Das Ding war schon erledigt. Aber Hannover 96 schaffte es noch, die komfortable 2:0-Führung und den sicheren Sieg in Münster zu verdaddeln.
Unnötig! Ärgerlich! Dumm!
Da waren sich hinterher alle einig. Trainer Christian Titz (54): „Wir sind enttäuscht und verärgert. Das Spiel war durch – und wir haben es nochmal aufgemacht.“ Ganz spät und ganz bitter!
Erst stümperte Ime Okon (21), schenkte Münster einen Elfer (90.+1), dann ließ sich 96 fünf Minuten später auch noch das 2:2 (90.+6) einschenken. Kapitän Enzo Leopold (25) spricht aus, was alle denken: „Das Ergebnis ärgert uns unglaublich. Es ist eine gefühlte Niederlage.“
Und ein schwerer Rückschlag im Kampf um die Spitze in der 2. Liga – nicht zum ersten Mal in dieser Saison.
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Quelle: BILD/DFL15.11.2025
So vergurkt Hannover den Aufstieg!
Kurios: Immer waren es „2:2-Niederlagen“ bei Klubs aus der unteren Tabellenhälfte. Freitag in Münster (Platz 10), davor bereits in Dresden (damals 15.) und Fürth (damals 12.). Jedes Mal hat sich 96 die Pleiten selbst eingebrockt.
In Münster reichte die 2:0-Führung nicht zum Sieg. In Dresden waren 96 mehr als 40 Minuten Überzahl zu wenig, um aus dem Halbzeit-2:2 einen Sieg zu machen. Und in Fürth verspielte die Titz-Truppe zwei Führungen und kassierte kurz vor Schluss das 2:2.
Dreimal 2:2, sechs Punkte hergeschenkt – das ist genau das, was Hannover jetzt zu Tabellenführer Schalke fehlt. Die Top 3 der Liga haben am Wochenende alle gewonnen. Schalke in Düsseldorf, Elversberg in Paderborn und Darmstadt gegen den KSC.
Mehr zum ThemaSogar Ex Leitl ist dran!
Der Wintermeister-Titel ist damit schon mal so gut wie weg. Viel schlimmer aber: Inzwischen wird Titz sogar von seinem Vor-Vorgänger Stefan Leitl (48) gehetzt. Nach fünf Siegen in Folge hätte er 96 mit Hertha am Wochenende schon überholen können. Das verhinderte nur der Tabellenletzte Magdeburg mit dem Überraschungs-Sieg.
Vor gut drei Monaten hatte Leitl noch zehn Punkte Rückstand, vor sechs Wochen waren es noch sechs. Vor einem Jahr wurde Leitl bei 96 in der Winterpause gefeuert, damals lag er mit Hannover zwei Punkte hinter Platz 2, nur einen hinter Platz 3 – genau wie Titz jetzt.
Ein Rauswurf droht dem aktuellen Trainer nicht bei 96, aber aus dem Aufstiegsrennen – wenn seine Profis weiter so viele Siege leichtsinnig wegschmeißen.