Stand: 08.12.2025 22:58 Uhr
Die Fußballerinnen des HSV haben den erhofften Befreiungsschlag verpasst. Gegen den 1. FC Köln mussten die Hamburgerinnen am Montagabend eine 1:4 (0:2)-Niederlage hinnehmen, sind in der Bundesliga nun seit acht Partien sieglos und rutschten am zwölften Spieltag auf Abstiegsplatz 13 ab.
Viel Aufwand, wenig Ertrag: So lautete einmal mehr in dieser Serie das ernüchternde Fazit für das Team von Trainerin Liése Brancão. Die junge HSV-Mannschaft zahlte auch gegen abgeklärte Kölnerinnen in zu vielen Szenen Lehrgeld. Die Moral bei den Gastgeberinnen stimmte zwar. Am Ende mangelte es ihnen neben der nötigen Erfahrung aber auch ein wenig an Qualität – insbesondere in der Offensive.
Zu mehr als dem Anschlusstreffer der eingewechselten Christin Meyer (47.) führten die Angriffsbemühungen des Aufsteigers nicht. Für den „Effzeh“ waren Sandra Maria Jessen (10., 36., 90.+2) und Adriana Achcińska (73.) erfolgreich.

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Brancão-Teams aus dem Spiel heraus zu ungefährlich
Die Brancão-Elf wollte das Volksparkstadion einen Tag nach dem spektakulären Derbysieg der HSV-Männer gegen Werder Bremen ebenfalls in einen Hexenkessel verwandeln. Doch dafür waren zum einen viel zu wenige Zuschauer in dem 57.000 Fans fassenden Fußball-Tempel. Zum anderen wussten die Gastgeberinnen spielerisch nicht so zu begeistern, wie dies am Abend zuvor der Mannschaft von Trainer Merlin Polzin gelungen war.
Zwar kombinierten sich die Hamburgerinnen immer mal wieder gefällig nach vorn. Im letzten Drittel des Feldes mangelte es ihnen aber an Klarheit und Entschlossenheit in ihren Aktionen. Gegen die kompakte Kölner Verteidigung wurde der HSV aus dem Spiel heraus vor der Pause nahezu gar nicht gefährlich. Zu den zu umständlichen Angriffsbemühungen gesellten sich zwei Nachlässigkeiten in der Arbeit gegen den Ball.
HSV patzt zweimal in der Arbeit gegen den Ball
Beim ersten Gegentreffer verteidigte Sophie Hillebrand einen Freistoß von Martyna Wiankowska schlecht, sodass Jessen aus wenigen Metern frei zum Kopfball kam. Vor dem 0:2 stimmte das ganze Rückzugsverhalten des Aufsteigers nicht. Erneut profitierte Jessen davon. Nach einem schönen Pass in die Tiefe von Pauline Bremer überwand die Isländerin Keeperin Larissa Haidner mit einem Schuss ins lange Eck.
Meyer verkürzt mit erstem Balkontakt

Christin Meyer traf kurz nach ihrer Einwechselung zum 1:2.
Brancão wechselte zur zweiten Hälfte Emilia Hirche für Nina Räcke und Meyer für Annalena Wucher ein. Und Meyer führte sich prächtig ein: Gleich mit ihrem ersten Ballkontakt verkürzte die 25-Jährige per Linksschuss zum 1:2.
Nun kam auch endlich Stimmung auf den spärlich besetzten Rängen auf. Allerdings hätte Bremer diese fast im Gegenzug auch sogleich wieder im Keim erstickt. Glück für den HSV, dass die Kölnerin am Torgestänge scheiterte (50.). Auch Achcińska hatte das 3:1 für die Rheinländerinnen auf dem Fuß. Ihr Versuch verfehlte ganz knapp das obere Eck (67.).
Achcińska-Treffer demoralisiert Hamburgerinnen
Sechs Minuten später zielte die Polin dann aber präziser. Perfekt freigespielt von Bremer, konnte sich die 23-Jährige die Ecke aussuchen, beförderte den Ball in den linken Giebel und sorgte damit für die Vorentscheidung. Denn damit war die Moral der HSV-Frauen gebrochen. In der verbleibenden Spielzeit zeigten sie auch noch Gegenwehr, kassierten sogar noch das Gegentor durch Jessen zum 1:4 und sehen nun schweren Zeiten entgegen.
Bayern München und Wolfsburg warten
Denn in den letzten beiden Spielen vor dem Jahreswechsel geht es am kommenden Sonntag (14 Uhr) auswärts gegen Meister FC Bayern München und dann eine Woche später (21. Dezember, 18.30 Uhr) ebenfalls in der Fremde gegen Vizemeister VfL Wolfsburg.

Im DFB-Pokal-Viertelfinale muss der FC St. Pauli zudem in Leverkusen antreten. Die Frauen des VfL Wolfsburg erwarten Eintracht Frankfurt.

Mit Köln, München und Wolfsburg hat es das Restprogramm in diesem Jahr für die Hamburgerinnen in sich. Aber sie gehen die großen Aufgaben selbstbewusst an.