeichnung teilt der Markt die Meinungen.
Esslingen – Adventsmärkte sind ein fester Bestandteil der vorweihnachtlichen Zeit, wie Glühwein und geröstete Mandeln. Mehr als 3000 derartige Märkte existieren bundesweit, doch nur wenige schaffen es in internationale Rankings.
Der Esslinger Mittelalter-Weihnachtsmarkt soll einer der schönsten in Deutschland sein. (Symbolbild) © IMAGO/Arnulf Hettrich/Symbolbild
Daher ist es besonders beachtlich, dass ein baden-württembergischer Weihnachtsmarkt eine solche Ehrung erhalten hat. Allerdings sorgt diese Anerkennung für kontroverse Diskussionen.
Weihnachtsmarkt in Esslingen zu einem der schönsten Europas gekürt
Das britische Blatt The Sunday Times hat den Esslinger Mittelalter- und Weihnachtsmarkt in ihre Liste der 29 besten Weihnachtsmärkte Europas aufgenommen und ihm Platz 22 zugesprochen. „Nur 25 Autominuten vom Flughafen Stuttgart entfernt, ist die wunderschöne mittelalterliche Stadt bekannt für ihre liebevollen Märkte“, so charakterisiert die Zeitung die Stadt Esslingen. Besucher träfen dort auf Einheimische, Menschen in historischen Kostümen sowie gelegentlich auf Stelzenläufer oder Feuerschlucker.
Der Mittelaltermarkt zieht rund eine Million Besucher aus aller Welt in die baden-württembergische Stadt, so die Esslinger Zeitung. Mit seinen 180 Ständen und dem historischen Ambiente vor Fachwerkkulisse verwandele sich die Stadt alljährlich in eine mittelalterliche Erlebniswelt.
Besucher kritisieren prämierten Weihnachtsmarkt
Allerdings sind die Ansichten der Besucher geteilt. In den sozialen Medien zeigt sich deutliche Kritik. „Ich kann nicht verstehen, was an diesem Weihnachtsmarkt weihnachtlich sein soll“, schreibt ein Nutzer unter einen Facebook-Post von merkur.de. Andere bemängeln die extreme Überfüllung: „Völlig überlaufen am Wochenende und Parkplatzsituation eine Katastrophe.“ Eine Person kritisiert: „Was soll da bitteschön schön sein, da gibt es weit schönere.“
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Besonders heftig fällt die Kritik unter einem Facebook-Post der Esslinger Zeitung aus. „War mal schön, als der Mittelalter-Markt neu war. Inzwischen total überlaufen und zu teuer. Der Flair ist den Massen zum Opfer gefallen“, heißt es dort. Die negativen Stimmen konzentrieren sich hauptsächlich auf zwei Punkte: die gestiegenen Preise und die enormen Besuchermassen.
„Esslingen ist schön, kann man aber am Wochenende wegen totaler Überfüllung vergessen“, beklagt eine Nutzerin auch bei dem Post von merkur.de. Ein anderer Kommentar lautet: „Berlin hat so viele Weihnachtsmärkte und die Gassen sind teilweise echt groß. Da hat‘s wesentlich mehr Platz zum Laufen.“ Für manche Familien ist ein Besuch finanziell nicht mehr machbar: „Früher konnten wir mit allen drei Kindern hin“.
Besucher halten dagegen: „Einer der schönsten“
Trotzdem finden sich auch positive Bewertungen. „Esslingen finde ich auch einer der schönsten Weihnachtsmärkte“, schreibt eine Nutzerin. Ein anderer Kommentar lobt: „Hier sind viele Produkte tatsächlich handgemacht statt reine Konsumgüter, unter anderem auch der Glühwein.“ Ein weiterer Besucher zeigt sich begeistert: „Jedes Jahr wieder aufs Neue wunderschön.“
Gäste aus dem Ausland äußern sich enthusiastischer. Eine US-Amerikanerin schwärmt bei der Esslinger Zeitung:: „Ich mag es hier, die Stadt ist wirklich süß“. Eine Besucherin aus Indien fotografierte „jeden Winkel“ und zeigte alles per Videoanruf ihren Eltern. (Verwendete Quellen: The Sunday Times, Esslinger Zeitung, merkur.de, Facebook) (jh)
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