Großer Frust bei Alemannia Aachen.
Das Kellerkind punktet zwar bei Hansa Rostock (2:2), steckt aber weiter im Abstiegskampf der 3. Liga. Und ist im Anschluss an die Partie mächtig wütend auf Schiedsrichter Daniel Bartnitzki (29).
Kapitän Bentley Baxter Bahn sprach von „krassen Fehlentscheidungen“. Zwei Szenen in der ersten Halbzeit sorgen für den Aachen-Ärger.
10. Minute: Aachens Innenverteidiger Wiebe bekommt den Ball im Laufduell als letzter Mann an den Rücken geköpft. Schiri Bartnitzki bewertet die Situation anders, sieht ein Handspiel des Aacheners – und zeigt glatt Rot.
Ungläubige Blicke, aber die Entscheidung steht. In der 3. Liga gibt es keinen Videobeweis. Die Alemannia spielt mehr als 80 Minuten in Unterzahl, geht durch Loune trotzdem in Führung (34.). Und kassiert kurz vor der Pause den nächsten Rückschlag.
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Quelle: BILD/DFL08.12.2025
45. +4. Minute: Rostocks Pfanne köpft Richtung Tor, Aachens da Silva blockt – mit dem Kopf, wie die Zeitlupe zeigt. Doch Schiri Bartnitzki entscheidet auch hier auf Handspiel. Noch fatalerweise aus Aachen-Sicht auf Elfmeter, obwohl da Silva beim Ballkontakt außerhalb des Strafraums steht.
Rostocks Fatkic nimmt das Geschenk an, verwandelt zum zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich.
Kapitän Bahn redet sich nach dem Spiel im Interview bei MagentaTV in Rage. Sagt: „Ich platze. Das hat mit Hand nichts zu tun. Das ist Rücken. Also bei aller Liebe. Ist die Hand überhaupt oben oder irgendwo in der Nähe? Also, das ist Wahnsinn. Das ist wirklich Wahnsinn.“
Und weiter in Bezug auf den fehlenden Videobeweis in der 3. Liga: „Wenn’s nicht die teuren Sachen sind, dann lass uns einfach ein iPad holen. Für den Schiedsrichter geht es auch schnell, also lasst uns ihm auch Hilfsmittel zur Verfügung stellen. Der Schiedsrichter ist auch sauer, wenn er das sieht.“
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Aachens Trainer Mersad Selimbegovic nahm die beiden Fehlentscheidungen gelassener, sagte: „Ich habe die Szenen gesehen und er hat keinen guten Tag erwischt.“
Hansa-Trainer Daniel Brinkmann gab zu: „Ich habe auch zwei Entscheidungen gesehen, die man so nicht treffen darf. Das hat das Spiel auf den Kopf gestellt.“
Zum Thema Videobeweis meinte Brinkmann: „Ich bin so hin- und hergerissen. Eigentlich mochte ich den Fußball, so wie er war – mit sehr vielen Emotionen. Auf der anderen Seite ist es eine Möglichkeit, es den Schiedsrichtern leichter zu machen. Vielleicht gibt’s irgendwo einen Mittelweg, wo man sich auf Situationen beschränkt. Ich weiß es nicht, ich habe mich auch nicht damit beschäftigt.“
In einer wilden Schlussphase traf Rostock durch Gürleyen zum vermeintlichen Sieg (90. +5). Aachen schlug zurück, rettete durch den Treffer von Ademi (90. +10) zumindest noch einen Punkt. Jetzt steht der Klub nur zwei Zähler über den Abstiegsplätzen.