Das Frankfurter Euro-Zeichen bleibt erhalten: Stadt und EZB sichern die Finanzierung – trotz steigender Kosten und zunehmendem Vandalismus.

Ein großes blaues Eurozeichen-Symbol mit gelben Sternen für die Länder drumherum vor Hochhäusern und grauem Himmel

Das Frankfurter Wahrzeichen ist offenbar gerettet.
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00:39 Min.|08.12.25|Panagiota Beletseli

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Nach jahrelanger Sponsorensuche gibt es nun eine Lösung für die bekannte Skulptur in Form eines Eurozeichens in der Frankfurter Innenstadt.

Wie die Stadt am Montag mitteilte, geht die Skulptur in den Besitz der Europa Union Frankfurt (EUF) über. Die Stadt Frankfurt und die Europäischen Zentralbank (EZB) wollen den Erhalt der Skulptur mit einem jährlichen Zuschuss ermöglichen.

50.000 Euro jährlich nötig

Um die laufenden Kosten zu decken, sind nach Angaben der Vertragspartner jährlich im Schnitt rund 50.000 Euro erforderlich. Künftig zahlen dafür die EZB 20.000 Euro und die Stadt 30.000 Euro in einen Topf ein. Bisher hatte sich das Frankfurter Kultur Komitee um die Skulptur gekümmert, nun übernimmt diese Aufgabe die Europa Union Frankfurt. 

Allein die Beleuchtung kostet rund 7.500 Euro pro Jahr, wie Manfred Pohl, Vorsitzender des Kultur Komitees, berichtet. Rund 5.000 Euro verlange der TÜV, der sicherstellt, dass nicht etwa ein Stern herunterfällt. Zwischen 15.000 und 20.000 Euro fallen demnach für Reinigung und Reparaturen an. 

Getragen wurden die Ausgaben bislang von Sponsoren, doch von denen zogen sich mehrere zurück beziehungsweise fielen aus. Zwischenzeitlich wurde auch die Versteigerung des Euro-Zeichens diskutiert.

Vandalismus nimmt zu

Das 14 Meter hohe blaue Euro-Zeichen mit den zwölf gelben Sternen wurde von dem Konzeptkünstler Ottmar Hörl entworfen. Es wurde 2001 zur Einführung des Euros vor der damaligen Zentrale der EZB am Willy-Brandt-Platz errichtet. Immer wieder wurde es zum Ziel von Protesten, etwa wegen Kritik an der Europäischen Union.

Im Jahr 2015 war die Skulptur zuletzt generalsaniert worden, 2024 stellte der TÜV laut Pohl zufolge „erhebliche Mängel“ fest, die nun für rund 30.000 Euro behoben werden müssten. Zum Beispiel müssten gerissene Scheiben ersetzt werden.

Größte Sorge sei aber der Vandalismus. Menschen würden die Sterne kaputt werfen oder auf die Skulptur klettern und in die Scheiben treten. Jeder Stern koste rund 3.500 Euro.

Seit etwa 2020 habe der Vandalismus zugenommen, sagte Pohl. „Es gibt Gruppen in der Bevölkerung, die gegen den Euro sind und gegen Europa.“

Künstler froh über Einigung

Ottmar Hörl, der Schöpfer der Skulptur, ist froh über die Einigung. Seit 25 Jahren werde über das Werk kontrovers diskutiert: „Ist das Kunst oder kann das weg?“

Den weltweiten Erfolg seiner Skulptur führt er darauf zurück, „dass man keine Gebrauchsanweisung braucht, um das Ding zu verstehen“. Für seine Biografie sei das Werk ein Erfolg gewesen: „Egal wo ich bin: Dieses Zeichen kennt jeder. Auch wer mich nicht kennt, kennt dieses Werk.“

Finanziell habe er allerdings einen Fehler gemacht: „Ich hätte gern Anteilsscheine gehabt, dass ich für jedes Foto einen Euro bekommen“, scherzt der Künstler.

Sendung:
hr INFO,

08.12.25, 15:00 Uhr

Quelle: hessenschau.de, dpa/lhe