Maximilian Breunig (l.), Alexander Nollenberger (m.) und Max Geschwill jubeln

Stand: 07.12.2025 16:54 Uhr

Hertha BSC steckt die erste Niederlage in der 2. Fußball-Bundesliga seit Mitte Oktober ein. Die stolze Siegesserie riss gegen den Tabellenletzten 1. FC Magdeburg.

Alexander Nollenberger schoss am Sonntag (07.12.2025) in der 74. Minute das Führungstor, Rayan Ghrieb sorgte in der letzten Minute der Nachspielzeit für das 2:0.

Die Berliner hatten ihre letzte Niederlage zuvor mit 2:3 beim VfL Bochum eingesteckt und dabei auch zuletzt Tore kassiert.

Reese selbstkritisch, Sander begeistert

Magdeburg-Coach Petrik Sander sagte zur Sportschau: „Wir haben vorher Herthas Lauf gar nicht so sehr thematisiert, sondern uns komplett auf uns fokussiert. Meine Mannschaft wirkt jetzt wie eine Einheit, lässt sich nicht mehr so leicht verunsichern und zieht ihr Ding durch.“

Hertha-Stürmer Fabian Reese gab zu: „Wir haben keine gute erste Hälfte gespielt, haben beim Stand von 0:0 unsere Torchancen nicht gemacht. Bei den Gegentoren waren wir dann nicht auf der Höhe, es hat das gefehlt, was uns zuletzt stark gemacht hat.“

Die Aufstiegshoffnungen erhielten damit für die Mannschaft von Trainer Stefan Leitl einen Dämpfer. Magdeburg atmete hingegen nach dem vierten Saisonsieg auf, auch wenn das Team wegen der schlechteren Tordifferenz gegenüber Dynamo Dresden auf dem letzten Tabellenplatz verharrt. Der Rückstand auf den rettenden 15. Rang beträgt nach dem durchaus verdienten 2:0-Erfolg nur noch einen Punkt.

Reese mit der frühen großen Chance

Weniger als zwei Minuten waren gespielt, als sich den Herthanern die erste gute Chance bot. Mickaël Cuisance hatte sich im Strafraum durchgesetzt und von der Grundlinie zurückgepasst. Fabian Reese kam an den abgefälschten Ball und setzte ihn aus knapp fünf Metern neben das Tor.

Der Tabellenletzte gestaltete die Partie aber zunächst überlegen und erhielt schnell die Möglichkeit zur Führung. Deyovaisio Zeefuik verlor den Ball im Strafraum leichtsinnig, Noah Pesch köpfte die perfekte Flanke von Lubambo Musonda aber weit neben das Tor (9.).

Magdeburg in der Anfangsphase überlegen

Magdeburg kam in den ersten 20 Minuten auf etwa 70 Prozent Ballbesitz und war dabei auch deutlich gefährlicher als die Berliner, die nach fünf Siegen in der 2. Liga nacheinander ohne Gegentor im DFB-Pokal mal wieder einen Treffer kassierten. Aber der war leicht zu verkraften, denn gegen den 1. FC Kaiserslautern gelangen im Achtelfinale sechs eigene. Eines davon schoss Kennet Eichhorn. Das 16 Jahre alte Talent fehlte gegen den FCM wegen muskulärer Probleme.

Nach einer knappen halben Stunde wurde die Hertha aktiver, aber bis zur Pause gab es keine weitere Chance in einem Spiel auf mäßigem Niveau.

Leises Stadion wegen medizinischen Notfalls

Anders als in der ersten Halbzeit kam der Gast nach dem Seitenwechsel zur ersten guten Möglichkeit. Mateusz Zukowski rutschte in eine Flanke von Falko Michel, aber war den Bruchteil einer Sekunde zu spät, sodass der Ball schwierig zu kontrollieren war.

Beide Fankurven – unter den etwa 50.000 Zuschauern waren 7.500 Magdeburger – stellten in der Folge den Support ein, weil es in der Ostkurve des Olympiastadions einen medizinischen Notfall gab.

Weggerutscht: Herthas Michal Karbownik gegen Laurin Ulrich

Einzig bei den Chancen wurde es laut. So stöhnten die Herthaner auf, als ein Schuss von Cuisance knapp am Magdeburger Tor vorbeiflog.

Auf der anderen Seite verhinderte Torwart Tjark Ernst bei einem Kopfball von Zukowski den Rückstand.

Nach gut einer Stunde wurde ein Fan unter Applaus der Fans abtransportiert. Er soll wieder ansprechbar gewesen sein. Entsprechend nahmen die Kurven den Support wieder auf.

Hertha schläft bei Nollenbergers Tor

Gejubelt werden durfte bei den Magdeburgern, nachdem die Hertha bei einem Eckstoß die Konzentration verlor. Der Ball landete nach der schnell ausgeführten Standardsituation bei Nollenberger, der aus kurzer Distanz einschoss.

Die Berliner mussten anschließend einige Konter überstehen, ehe sie zu Beginn der neun Minuten langen Nachspielzeit zur besten Möglichkeit zum Ausgleich kamen. Magdeburgs Torwart Dominik Reimann wehrte den Kopfball von Linus Gechter aus kurzer Distanz prächtig ab und ließ das Trainerduo Petrik Sander und Pascal Ibold zusammen mit allen Magdeburgern letztlich jubeln. Die letzten Zweifel am Sieg beseitigte Ghrieb mit seinem Tor nach einem Konter.

Hertha in Fürth, Magdeburg gegen Kiel

Hertha ist nun am Freitagabend bei der SpVgg Greuther Fürth zu Gast (18.30 Uhr). Der 1. FC Magdeburg empfängt am Samstagmittag Holstein Kiel (13.00 Uhr).